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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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36SANKOT: Zum Fundstoff vom Berg Rubín (Nordwestböhmen) …Gebiet der Golasecca-Kultur konzentriert ist, und einem Typ, der mit den Alpentälernzusammenhängt und als „mit Abschluss ohne Fortsatz“ bezeichnet wird und vor allem inVenetien und Slowenien auftritt, unterscheidet. Die Fibelformen der Ostgruppe, formal denFunden von Rubín ähnlich, dafür aber mit flach profiliertem Bügel, werden in die PhaseS. Lucija III2a, Brezje V und Este-III Mitte gereiht, das entspricht Parzingers Horizont 7a(Parzinger 1988, 23, Taf. 10: 138, Taf. 27: 19, S. 40, Taf. 41: 33, S. 113, Taf. 136: 39), alsoder Stufe Ha D1 mit Übergreifen zu Ha D2, in der absoluten Chronologie etwa 1. Viertel6. Jh. v. Chr. Eine ähnliche Fibelform mit Längsrippen und gegossenem Knopf des Typs M bwird für das Gebiet Este von Chieco Bianchi et al. (1976, 27, Tav. 19: 9–13) im Rahmenvon Typ XIII „fibule con arco a molla“ („verschließbarer Bügel“) und Datierung bereitsin die Phase Este III antico aufgeführt, dafür deuten Analogien aus der Ausstattung einesEste III Mitte datierten Grabs von Canevedo auf ein jüngeres Datum (Teržan 1977, 355,Abb. 21: 8). Auch P. von Eles Masi (1986, 227 f.) erwägt bei formal ähnlichen Fibeln, jedochmit anderem (bandförmigem, rechteckigem oder ovalem) Bügelprofil eine Datierung andas Ende des 6. oder den Anfang des 5. Jh. v. Chr.Für das Exemplar von Rubín ist ein weiterer Einzelfund aus dem Gebiet nördlich derAlpen ausschlaggebend, und zwar aus dem Raum der Pommerschen Kultur mit Gesichtsurnenvon Rzadków in Nordpolen. Diese Fibel mit entsprechend „rhombisch profiliertem“Bügel und entsprechender Länge von 42 mm wird von M. Gedl (2004, 90 f., Taf. 55: 260)ungefähr in die Stufe Ha D gesetzt und als Import „aus dem westhallstattzeitlichen Kreisoder dem südlich darauf anschließenden Raum“ gedeutet. Gleichzeitig ist von gewissemInteresse, dass der Fund von Rzadków (Ebd., Taf. 85 oben) in der Nähe des konzentriertenAuftretens bronzener Bogenfibeln mit langem Fuß und beidseitiger Armbrustkonstruktion(Ebd., Taf. 85 unten) getätigt wurde, welche in Böhmen wiederum nur von Rubín bekanntsind.Alle diese Angaben ermöglichen die Zuordnung dieser Fibel zu einer nordalpinen Variante,die grosso modo der Stufe Ha D2 (–Ha D3) zugesprochen werden kann.2.2.1.3. Bogenfibeln bilden die größte Gruppe von Fibeln vom Rubín. Vertreten sind diesüdalpinen Formen des Typs Sanguisuga, Fibeln mit Bügeln, die mit breiten Querfurchenfür Ziereinlagen versehen sind, und Fibeln mit beidseitiger Armbrustspirale, die aus dembenachbarten Gebiet Polens bekannt sind.Zu den Sanguisuga-Fibeln gehören die Funde Inv.-Nr. 1058 und 1056. Das erste Stück(Abb. 1: 2; Preidel 1937, 68, Abb. IV: 6) ist das Fragment einer gegossenen, einteiligenBronzefibel mit einseitiger Spannung in zwei Windungen, das in einen massiven, ovalprofilierten Bügel eingesetzt war. Dieser ist mit zwei Bändern von 18 feinen Querrillenverziert, und zwar sowohl beim Kopf als auch Fuß; Nadelhalter fehlt (erh. Länge: 31 mm,Höhe: 19 mm).Das zweite Stück (Abb. 1: 3; Preidel 1937, 68, Abb. IV: 3) ist das Fragment einer gleichfallsgegossenen Bronzefibel mit massivem, oval profilierten Bügel, verziert bei Kopf undFuß mit einer Serie von Querrillen. Spirale sowie Fuß fehlen (erh. Länge: 29 mm, Höhe:14 mm).Bei beiden Fibeln stellen Bänder von Querrillen einerseits beim Kopf des Bügels undandererseits am Ansatz des Fußes die Standardverzierung dar. Unterschiedlich ist aber dieDurchführung der Verzierung – jeweils immer 18 feine Rillen bei Fibel Inv.-Nr. 1058, wäh-

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