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pola veka udruženja - Udruženje za pravo osiguranja Srbije

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ERINNERUNGEN UND EINDRÜCKE EINES REVIJA-REDAKTEURS<br />

45<br />

ohne das über den ganzem Erdball gespannte Rückversicherungsnetz. Ein geordnetes<br />

Versicherungswesen benötigt international und friedensorientiert denkende und<br />

handelnde Politiker, Wissenschaftler und Praktiker die in jeder Phase erkennen:<br />

“Gemeinsam sind wir stärker!”.<br />

Es benötigt Forscher, die alle wesentlichen Details des Gleichartigen, des<br />

Verbindenden zwischen unterschiedlichen Völkern herausfinden. Es benötigt<br />

selbstkritische Menschen, die ihre eigenen Unzulänglichkeiten erkennen und<br />

bereit sind zuzugeben, dass es in anderen Staaten bessere Lösungen für anstehende<br />

Probleme gibt als im eigenen.<br />

Die “Revija” nahm sich insbesondere seit 2009 auch dieser Informationen an.<br />

Die Diplomökonomin (seit 2012 Master) Nela Bukorovic analysierte und übersetzte<br />

für die Revija west- und mitteleuropäische Versicherungspublikationen, die<br />

beispielgebende und auf die Balkanstaaten übertragbare Pröblemlösungen enthielten.<br />

Das Redaktions-Kernteam baute in seine vergleichenden wissenschaftlichen<br />

Publikationen aufschlussreiche Lösungsmodelle einzelner Staaten ein.<br />

Eigentlich hätte die Revija eine hervorragende Rolle bei einer Reihe<br />

gesellschaftspolitischer Reformen spielen können. Aber Serbiens Gesellschaft ist<br />

gespalten. Und da auch dieses Land die für Europa charakreristischen Züge der<br />

demografischen Alterung trägt, ist die Zahl der “Ewig-Gestrigen” relativ groß.<br />

Warum in diesen Kreisen eine so stark ausgepràgte Beratungsresistenz existiert, hat<br />

der Nationalismus-Experte Hans-Ulrich Wehler in seinem Buch “NATIONALISMUS<br />

Geschichte, Formen, Folgen” treffend umrissen. Sie können nur schwer oder gar nicht<br />

ihre Einstellung ändern und zwar aus folgenden Gründen (siehe folgende Orginal-<br />

Zitate Wehlers und deren Interpretationen):<br />

Den in jedem (Ultra)Nationalisten “fortlebenden Auserwähltheits- und<br />

Sendungsglauben entspricht seit jeher - und noch immer - zum einen die<br />

Externalisierung des Bösen, zum anderen die Stilisierung des Gegners zum (Tod)<br />

Feind..” So werden zB Investitionen oder Firmenbeteiligungen von Ausländern als<br />

Ausverkauf und Ausbeutung des Landes interpretiert.<br />

Daraus folgert Wehler: Es “entlastet die Externalisierung des Bösen das<br />

eigene Selbstwertgefùhl, Selbstverständnis und Selbstbewusstsein. Indem immer<br />

neue Erzfeinde ausgemacht werden, bewahrt sie vor Selbstkritik an den eigenen<br />

Schwächen.<br />

Das fundamentale Defizit des Nationalsmus und seines Nationalstaats ist<br />

ihre Unfähigkeit, Probleme des innergesellschaftlichen und außerpolitischen<br />

Friedens befriedigend lösen zu können. Im Gegenteil: Bei den inneren<br />

Integrationsanstrengungen und der Interessensverfechtung nach außen lösen<br />

beide extrem zugespitzte Konflikte aus. Gelingen aber doch einmal innen- oder<br />

außenpolitische Kompromisse, beruhen sie gewöhnlich auf der Zähmung des<br />

Nationalismus und des nationalstaatlichen Egoismus.”

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