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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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<strong>Archeologické</strong> <strong>rozhledy</strong> LXI–<strong>2009</strong> 45nicht, die von J. Říhovský (1993, 81 f.) als chronologisch junge hallstattzeitliche Variante(III. Stufe der Horákov-Kultur) aufgefasst wird.2.2.1.4. Fibel des Typs Mansfeld F1 (Abb. 1: 10). Es geht um das Fragment einer zweiteiligenBronzefibel mit verbreitertem und längsgerillten flachen Bügel (Preidel 1937, 67,Abb. IV: 5). Die Fläche des Nadelhalters ist ausgehämmert, genauso wie der Kopf desBügels, der in einem quergestellten, sich zur Spannung hin verbreiternden Plättchen endet.Die Spannung selbst fehlt (erh. Gesamtlänge: 51 mm, Höhe: 10[?] mm, max. Bügelbreite:17 mm).Der Fund erscheint als Beispiel für Halbfertigware einer lokalen Fibelform und „materialisiert“somit eigentlich unsere Vorstellung vom Herstellungsprozess einer bestimmtenFibelform, die von G. Mansfeld (1973, Abb. 18) als Paukenfibel gewertet wurde, da sie dasMerkmal der abgerundeten Bügelform aufweist. Trotzdem entspricht die gestreckte Formdes längsgerillten Bügels eher einer Fußzierfibel, und das sowohl jener aus dem Gebiet derOberpfalz, ähnlich z.B. dem Fund vom Gräberfeld Staubersbuch (Torbrügge 1979, 252,Taf. 12: 10), als auch aus Böhmen, wie z.B. in der Ausstattung von Grab 164 in Manětín--Hrádek (Soudská 1994, 181, Abb. B20: 14). Der letztgenannte Befund wird von E. Soudská(1994, 55, 60 f.) in ihre Phase IVB2 datiert, d.h. an das Ende der Stufe Ha D3.2.2.1.5. Fibel des Typs Mansfeld F3. In der Arbeit von H. Preidel (1937, 67, Abb. IV: 31)ist der damalige Erhaltungszustand von Fibel Inv.-Nr. 1060 festgehalten (Abb. 1: 11). Eshandelt sich um das Fragment einer Miniaturbronzefibel mit waagrecht gebogenem Bügel,verziert mit einer Serie von Längsrippen. Die Spannung fehlt, der Fuß war ursprünglichmit einem schüsselförmigen Zierelement ausgestattet, wie bei Mansfelds Typ B1 üblich(Abb. 1: 11b).Unter den böhmischen Funden kann auf Ähnlichkeiten mit der Form der Fußzierfibelvon Radovesice hingewiesen werden, die einen gleich geformten niedrigen, nahezu waagrechtenBügel zeigt. J. Waldhauser setzt die keramischen Begleitfunde in die Stufe Ha D2-3(Waldhauser et al. 1993). Eine Datierung in Ha D3 – Stufe SHa III führt auch H. Parzinger(1988, Taf. 82: 39c-d) für die Funde der Fibeln mit waagrechtem Bügel des Typs F aus demGebiet Saar-Pfalz auf.2.2.2. AnhängerIm Unterschied zur einfacheren Einordnung von chronologisch ausgeprägten Funden,wie den Fibeln, sind wir bei der Datierung anderer Funde, wie z.B. der Anhänger in einerweit aus schwierigeren Lage.2.2.2.1. Der Anhänger in Gestalt einer Stierfigur (Abb. 2: 5) hat eine Länge von 32 mmund 20 mm Höhe. Er wird von J. Waldhauser (2001, 435) irrtümlich als Anhänger in Formeines gesattelten Pferdes gewertet. Bereits die Funde, die in der Arbeit von T. Warneke(1999, Abb. 60) gesammelt sind, belegen in keinem einzigen Fall die Anwesenheit einesSattels, sonders weisen deutlich auf eine Öse zum Aufhängen hin, die auf dem Rücken desabgebildeten Tieres angebracht war. Im Fall des Fundes von Rubín sind an der Bruchstelledie Reste dieser Öse noch erhalten. Bei dem vierfüßigen Tier, das unser Anhänger darstellt,ist der Kopf noch mit mächtigen Hörnern an den Seiten versehen, was bei Pferden nichtvorzukommen scheint.

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