012012 - Prešovská univerzita v Prešove
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THEOLOGOS 1/2012 | ŠTÚDIE<br />
einem so schönen und zugleich so schmerzhaften Zeugnis? Papst Benedikt<br />
XVI. in seiner Katechese vom 11. August 2010 reflektiert auch die Frage,<br />
woraus die Kraft entsteht ein Martyrium zu einleiden und er kommt zur<br />
Antwort, dass aus der tiefen und innerlichen Vereinigung mit Christus. 24<br />
Dass es so ganz eindeutig auch im Fall des Bischofs und Märtyrers Josef<br />
Hlouch war, beweist außer anderem auch die Trauerrede, die bei der<br />
Trauerzeremonie Bischof František Tomášek im Budweiser Dom hl.<br />
Nikolaus gehalten hat:<br />
„Versteht ihr zum heiligen Gedächtnis des Bischofs, der diesem Werk<br />
sein ganzes Leben geweiht hat und der immer dessen bewusst war, und<br />
zwar in allen Konsequenzen, dass ihm die Sendung vertraut wurde, die<br />
größte Sendung, mit der ein Mensch beauftragt werden kann. Er meditierte<br />
öfters über die Worte Christi, die er den Aposteln sagte: „Gleichwie mich der<br />
Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Christus hat damals nicht nur die<br />
Apostel gesehen, sondern auch die anderen. Er hat auch Bischof Hlouch<br />
gesehen. Seinen Blick fühlte der Bischof auf sich lange, und darum ist<br />
er auch den Weg seines Lebens gegangen und er war sicher, dass sein<br />
Vorbild Christus ist, über den wir in der heiligen Schrift lesen, dass er nicht<br />
deswegen gekommen ist, damit man ihm diente, sondern um zu dienen<br />
und sein Leben für manche zu opfern. Ja, das war Bischof Hlouch. So<br />
sehen wir ihn, wenn er in der nicht großen Pfarre in Mähren war, dann<br />
in Hodolany, dann an der Fakultät in Olmütz. So sehen wir ihn, wenn er<br />
täglich zum Altar getreten ist, als er Taufe erteilt hat, als er begraben hat,<br />
24 Papst Benedikt XVI. führt wörtliche folgendes an:<br />
„Woher kommt wiederum die Kraft, das Martyrium auf sich zu nehmen? Aus der tiefen<br />
und innigen Vereinigung mit Christus, denn das Martyrium und die Berufung zum<br />
Martyrium sind nicht das Ergebnis menschlicher Anstrengungen, sondern sie sind<br />
die Antwort auf eine Initiative und auf einen Ruf Gottes; sie sind ein Geschenk seiner<br />
Gnade, das dazu befähigt, aus Liebe zu Christus und zur Kirche und damit zur Welt<br />
das eigene Leben hinzugeben. Wenn wir die Lebensbeschreibungen der Märtyrer lesen,<br />
sind wir erstaunt über die innere Ruhe und den Mut, mit denen sie Leiden und Tod<br />
auf sich nehmen: Die Kraft Gottes erweist sich in ganzer Fülle in der Schwachheit, in<br />
der Armut dessen, der sich ihm anvertraut und seine Hoffnung nur auf ihn setzt (vgl. 2<br />
Kor 12,9). Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass die Gnade Gottes die Freiheit<br />
dessen, der das Martyrium auf sich nimmt, nicht unterdrückt oder erstickt, sondern sie<br />
im Gegenteil bereichert und verherrlicht. Der Märtyrer ist ein Mensch, der in höchstem<br />
Maße frei ist – frei gegenüber der Macht, der Welt: ein freier Mensch, der in einem<br />
einzigen endgültigen Akt Gott sein ganzes Leben hingibt und sich im höchsten Akt<br />
des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe den Händen seines Schöpfers und Erlösers<br />
überlässt; er opfert sein eigenes Leben, um am Opfer Christi am Kreuz vollkommen<br />
teilzuhaben. Kurz gesagt, das Martyrium ist ein großer Akt der Liebe als Antwort auf die<br />
unermessliche Liebe Gottes.“<br />
Katechese von Benedikt XVI. vom 11. 8. 2010 Katolický týdeník 34 / 17.-23. August<br />
2010, S.7<br />
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