13.07.2015 Views

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

Archeologické rozhledy 2009 - Archeologický ústav AV ČR

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

32SANKOT: Zum Fundstoff vom Berg Rubín (Nordwestböhmen) …die Ergebnisse der Tätigkeit örtlicher Amateurarchäologen in der Zeit von der 2. Hälfte des19. bis zur 1. Hälfte des 20. Jh. ein. In unserem Fall haben A. Tischler und Fr. Steiner durchFeldbegehungen und Ankäufe eine umfangreiche Sammlung von Funden vom Fundortgewonnen. An diese beiden Amateure schloss mit einer ersten Geländegrabung H. Preidelan (1934–1938). Die bisherigen Forscherbemühungen gipfelten in der Grabung der Expositurdes Archäologischen Instituts Prag, die hier 1970–1971 unter der Leitung von V. Krutavonstatten gingen (Bubeník 1988, 180; 1995, 128 ff.) und 1984–1991 unter J. Bubeník(1992). Bei Ausnutzung der verfügbaren Angaben reihte Z. Smrž (1992) die Höhensiedlungin der Flur Rubín in das System der befestigten und unbefestigten Höhensiedlungim Raum Nordwestböhmens ein. 2Aus der Sicht der Auswertung des Fundstoffs ist bisher vor allem den Keramikfundenaus der Spätbronze- bis Frühlatènezeit die größte Aufmerksamkeit zuteil geworden (Koutecký2005; 2008b), den jung- wie spätlatènezeitlichen Funden (Bubeník – Venclová 1992),den Knochen- und Geweihfunden aus der Römerzeit (Trefný 2007) und vor allem den frühmittelalterlichenFunden (Bubeník 1988, 129 f., 179–184; 1992; 1992a; 1995; 1996; 1997;1999; 2006; 2007; Profantová – Stolz 2006; 2007). Dagegen sind die Funde aus anderenPerioden der Besiedlung, die z.B. auch Teil von Steiners ursprünglich über 5000 Stückumfassenden Sammlung waren (Preidel 1937, 62), nur in einer minimalen Auswahl vonH. Preidel (1937, 63–70, Taf. I–IV) zugänglich gemacht worden. Eine systematischeAuswertung sowohl aufgrund weiterer Siedlungsetappen, als auch einer Reihe von „exotischen“späthallstattzeitlichen Funden, die mit diesem Fundort in Verbindung gebrachtworden sind, würde zweifellos die Schlussfolgerungen der bereits durchgeführten topographischenAuswertung bereichern. Das wird auch von der Tatsache angedeutet, dass z.B.die Fibeln und Anhänger vom Rubín (die hier zusammen mit den anderen Funden unterden Inventarnummern der Sammlung des Regionalmuseums von Chomutov aufgeführtwerden), die grundlegende Erkenntnisse aus der Sicht der Chronologie der Kulturentwicklungund des Charakters der überregionalen Beziehungen liefern, in böhmischenVerhältnissen für die Späthallstattzeit durch ihre Zahl eine ganz außerordentliche Konzentrationdarstellen. Dabei ist ihr Ursprung vom Fundort durch authentische Notizen inSteiners Tagebuch erwiesen (Abb. 5–8).Ähnlich stellt auch die Verarbeitung der jung- und spätlatènezeitlichen Funde (Bubeník –Venclová 1992) oder der frühmittelalterlichen Funde (Bubeník 1981) ein Beispiel dafür dar,dass trotz der gegenwärtigen Unvollständigkeit, der früheren problematischen Verwaltungvon Steiners Sammlung (Preidel 1937, 62 f.), ihrer Zusammensetzung aus Funden, „die ausder engeren und weiteren Umgebung von Schaab“ (Pšov: Preidel 1937, 62), vor allem aber„von der Hochfläche des Rubinberges (Dollankaer Gemeindefeld) oder vom Südhang desBerges (Schaaber Gemeindefeld mit dem alten Schaaber Steinbruche im Südwesten) herstammen“(Preidel 1937, 63; Tischler 1878, 2) und ihre Verstreutheit in einer Reihe vonMuseen (Födisch 1961, 90), aufgrund der kritischen Auswertung der verfügbaren Archivquellen(Bubeník – Venclová 1992, 126) die Zuverlässigkeit des Ursprungs der Funde belegtund ganz neue Erkenntnisse über den genauen Fundort sowie ihre Bedeutung für die Erkenntnisdes Charakters des ganzen Fundorts und seine Bedeutung gewonnen werden kann.2 Für ihre große Hilfe bei der Überprüfung der Angaben möchte ich an dieser Stelle J. Bubeník, D. Koutecký,L. Ondráčková und J. Blažek danken.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!