ALLEMAND - carnet parent - Tim et le mystère de la patte bleue pdf

Ein Bilderbuch zum Lesen mit Ihren
Kindern im Alter von 3 bis 7 Jahren
Kinderheft innen, bitte entnehmen
Tim
und
das Geheimnis der blauen Pfote
mit der Unterstützung der LA DÉFENSEURE DES ENFANTS
... als Hilfe für
ein Gespräch
über die
Inhaftierung
eines
Elternteils
Eine/r Ihrer Angehörigen ist im Gefängnis
wie erklären Sie das Ihren Kindern?
Mit der Unterstützung
der DEFENSEURE DES ENFANTS

Warum sollten Sie mit Ihren Kinder über das
Gefängnis reden?
Eine Inhaftierung ist ein schwieriges und schmerzhaftes Ereignis. Sie löst oft
einen Schock aus und es ist nicht immer einfach, darüber in der Familie zu
sprechen wegen der Scham,der Schuld oder auch derWut,die man verspürt.
Trotzdem wollen und müssen Kinder verstehen,was passiert ist – und warum
ein Familienmitglied plötzlich nicht mehr da ist, weil er/sie inhaftiert wurde.
Sie sollten nicht glauben, dass es Kinder schützt oder einfacher für sie ist,
wenn Sie nichts sagen.
Die Geschichte von „Tim, dem
Eichhörnchen“ zeigt aber, dass
es gar nicht so einfach ist!
Kinder haben oft ein großes Einfühlungsvermögen und nehmen Ereignisse
sehr genau wahr, die man eigentlich vor ihnen verheimlichen will.Auch wenn
sie nichts sagen und keine Fragen stellen, spüren sie unbewusst, dass sich
etwas für sie Wichtiges ereignet hat.
Kinder müssen wissen, warum ihr Papa oder ihre Mama nicht mehr da ist,
warum er/sie abends nicht nach Hause kommt, warum sie ihn/sie nicht mehr
sehen können …
Nicht mit ihnen darüber zu reden oder nicht auf ihre Fragen zu antworten,
nimmt den Kindern jede Möglichkeit, ihre Sorgen auszudrücken. Sie könnten
glauben, ihr/eVater/Mutter hätte sie verlassen, weil sie etwas falsch gemacht
haben – oder er/sie sei sogar gestorben. Sie leiden darunter und es belastet
sie in ihrer weiteren positiven Entwicklung
Kinder sollten von der Inhaftierung eines Elternteils von nahen Angehörigen,
zu denen sieVertrauen haben, erfahren. Diese können den richtigen Moment
und die passenden Worte finden, um zu erklären, was passiert ist.
Die Geschichte von Tim, dem Eichhörnchen, hilft
Ihnen, im Gespräch mit ihren Kindern die richtigen
Worte zu finden!

Die Beziehung aufrechterhalten
oder nicht?
Wenn Sie entschieden haben, die Beziehung zu einem inhaftierten Familienmitglied
oder auch nicht aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, aufmerksam zu beobachten,
wie Ihre Kinder diese Beziehung auf kindgerechte Art leben können.
Einige Kinder wollen ganz spontan den inhaftierten Papa oder die inhaftierte
Mama besuchen.
Andere zeigen dagegen Ängste vor jedem Brief oder jedem Besuch im Gefängnis.
Wieder andere wollen – vielleicht, weil sie von der begangenen Tat betroffen
sind – mindestens für eine bestimmte Zeit gar keinen Kontakt aufnehmen.
Es ist wichtig, dass Sie die Wünsche Ihrer Kinder ernst nehmen.
Wenn Sie spüren, dass Ihr Kind Probleme hat, zögern Sie nicht, sich
Hilfe von erfahrenen Fachleuten in Ihrer Nähe zu holen: Centres PMU, CMP
oder CMPP usw.
Wie sollten Sie erklären, warum
ein Angehöriger im Gefängnis ist?
Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, den Kindern
mitzuteilen, dass ein Angehöriger inhaftiert ist.
Wenn Ihr Kind Sie fragt warum ihr/e Vater/Mutter inhaftiert ist, dann
können Sie sagen, dass er/sie etwas gemacht hat, dass es vom Gesetz
verboten ist und dass das Gericht entschieden hat, ihn dafür ins Gefängnis
einzusperren. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind erklären, wie
der Justizvollzug funktioniert, mit Worten, die zum Alter und demVerständnis
Ihres Kindes passen.
Das, was Tim, das Eichhörnchen, erlebt, zeigt auf, wie
schwierig eine solche Situation für Kinder ist.

