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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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52SANKOT: Zum Fundstoff vom Berg Rubín (Nordwestböhmen) …im Zusammenhang von Haus A der Stufe Ha D2-3 auf Závist. Weder Datierung nochFunktion konnten eindeutig bestimmt werden (Motyková – Drda – Rybová 1988, 399,Abb. 6: 3).2.4. KeramikZusammen mit den Keramikfunden aus der Zeit Ha C-D (Koutecký 2005, 150 ff.; 2008)wird von Rubín auch Stempelkeramik der Späthallstattzeit (Preidel 1937, Taf. IV: 34;Linksfeiler 1978, 105, Taf. I: 1, V: 5) und Keramik der für den folgenden BraubacherHorizont der Stufe LT A typischen Formen gemeldet. Hier führt H. Preidel (1937, 69)neben den unverzierten S-förmig profilierten Schalen (Koutecký 2005, 165) auch ein „mitS-förmigen Einstempelungen verziertes Wandstück“ auf, das am „Südosthang des Berges(Enenkels Grube)“ gefunden worden sein soll. Weitere Funde sind auch im TagebuchFr. Steiners abgebildet (s. Abb. 8: 3, 4). Die Funde von Stempelkeramik der Stufe LT A alsjüngste Serie von Funden, die aus dem Raum vom Rubín bekannt sind, gehören von denFormen und den Zierelementen her zur lokalen Produktion, wie sie für die Stufe LT A inganz Böhmen typisch ist (Linksfeiler 1978; Schwappach 1979). Trotzdem wäre es interessant,eben einigen Funden Aufmerksamkeit zu widmen, die aus der nächsten Nähe desFundorts stammen.Hierher gehören auch zwei Bauch-Halsfragmente von vasenartigen Gefäßen, die als„Podersamer“ bezeichnet werden, und bereits bei J. Filip (1956, Taf. CVII: 12–13) undD. Linksfeiler (1978, 104, Abb. 2: 32) Erwähnung finden. Im Museum von Chomutov tragensie die Inv.-Nrn. 8489 und 2793. Der Scherben Inv.-Nr. 8489 (Abb. 4: 1, 3) stammt vomGefäßhals, im oberen Teil ist er 10 mm dick und verbreitert sich zur Ausbauchung hin.Der Bruch ist dunkelgrau, die Masse zeigt Magerung aus einem helleren Material mit Korngrößevon 0,5–1 mm. Zu beiden Seiten ist die Scherbe mit einer braungrauen Schicht überzogen,die an der Oberfläche geglättet ist, also als Oberfläche für Verzierung diente. An derInnenseite finden sich auf der ganzen Oberfläche noch Spuren vom Drehen (Abb. 4: 4).Die Verzierung befindet sich in einem Band zwischen einer unteren und oberen Furche undbesteht im oberen Band aus einer Serie von jeweils drei mit einem Röhrchen hergestelltenStempel, die durch eine doppelte Girlande verbunden sind. Unten ist ein unregelmäßigdurchgeführter Mäander aus Serien von jeweils sechs nahezu quadratischen Stempeln zusehen, die offensichtlich an der Kante des Kamms angeordnet waren.Von einem ähnlichen Gefäß stammt das Fragment Inv.-Nr. 2793 (Abb. 4: 2) identischertechnischer Durchführung. Nach dem Profil zu urteilen, stammt es von der Schulter – Bauchgrenzeund schließt an ein Mäanderband aus Stempeln an. Dieses ist am Unterteil dichtunter der Ausbauchung von einer umlaufenden scharf bis kantig profilierten Rippe begrenzt,die selbst zu beiden Seiten scharf abgesetzt ist. Der Unterschied in der Durchführung desStempelmäanders zusammen mit derselben technischen Ausführung beider Keramikscherbenspricht für ursprünglich mehrere Gefäße, also ähnlich wie bei den beinernen Gegenständenwahrscheinlich für Serienproduktion.Diesen Fund aus der Umgebung von Rubín führen wir deshalb an, da ähnliche Verzierungselementewie bei diesen beiden Fragmenten, wahrscheinlich mit demselben ideelenGehalt, auch im Repertoire der Verzierung eines ähnlichen Fundorts vorhanden sind, undzwar auf der Heuneburg an der Oberen Donau (Kimmig – Gersbach 1971). Girlanden und

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