pola veka udruženja - Udruženje za pravo osiguranja Srbije
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ERINNERUNGEN UND EINDRÜCKE EINES REVIJA-REDAKTEURS<br />
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ohne das über den ganzem Erdball gespannte Rückversicherungsnetz. Ein geordnetes<br />
Versicherungswesen benötigt international und friedensorientiert denkende und<br />
handelnde Politiker, Wissenschaftler und Praktiker die in jeder Phase erkennen:<br />
“Gemeinsam sind wir stärker!”.<br />
Es benötigt Forscher, die alle wesentlichen Details des Gleichartigen, des<br />
Verbindenden zwischen unterschiedlichen Völkern herausfinden. Es benötigt<br />
selbstkritische Menschen, die ihre eigenen Unzulänglichkeiten erkennen und<br />
bereit sind zuzugeben, dass es in anderen Staaten bessere Lösungen für anstehende<br />
Probleme gibt als im eigenen.<br />
Die “Revija” nahm sich insbesondere seit 2009 auch dieser Informationen an.<br />
Die Diplomökonomin (seit 2012 Master) Nela Bukorovic analysierte und übersetzte<br />
für die Revija west- und mitteleuropäische Versicherungspublikationen, die<br />
beispielgebende und auf die Balkanstaaten übertragbare Pröblemlösungen enthielten.<br />
Das Redaktions-Kernteam baute in seine vergleichenden wissenschaftlichen<br />
Publikationen aufschlussreiche Lösungsmodelle einzelner Staaten ein.<br />
Eigentlich hätte die Revija eine hervorragende Rolle bei einer Reihe<br />
gesellschaftspolitischer Reformen spielen können. Aber Serbiens Gesellschaft ist<br />
gespalten. Und da auch dieses Land die für Europa charakreristischen Züge der<br />
demografischen Alterung trägt, ist die Zahl der “Ewig-Gestrigen” relativ groß.<br />
Warum in diesen Kreisen eine so stark ausgepràgte Beratungsresistenz existiert, hat<br />
der Nationalismus-Experte Hans-Ulrich Wehler in seinem Buch “NATIONALISMUS<br />
Geschichte, Formen, Folgen” treffend umrissen. Sie können nur schwer oder gar nicht<br />
ihre Einstellung ändern und zwar aus folgenden Gründen (siehe folgende Orginal-<br />
Zitate Wehlers und deren Interpretationen):<br />
Den in jedem (Ultra)Nationalisten “fortlebenden Auserwähltheits- und<br />
Sendungsglauben entspricht seit jeher - und noch immer - zum einen die<br />
Externalisierung des Bösen, zum anderen die Stilisierung des Gegners zum (Tod)<br />
Feind..” So werden zB Investitionen oder Firmenbeteiligungen von Ausländern als<br />
Ausverkauf und Ausbeutung des Landes interpretiert.<br />
Daraus folgert Wehler: Es “entlastet die Externalisierung des Bösen das<br />
eigene Selbstwertgefùhl, Selbstverständnis und Selbstbewusstsein. Indem immer<br />
neue Erzfeinde ausgemacht werden, bewahrt sie vor Selbstkritik an den eigenen<br />
Schwächen.<br />
Das fundamentale Defizit des Nationalsmus und seines Nationalstaats ist<br />
ihre Unfähigkeit, Probleme des innergesellschaftlichen und außerpolitischen<br />
Friedens befriedigend lösen zu können. Im Gegenteil: Bei den inneren<br />
Integrationsanstrengungen und der Interessensverfechtung nach außen lösen<br />
beide extrem zugespitzte Konflikte aus. Gelingen aber doch einmal innen- oder<br />
außenpolitische Kompromisse, beruhen sie gewöhnlich auf der Zähmung des<br />
Nationalismus und des nationalstaatlichen Egoismus.”