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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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<strong>Archeologické</strong> <strong>rozhledy</strong> LXI–<strong>2009</strong> 53Stempel aus konzentrischen Kreisen sind nicht nur im späthallstattzeitlichen Milieu derHeuneburg bekannt (Ebd., 60), sondern können bereits in der Zeit Ha C erwiesen werden(Kilian 1972, 37). Ein weiteres wichtiges Verzierungsmotiv der Hallstattzeit ist der Mäander.Seine Verbreitung im Rahmen der modischen „Mäanderwelle“ geht vom adriatischenOstalpenraum aus und erfasste in der Hallstattzeit Südwestdeutschland (Kimmig – Gersbach1971, 60), in Böhmen kommt es auf verschiedenem Untergrund und in verschiedenenFormen spätestens in der Frühlatènezeit zur Anwendung. Neben der vereinfachten Formauf den oben erwähnten Keramikfragmenten mit Stempelverzierung ist es auch auf denbemalten Imitationen rotfiguriger Keramik von Pilsen-Roudná (Bašta – Baštová – Bouzek1989, Abb. 3) und Chržín (Chytráček 2007b, 466 ff., Abb. 17) zu finden, oder in klassischerGestalt bei der Verzierung von Metallgegenständen (Sankot 1994).3. Indizien auf die genauen Fundstellen der GegenständeDie Auswertung der Angaben über die Fundstelle bei H. Preidel (1937, 67–69; 1956) sowie jener in derArbeit von J. Bubeník und N. Venclová (1992, 128 f., Abb. 1) ergibt, dass neben einer Reihe von Funden,die als „Einzelfund, Sammlung Steiner“ bezeichnet sind (Fibel Inv.-Nr. 1050, 1054, 1056, 1057 und 1062)bei den anderen folgende Fundstellen zu ermitteln sind:1. „Dollankaer Gemeindefeld“ als Fundstelle von Fibel Inv.-Nr. 1060, wo die Erwähnung H. Preidels(1956, 19), die sie als „die Hochfläche des Berges (Dollankaer Gemeindefeld)“ identifiziert, eineSchlüsselstellung einnimmt. Von der „Hochfläche“ stammt auch der Lanzettenanhänger Inv.-Nr. 1066,2. vom Fundort „Südosthang (Schaaber Gemeindefeld)“, Parz.-Nr. 349 am Südrand der Befestigung stammendie Fibeln Inv.-Nr. 1049, 1050, 1054, 1055, 1061, 1062,3. vom Südfuß des Berges Rubín stammt der Körbchenanhänger,4. aus der südlichen Nachbarschaft des Fundorts „aus dem Wenischfeld“, d.h. Parz.-Nr. 347 als Einzelfunddie Perle Inv.-Nr. 2662,5. für den Fundort weiterer zwei Gegenstände, des zoomorphen Anhängers Inv.-Nr. 17, gefunden „in derNähe des alten Schaaber Steinbruches“ und die heute im NHM Wien verwahrte Perle Inv.-Nr. 149 „beimalten Schaaber Steinbruch“ ist eine Angabe „Südhang des Berges (Schaaber Gemeindefeld mit dem altenSchaaber Steinbruche im Südwesten)“ aufschlussreich (Preidel 1937, 63), also wieder in unmittelbarerNähe der befestigten Fläche,6. auch die Perle Inv.-Nr. 2665, ein „Einzelfund aus dem Schuhfeld“, die nach H. Preidel (1956, 12) derParz.-Nr. 336 entsprechen sollte, dürfte aufgrund des Plans auf Abb. 1 in der Arbeit Bubeník – Venclová(1992) auf der Flur unter Parz.-Nr. 337 liegen, d.h. in der südlichen Nachbarschaft der Befestigung.7. Zur Flur „Janka Karls Hopfengarten“ mit dem Fund der Fibel Inv.-Nr. 1058 wurden bisher keine genauerenAngaben gefunden.Im Unterschied zu den mit der Gräber- und der Siedlungskomponente zusammenhängendenLT B-D1-Funden, einschließlich der überdurchschnittlich zahlreichen junglatènezeitlichenArmringe in der südöstlichen, östlichen und nördlichen Nachbarschaft des Rubín--Berges (Bubeník – Venclová 1992), können wir also festhalten, dass die späthallstattzeitlichenFunde aufgrund der heute verfügbaren Angaben eindeutig mit der befestigten Gipfelflächein Verbindung standen. Dem widerspricht auch nicht die Fundstelle einiger Gegenständein unmittelbarer Nähe der Gipfelfläche, also in jenem Raum, wo nicht ausgeschlossenist, dass es sich um Erdschichten handelt, die im Laufe der Neuzeit von der Gipfelflächeauf die umliegenden Felder transportiert wurden, eine Praxis die auch H. Preidel (1956, 10;Bubeník 1988, 179 f.) beschreibt.

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