18.03.2016 Views

Neske-Chirita

  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Kampf gegen die Tötungen<br />

Oana <strong>Chirita</strong> und Ursula <strong>Neske</strong> retten Hundeleben in Rumänien<br />

VON JORIS UJEN<br />

Westervesede. Als Oana <strong>Chirita</strong><br />

mit ihrem Auto unterwegs war,<br />

sah sie, wie ihr Vordermann etwas<br />

aus dem fahrenden Wagen<br />

warf. Die Rumänin schaute nach<br />

dem vermeintlichen Abfall und<br />

sah, dass es ein kleiner Hundewelpe<br />

war. In Rumänien ist so<br />

eine Tat keine Seltenheit, denn<br />

Hunde benötigen einen Pass, der<br />

viel Geld kostet. Wer sich das<br />

nicht leisten kann, schafft sie<br />

weg – entweder in die freie Natur<br />

oder in sogenannte Tötungsanlagen.<br />

Die 63-Jährige rettet seit<br />

vielen Jahren Tiere vor dem siheren<br />

Tod – vor ein paar Monaen<br />

musste sie jedoch ihr privaes<br />

Tierheim in der Nähe von<br />

ukarest aufgeben.<br />

Ursula <strong>Neske</strong> (links) und Oana <strong>Chirita</strong> wollen einen gemeinnützigen Verein zur Rettung von rumänischen<br />

Hunden gründen.<br />

Foto: Joris Ujen<br />

Der Grund für den Rausschmiss:<br />

achbarn hatten sich über den<br />

ärm der Tiere beschwert. Ärgerich,<br />

da sie den Platz kostenlos nuten<br />

durfte. Ende Februar fand Chiita<br />

eine neue Bleibe für die Viereiner,<br />

allerdings werden dafür<br />

onatliche Mietkosten in Höhe<br />

on 200 Euro fällig. Zudem muss<br />

ie Tierschützerin zwei Hilfskräfe,<br />

anfallende Benzinkosten und<br />

ie Versorgung der Tiere bezahlen.<br />

ei einer Rente von 150 Euro ist<br />

as sehr viel Geld für die 63-Jährie,<br />

die über 25 Jahre als Deutschehrerin<br />

in Rumänien gearbeitet<br />

at.<br />

„Eine kleine Gruppe auf Faceook<br />

unterstützt mich bereits,<br />

och es reicht leider noch nicht<br />

us“, so <strong>Chirita</strong>. Seit eineinhalb<br />

ahren ist die Rentnerin mit Ursula<br />

eske aus Westervesede befreunet,<br />

die <strong>Chirita</strong> unterstützt, wo sie<br />

ur kann (die Rundschau berichtee).<br />

„Oana kann das nicht alleine<br />

chaffen, sie braucht dringend Unerstützung“,<br />

betont <strong>Neske</strong>, die<br />

üngst ihre rumänische Freundin<br />

ach Deutschland einlud. Die beien<br />

Frauen planen zurzeit die<br />

ründung eines gemeinnützigen<br />

ereins. Einige Interessenten hätten<br />

ihre Unterstützung schon zugesichert.<br />

Um die Auflagen zu erfüllen,<br />

sind jedoch noch mehr Mitglieder<br />

vonnöten.<br />

In dem Land am Schwarzen<br />

Meer gibt es schätzungsweise 2,5<br />

Millionen Straßenhunde, allein<br />

65.000 in der Hauptstadt. Um der<br />

Vielzahl an herrenlosen Tieren<br />

entgegenzuwirken, machen Hundefänger<br />

im Namen der Regierung<br />

Jagd auf die Hunde. „Das geht sogar<br />

so weit, dass die Hundefänger<br />

Privatgelände betreten und Tiere<br />

mitnehmen“, berichtet <strong>Chirita</strong>.<br />

Und das geschehe nur aus einem<br />

Grund: Geld. „Bis zu 80 Euro verdient<br />

ein Fänger pro Tier. Bei einem<br />

durchschnittlichen Monatseinkommen<br />

von 300 Euro ist das<br />

sehr viel“, ergänzt <strong>Neske</strong>. „Der<br />

Staat spielt mit der Not der Menschen<br />

und macht sie zu Mördern.<br />

Und das soll ein EU-Land sein“,<br />

ärgert sich die Westervesederin.<br />

<strong>Chirita</strong> versucht dieser massenhaften<br />

Tierquälerei entgegenzuwirken.<br />

Sie holt Hunde von der<br />

Straße oder aus den Tötungsanlagen<br />

und bringt sie in ihr Tierpflegeheim.<br />

Dort versorgt sie die Vierbeiner<br />

und bereitet sie auf ein neues<br />

Zuhause vor. Erst wenn der<br />

Vierbeiner wieder gesund ist, vermittelt<br />

die Rumänin diese über<br />

ihre Facebookseite. Manche von<br />

ihnen warten schon seit ein paar<br />

Jahren auf ein neues Herrchen.<br />

Wer Geld für das Tierschutzheim<br />

von Oana <strong>Chirita</strong> spenden möchte,<br />

wendet sich direkt an sie über ihre<br />

Facebookseite „Eulenwache“.<br />

Dort können Interessierte zudem<br />

Hunde- sowie Mietpatenschaften<br />

übernehmen. Sachspenden nimmt<br />

Ursula <strong>Neske</strong> unter der Anschrift<br />

Millionenstraße 1, in Westervesede<br />

entgegen.<br />

Für weitere Informationen stehen<br />

<strong>Neske</strong> unter Telefon 0162/<br />

2446846 sowie Ronald Weege unter<br />

Telefon 0176/72145979 zur<br />

Verfügung.<br />

Die Tiere von Oana <strong>Chirita</strong> suchen<br />

ein neues Zuhause. Hund<br />

Feris ist einer von ihnen.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!