Sollten Kinder zum Besuch
ins Gefängnis mitgenommen werden?
Häufig wird gesagt, dass der Besuchsraum kein Ort für Kinder sei. Doch
Kinder, deren Mutter, Vater oder Familienmitglied in Haft ist, erleben die
Tatsache, dass ihnen der Kontakt mit dieser Person vorenthalten wird,
oft als schmerzhaft. Dieser Schmerz ist umso stärker, wenn nichts über
die Gründe der Abwesenheit gesagt wird. Es besteht sonst die Gefahr,
dass das Kind Schuldgefühle, Scham empfindet oder sich verlassen fühlt.
So wie die Kinder es wünschen und wie es ihrem Alter entspricht, sollten
Sie ihnen die Teilnahme am Besuch im Gefängnis vorschlagen. Durch
ein Wiedersehen merken die Kinder, dass ein Kontakt zu der inhaftierten
Person fortbestehen kann. Eine Besuchserlaubnis muss allerdings
bei dem zuständigen Ermittlungsrichter bzw. der jeweiligen
Anstaltsleitung beantragt werden. In bestimmten Situationen kann eine
Erlaubnis verweigert oder erst zu einem späteren Zeitpunkt gewährt
werden.
Ein erster Besuch im Gefängnis beruhigt meistens das Kind. Auch dem
inhaftierten Angehörigen zu schreiben oder ein Bild zu malen sind gute
Mittel, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben.
Falls Sie Ihre Kinder nicht beim Besuch
begleiten können bzw. wollen
Manche Vereine begleiten Kinder beim Besuch, andere können Ihre Fragen
beantworten.
Sie können sich beim Service pénitentiaire d’insertion et de probation
(SPIP) der Justizvollzugsanstalt oder sich an den Verein wenden, der für
die Familienberatung zuständig ist.

Die Geschichte von Tim wurde erfunden,
um Ihnen zu helfen, die Fragen,
die sich Ihren Kindern stellen,
gemeinsam zu besprechen.
Wir haben eine lustige und sympathische Figur: ein Eichhörnchen und
eine klassische Situation, das plötzliche Verschwinden eines Vaters, der
verhaftet worden ist und ins Gefängnis gebracht worden ist.
Sie können die verschiedenen Seiten dieses Bilderbuches durchgehen;
es zeigt Ihnen und Ihrem Kind verschiedene Situationen und die
Probleme, die damit verbunden sind.
Achten Sie während des Lesens auf die Reaktionen Ihrer Kinder, auf
ihre Kommentare und auf die Fragen, die sie stellen; auch auf Zeichen
der Unruhe und Sorge, der Angst und des Traurigseins, die Sie bei
ihnen feststellen können. Das gibt Ihren Kindern Gelegenheit, auszudrücken,
was sie empfinden – und zu spüren, dass Sie sie unterstützen.
Kinder können sich so leichter dieser Situation stellen und ihre
Schwierigkeiten damit überwinden.
Die Geschichte von Tim, dem Eichhörnchen, hilft Ihnen, im Gespräch
mit ihren Kindern die richtigen Worte zu finden! Lassen Sie sich von
dieser Geschichte leiten und behalten Sie Ihr Selbstvertrauen. Wir
sind sicher, dass Ihre Kinder Ihnen dabei behilflich sein werden.
Die Kinder wie die Eltern können klarer
sehen, die Lebenskrisen überwinden
ruhiger in die Zukunft schauen,
wenn sie über ihre Situation sprechen und
den Kontakt nach Außen suchen.

