13.07.2015 Views

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

<strong>Archeologické</strong> <strong>rozhledy</strong> LXI–<strong>2009</strong> 47Es ist auch bekannt, dass Stieranhänger bereits ab dem Äneolithikum vorkommen unddann vor allem in der Hallstatt- bis Latènezeit, und zwar sowohl aus Metall als auch Keramikgefertigt waren, wie sie z.B. H. Müller-Karpe (1961) oder K. Pieta (2004) erwähnen.Nach der Karte bei T. Warneke (1999, Abb. 59) ist diese Kategorie der zoomorphen Anhänger(Widder, Pferde, Hirsche oder Hähne), vor allem auf dem Gebiet Sloweniens zu finden,vereinzelt auch in Süddeutschland, Südfrankreich und Italien. Vergleichbar mit dem Stückvon Rubín ist z.B. das Exemplar mit massiven Hörnern Nr. 114 aus einem frühlatènezeitlichenZusammenhang in Thalmässing-Landersdorf im benachbarten Bayern (Pauli 1984,78), in geographisch entgegengesetzter Richtung führt z.B. L. J. Luka (1959, 67, ryc. 36)einen wohl aus hallstattzeitlichem Kontext stammenden Stieranhänger aus dem polnischenFundort Pyszaca (pow. Śrem) auf.2.2.2.2. Rundbodige Körbchenanhänger wurden in mehreren Fundzusammenhängen nebenzoomorphen Anhängern und Körbchenanhängern gefunden (Warneke 1999, 123 ff.). DerSchwerpunkt des Auftretens von Körbchenanhängern, die durch eine Reihe von Importenim ostfranzösisch-schweizerisch-süddeutschen Raum (Frey 1957, 244 ff.) sowie in Slowenien(Gabrovec 1974, 303, Abb. 7) und im liburnisch-japodischen Gebiet (Tessmann 2007,669) erwiesen sind, liegt im Raum der Golasecca-Kultur. Neben den oben zitierten Arbeitenstellt dies z.B. L. Pauli (1978, Abb. 19), T. Warneke (1999, 127 f., Abb. 63) und B. Tessmann(2007) fest. T. Warneke (1999, 126 ff.) widmete sich der Frage ihrer Datierung und Funktion,B. Tessmann (2007) einer komplexen Bearbeitung im Rahmen Gesamteuropas. Eben dieletztgenannte Autorin betonte auch das relativ häufige Auftreten der Anhänger mit rundemBoden im venetischen Raum.Die Gliederung von O.-H. Frey auf drei Grundformen mit rundem konischen Boden undprofiliertem Ende (Frey 1957, Anm. 53–65), wurde von R. De Marinis (1981, 228 ff., fig. 5)weiter ausgearbeitet. Dieser unterscheidet in der Gruppe der rundbodige Körbchenanhänger(„pendagli a fondo arrotondato“) nach Form des Anhängers und der Öse die FormgruppenA-D. Der rundbodige Körbchenanhänger von Rubín (Abb. 2: 7) gehört in die Gruppe C mithalbkugeligem Anhängerkorpus und ovaler Öse mit abgehauenem Unterteil („con corpoaprofilo semicircolare, profilo interno dell’anello di sospensione sub-circolare“).Mit Rücksicht darauf, dass der Körbchenanhänger von Rubín heute verloren ist undwir nur mit einer Fotografie und einer mit 2 cm angegebenen Höhe bei H. Preidel (1937,Abb. IV: 14) arbeiten können, ist gegenwärtig nicht festzustellen, ob die Oberfläche diesesAnhängers auch eine Seitenöffnung hatte, die mit dem Produktionsprozess zusammenhängensollte, und zwar dem Gießen in einer zweiteiligen Form, wie sie aus dem Grab 33in Este-Capodaglio und in Baulmes in der Südwestschweiz erwiesen ist (Warneke 1999,126 ff.; Weidmann 1983, 268, Fig. 30). Durch seine Gesamtform steht der Fund von Rubínganz nahe den erwähnten Exemplaren aus Italien und der Schweiz, jedoch auch dem Anhängervon Vellberg-Grossaltdorf in Baden-Württemberg (Warneke 1999, 264, Abb. 61: 121)und den Formen des Typs 2 B. Tessmann (2007, 671 ff.). Hierher werden eben die halbkugeligenKörbchenformen ohne ausgeprägten Übergang zur Öse gereiht, die vor allem inder Schweiz (Ebd., 683, Abb. 7: 8–13) und in Norditalien (Ebd., 685, Abb. 12) auftreten.Bei all diesen Formen ist die Körbchenbreite geringer als die der Öse und sie unterscheidensich eben dadurch von den nordeuropäischen Funden der späthallstattzeitlichen GöritzerGruppe, wie sie von I. und S. Griesa (1976) beschrieben sind.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!