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Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

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<strong>Archeologické</strong> <strong>rozhledy</strong> LXI–<strong>2009</strong> 332. Hallstattzeitliche Funde2.1. Teile von Wagen und Pferdegeschirr2.1.1. Bronzetülle mit konkavem KopfstückDie Bronzetülle (Abb. 2: 1) hat die kleinste Länge (30 mm; Dm. des Kopfstücks max.25 mm, Dm. der Tülle 9–11 mm) von allen Funden dieser Fundkategorie mit konkavemKopfstück und hohlem konischen Fuß aus Böhmen der Hallstatt-, Späthallstatt- und Frühlatènezeit,die zusammenfassend durch M. Chytráček bearbeitet worden sind. Diese Gegenständewerden als Verzierung des Kastens von vier- und zweirädrigen Wagen interpretiert(Chytráček 1990, 123). Nach unserer Auffassung kann im Rahmen dieser Fundgruppe nochein älterer hallstattzeitlicher Typ im Gussverfahren von den jüngeren Erzeugnissen derFrühlatènezeit unterschieden werden, die bereits mit einer fortgeschrittenen Technik ausgerolltem Blech hergestellt waren. Als Beispiel dieser hallstattzeitlichen Bronzetüllen kannsowohl das unverzierte 45 mm lange Stück aus Grab XXIV in Hradenín angeführt werden(Dvořák 1938, 28, Abb. 26: 25), als auch der Fund mit 77 mm langem Fuß und Durchmesserdes Kopfstückes von 20 mm aus Grab XLVI von demselben Gräberfeld (Ebd., 45).Das letztgenannte Stück ist mit einzelnen Querrippen verziert und am Ende mit einer waagrechtenNiete versehen. Aus einem Grab in Kladruby (Píč 1906–1908, 471, Tab. XXVIII: 5–8)vom Ende der Späthallstattzeit stammt eine Sammlung von vier Bronzetüllen. Diese sindbereits kürzer (Länge um 35 mm), die Oberfläche ist mit 2 Bändern feiner Querrippen verziert.Dagegen stammt aus dem frühlatènezeitlichen Hügel IX von Mírkovice (Chytráček1990, 87 ff.) eine jüngere Form mit 47 mm Länge und Kopfbreite 20 mm, die Verzierungbesteht aus profilierten Rippen und befindet sich bereits auf dem konischen Kopf. Der Fundvon Rubín ist damit durch Form, Maße und Verzierung mit den späthallstattzeitlichen Fundenvon Kladruby vergleichbar.2.1.2. Bronzeknopf mit kegelförmigem MitteldornH. Preidel (1937) bildet auf Taf. IV als Nr. 8 auch den Fund einer bronzenen Riemenverzierungab (Abb. 2: 2), und zwar einen Bronzeknopf mit kegelförmigem Mitteldorn, derim oberen Teil zugespitzt ist (Dm. 19 mm, Höhe des kegelförmigen Teils 15 mm). Ähnlichegegossene Bronzeknöpfe mit kegelförmigem Mitteldorn, jedoch mit Betonung des horizontalenRandes und 22–25 mm Dm. führt auch D. Koutecký für die zu den reichsten Bestattungendes eponymen Gräberfelds zählende Bestattung 2/2 in Bylany bei Český Brod auf(Koutecký 2003, 24, Taf. 15: 12–19). Auch dieselbe Anzahl von 8 analog geformten Bronzeknöpfenmit 35–36 mm Dm. wird aus der Grabung von J. Böhm bei der Bestattung XI inPrag-Střešovice genannt (Fridrichová – Koutecký – Slabina 1999, 357 ff., Abb. 23: 21–28).Das Grab soll zu einer Gruppe älterer Fürstengräber gehören, d.h. zu Stufe Ha C. Gegenüberden genannten Analogien fehlt beim Bronzeknopf von Rubín die Betonung des horizontalenRandes, die Gesamtform stellt die Verkleinerung eines anderen Teils des Pferdegeschirrsdar, und zwar der Bronzephaleren, die z.B. in der Ausstattung von Körpergrab2 mit Bestattung eines erwachsenen Mannes der Gruppe I–2, Stufe Ha C2–3 in Poláky,Kr. Chomutov (Koutecký – Smrž 1991, 174, Abb. 35–42) vorhanden waren, und zwar zusammenmit einem weiteren Bestandteil von Pferdegeschirr, nämlich einem stäbchenförmigenKnebel mit Mittelöffnung.

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