Beratungsstellen
Die Maisons d’accueil de familles et proches de
personnes incarcérées
In unmittelbarer Nähe von fast allen Justizvollzugsanstalten gibt es von
Vereinen geführte Beratungsstellen für die Angehörigen, die zu Besuch
kommen.
Diese Öffnungszeiten entsprechen denen der Besuchszeiten. Diese Stellen
bieten unterschiedliche Leistungen und Dienste an;
- Eine herzliche Aufnahme vor oder nach dem Besuch
- Praktische Informationen
- Räumlichkeiten mit einem Warteraum, Sanitäranlagen, einer Wickelecke
für Babys, einer Spielecke für Ihre Kinder.
Einige Vereine bieten auch:
- Eine Aufsicht für die Kinder während der Besuchszeiten
- Eine kostengünstige Unterbringung
- Die Begleitung der Kinder zum Besuch
Mehr dazu erfahren Sie beim zuständigen Service pénitentiaire d’insertion
et de probation der betreffenden Justizvollzugsanstalt bzw. beim Verein
Zu wissen auch:
Jeder, jede Minderjährige bzw. seine Angehörigen können sich direkt an die
Défenseure des droits wenden werden, wenn ihre Rechte verletzt worden
sind. Die Inhaftierten können schriftlich mit der DEFENSEUR DES
DROITS Kontakt aufnehmen (ohne Postkontrolle!).
Défenseur des droits
TSA 90716 - 75334 PARIS Cedex 07 - 09 69 39 00 00
www.information.defenseurdesdroits.fr
Deutsches Sozialwerk in Frankreich -
Entraide Allemande en France
Maison des Associations du 12ème
181, Avenue Daumesnil - 75012 Paris
E-Mail: info(at)entraide-allemande.org

Diese Seiten sind für Sie
Hier können Sie Ihre Bemerkungen und Fragen notieren.
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Ihre Meinung über das Bilderbuch
„Tim und das Geheimnis der blauen Pfote“
Ihre Meinung ist uns wichtig. Dadurch können wir nämlich erfahren,
ob dieses Bilderbuch hilfreich ist, und Änderungen in
den nächsten Ausgaben vorgenommen werden sollten.
Sie können den Fragebogen ausschneiden oder fotokopieren und
per Post an:
UFRAMA; 8 passage Pont Amilion, 17100 SAINTES
Sie können ihn aber auf der Internetseite der UFRAMA finden:
http://uframa.listoo.biz
Und per Mail an: uframa@wanadoo.fr
1 - Sie sind: □ Vater □ Mutter □ andere Person ………….…….….
2 - Wie viele Kinder haben Sie? …………………………………
Wie alt sind sie? ……………………………………………..…….
3 - Sie sind
□ Die Person, die das Sorgerecht hat
□ Die inhaftierte Person
□ Eine andere Person (geben Sie an, wer Sie sind) ……...…..…....
4 - Das Bilderbuch ist Ihnen von:
□ Das maison d’accueil des familles
□ Die Justizvollzugsanstalt
□ Ein Staatsanwalt oder Richter
□ Andere Person (geben Sie an, wer) ………………………..……
5 - Zu welcher Zeit
□ Im Laufe des ersten Monats nach der Inhaftierung
□ Später
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6 - Haben sie es Ihren Kindern vorgelesen?
□ Ja
□ nein
7 - Haben sie Spaß an der Geschichte gehabt?
□ Ja
□ nein
8 - Wie haben sie darauf reagiert?
□ Lachen □ Freude □ Erleichterung
□ Gerührt □ Unruhe □ Fragen
Etwas Anderes (ergänzen) …………………………………….
9 - Was Sie betrifft, sind Sie durch dieses Buch
□ Informiert □ beruhigt □ beunruhigt
□ Geholfen □ unterstützt □ entmutigt worden
□ Anders ……………………………………………………...
(Sie können mehrere Antworten geben)
10 - war dieses Büchlein für Sie nützlich?
□ Gar nicht □ etwas □ ziemlich □ sehr
11 - konnten Sie mithilfe dieses Büchlein leichter mit Ihren Kindern ins
Gespräch kommen?
□ Ja □ etwas □ nein
All Ihre Bemerkungen, Vorschläge oder Fragenstellungen über dieses
Büchlein werden uns nützlich sein (Sie können gerne weitere Kommentare
abgeben…..)
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Autoren:
Nach einem Märchen von Jean-François FAVRE
Illustration von Quentin GRÉBAN
Aus dem Französischen Anne-Marie KLOPP
Dieses Bilderbuch wurde mit Hilfe der :
associations de maisons d’accueil de familles de personnes incarcérées
de France métropolitiane et d’outre-mer zusammen gestellt.
in Zusammenarbeit mit:
Gérard BENOIST
Psychologue au SMPR de Fleury Mérogis
Isabelle BIANQUIS
Chef du département insertion à la direction interrégionale des
services pénitentiaires de Paris
Colette CLEMENT-BARTHEZ
Magistrat, conseiller à la chambre des mineurs et de la famille à la
Cours d’appel de Lyon
Jean Luc DOUILLARD
Psychologue clinicien, Centre hospitalier de Saintonge (17)
Henri EICCHOLTZER
Vice-président de l’UFRAMA
Jeannette FAVRE
Présidente de l’UFRAMA
Dr Catherine JOUSSELME
Professeur de psychiatrie de l’enfant et de l’adolescent des
universités (Paris Sud)
Chef de service de la Fondation Vallée à Gentilly (94)
Odile NAUDIN
Conseillère auprès de la Défenseure des enfants
Jane SAUTIÈRE
Directrice d’insertion et de probation, bureau des politiques sociales
et d’insertion à la direction de l’administration pénitentiaire
Danke an alle die, zur Herstellung dieses Kinderbuches beitragen haben. Der
Dank gilt vor allem den Familien und Kindern bei den maisons d‘accueil.

