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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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34SANKOT: Zum Fundstoff vom Berg Rubín (Nordwestböhmen) …2.1.3. Beinerner KnebelH. Preidel (1937) bildet einen solchen Fund (Abb. 3: 20) auf Taf. II: 23 ab. Er ist 69 mmlang, die Enden 7 mm breit, die max. Breite beträgt in der Mitte 10 mm, dort findet sichauch eine ovale Öffnung (8 x 5 mm). Sowohl die Umgebung der mittleren Öffnung, als auchder Raum zwischen ihr und dem Ende der ganzen Form, sind mit dreifachen konzentrischenKreisen verziert. Diese zeigen zwar in zwei Fällen, genauso wie die beinernen Knochenschieber(s. weiter), einen Mittelpunkt zum Aufsetzen eines bohrerartigen Geräts, an5 Stellen am Rand des Knebels sind jedoch Teile weiterer konzentrischer Kreise zu sehen.Einige dieser konzentrischen Kreise mussten also um einen Mittelpunkt gedreht wordensein, der außerhalb des Werkstücks lag, woraus sich ergibt, dass wahrscheinlich mehrereStücke aus einer größeren Platte ausgeschnitten worden sein werden.Einen ähnlichen Fund bildet auf Rubín Inv.-Nr. 185 (Preidel 1937, Taf. II: 22), dergegenwärtig verschollen ist. Sehr ähnlich ist eine Knebelform von Třebovle, Kr. Kolín(Koutecký 2008a, Abb. 20: 18), die jetzt Bestandteil der archäologischen Sammlung desRegionalmuseums Kolín ist (Inv.-Nr. 10687) und von D. Koutecký (mündliche Mitteilung)in die Stufe Ha C gesetzt wird.2.2. Funde persönlicher Gegenstände2.2.1. FibelnDie Sammlung von 10 hallstattzeitlichen Fibeln, veröffentlich von H. Preidel (1937,67 f., Taf. IV: 1–3, 5–7, 11–13, 31), die um das bisher unveröffentlichte Stück Inv.-Nr. 1048ergänzt werden kann, stellt eine ganz außerordentliche Fundkonzentration der Hallstattzeitunter den bisher bekannten Funden dieser Art in Böhmen dar.2.2.1.1. Fibel des Typs Mansfeld K3. Dieser Typ ist durch das Fragment einer Bronzefibelmit kahnförmigem Bügel vertreten (Abb. 1: 1; Preidel 1937, 68, Abb. IV: 11). Es handeltsich um ein mit zwei Bändern von 5–6 Querrillen am Fuß und Kopf des Bügels verziertesStück. Die Spannung und der Fuß fehlen (erh. Länge 34 mm, Höhe 19 mm).Diese Form reihen A. M. Chieco Bianchi et al. (1976, 15, Tav. 9: 5) zum Typ NavicellaXIg mit rhombischem Bügel und Verzierung aus Rillenbändern, den sie in die Phase Este IImedio datiert, also vor Ha D1, ca. 600 v. Chr. Damit wäre ein terminus post quem für denFund von Rubín gegeben. Direkte Analogien hierzu führt bereits J. Říhovský (1993, 95,Taf. 15: 156–157) von der Býčí skála-Höhle an. Auch die neuere Bearbeitung der mährischenFunde durch H. Parzinger, J. Nekvasil und F. E. Barth (1995, 19) rechnet mit einemnorditalienischen Ursprung und einer Datierung etwa an das Ende des 7. oder in die 1. Hälfte6. Jh. v. Chr., während sie im Gebiet des darauffolgenden Erscheinens nördlich der Alpenerst zu Stufe Ha D1 gehören dürften.2.2.1.2. Die Schlangenfibel Typ Mansfeld S1 mit einfachem Bogen (Abb. 1: 4) verrät dieAndeutung eines verbreiterten Fußes, der Bügel ist dreieckig profiliert wie beim TypMansfeld (weiter nur M) 14, verziert mit Längsrippen, der Kopf mit kreisförmiger, linsenförmigprofilierter Scheibe des Typs M b mit 10 mm Dm. versehen, Spannung und Fußfehlen (Fragmentlänge 36 mm, Höhe 15 mm). Durch diese Merkmale nähert sich die Fibelder kürzeren Variante der Fibeln des Typs S1, die Mansfeld (1973, 151) für Nordostitalienund den anliegenden Teil Sloweniens aufführt. Die dort gebotene Auflistung enthält jedoch

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