012012 - Prešovská univerzita v Prešove
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Martin Weis<br />
„Aber ich möchte die Aufmerksamkeit besonders auf einige Zeichen<br />
lenken, die im eigentlich kirchlichen Leben sichtbar geworden sind. Vor<br />
allem will ich mit den Synodenvätern jenes großartige Hoffnungszeichen,<br />
das von so vielen Zeugen des christlichen Glaubens im letzten Jahrhundert<br />
in Ost und West gesetzt worden ist, allen wieder vor Augen stellen, auf<br />
dass es niemals in Vergessenheit gerate. Sie haben es in Situationen der<br />
Feindseligkeit und Verfolgung vermocht, sich das Evangelium zu Eigen zu<br />
machen, oft bis zum Blutvergießen als äußerster Bewährung. Diese Zeugen,<br />
besonders jene unter ihnen, die das Martyrium auf sich genommen haben,<br />
sind ein beredtes, großartiges Zeugnis, das verlangt, von uns betrachtet<br />
und nachgeahmt zu werden. Sie beweisen uns die Lebenskraft der Kirche;<br />
sie erscheinen wie ein Licht für die Kirche und für die Menschheit, weil<br />
sie in der Finsternis das Licht Christi zum Leuchten gebracht haben; als<br />
Angehörige verschiedener christlicher Konfessionen sind sie auch ein<br />
leuchtendes Hoffnungszeichen für den ökumenischen Weg, da wir gewiss<br />
sein dürfen, dass ihr Blut »auch Lebenssaft der Einheit für die Kirche ist“.. 2<br />
Im Juni 2012 werden wir das Jubiläum erinnern – 40 Jahre von dem<br />
nicht blutigen Märtyrertod des Bischofs von Budweis Josef Hlouch. 3 Darum<br />
möchte ich in dieser Studie, in Erinnerung an die Worte des großen Pontifex<br />
Johann Paul II, die Persönlichkeit des Bischofs von Budweis Josef Hlouch<br />
im Spiegel der Archivdokumente näher bringen. Beim Suchen nach den<br />
Archivdokumenten, in denen sich die Persönlichkeit des Bischofs Josef<br />
Hlouch als Märtyrer und „Klassenfeind“ spiegelt, muss man sich zuerst an<br />
das Staatliche Regionsarchiv in Třeboň (Wittingau) wenden. Es handelt<br />
sich vor allem um Fonds des Südböhmöhmischen Kreisvolksausschusses<br />
České Budějovice (Budweis) – Materialien des Referates für kirchliche<br />
Angelegenheiten, also Materialien, die aus der Tätigkeit der<br />
Kreiskirchensekretäre entstanden sind. Diese Archivmaterialien beweisen<br />
gut das Schicksal des Bischofs bis zu seiner zwanghaften Abschaffung<br />
von der Spitze der Diözese im Jahr 1952 und von seiner Rückkehr im<br />
Jahr 1968 bis zum Augenblick seines Todes in Juni 1972. Wir können<br />
auch nicht die Tatsache unterlassen, dass das Staatliche Regionalarchiv in<br />
Třeboň auch einen sehr reichen Fonds beinhaltet, der aus der Tätigkeit der<br />
Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Südböhmen entstanden<br />
ist. 4 Zu unserem Thema habe ich hier besonders die Akten, die als<br />
2 Johanes Paulus II., Ecclesia in Europa.<br />
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_exhortations/documents/hf_jpii_<br />
exh_20030628_ecclesia-in-europa_ge.html , zit. 20.9.2011<br />
3 Vgl. WEIS, M. Minutěnky vzpomínek na pastýře lidu svého, Praha : Panevropa, 1999, 82<br />
S.<br />
4 Vgl. RAMEŠ,V. Jihočeské archivnictví ve druhé polovině XX. století aneb proč je nutné<br />
studovat fondy této doby. In: Martin Weis-Rudolf Svoboda et al..,Kříž pod rudou<br />
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