Dieses Dokument wurde von der UFRAMA entwickelt und vertrieben.
Mit der Unterstützung der Défenseure des enfants
Sowie der
- le Ministère de la Justice
- le Ministère des Affaires Sociales et de la Santé,
de la Famille, de la Solidarité et de la Ville
- le Secrétariat Général à la Ville
- l’Agence Nationale pour la Cohésion Sociale et
l’Egalité des Chances
- l’Institut National de Prévention et d’Education
pour la Santé
- la Caisse Nationale des Allocations Familiales
- la Fondation Ronald McDonald
- le Conseil Régional de l’Ile de France
In der gleichen Reihe gibt es fünf weitere Hefte:
- “Avoir un parent en prison” für Kinder zwischen 7 und 11 Jahren, bei
denen ein Elternteil sich in Haft befindet
- “Tim et le bracelet mystérieux” für Kinder mit einem Elternteil , der
nach der Haftzeit elektronische Fußfesseln trägt
- “Nina et le bracelet de Papa” für Kindern mit einem Elternteil, der
ohne vorherige Haft elektronische Fußfesseln trägt
- Carnet de bord de la famille “Un de mes proches vient d’être
incarcéré en maison d’arrêt” Ein/e meiner Angehörigen ist in Untersuchungshaft
- Carnet de bord de la famille “Un de mes proches vient d’être
incarcéré en centre de détention ou en maison centrale” Ein/e meiner Angehörigen
ist in Strafhaft (centre de détention oder maison centrale),
Die von der UFRAMA herausgegeben und vertriebenen Hefte
werden den Angehörigen kostenlos zur Verfügung gestellt
UFRAMA
Union nationale des fédérations régionales
des associations de maisons d’accueil de familles
et proches de personnes incarcérées
8, passage Pont Amilion – 17100 SAINTES
E-mail : contact@uframa.org – Tél / Fax : 05 46 92 11 89
Site Internet : www.uframa.org
Druck abgeschlossen bei der Druckerei I.D.E., 17100 Saintes (Frankreich) am 30, dezember 2016
ISBN n°978-2-9537057-1-3
Nachdruck ist – auch teilweise – verboten.