pola veka udruženja - Udruženje za pravo osiguranja Srbije
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Wolfgang ROHRBACH<br />
Für nationalistische Demagogen waren diese Darstellungen ein willkommener<br />
Anlass, Argumente zu kreieren, dass vom Ausland gekaufte, korrupte Politiker und<br />
Intellektuelle<br />
– eine Ausrottung der heimischen Versicherungunternehmen betrieben mit dem<br />
Begleiteffekt des Verlustes <strong>za</strong>hlreicher Arbeitsplätze<br />
– eine Invasion geschäftshungriger ausländischer Unternehmen erfolge, welche<br />
die letzten Geldmittel aus dem Land saugen und die raren Arbeitsplätze für die<br />
Etablierung ihrer Günstlinge verwenden.<br />
– dem gleichen Ziel diene auch eine Neustrukturierung der Rückversicherung in<br />
Richtung stärkerer internationaler Risikoaufteilung.<br />
– mit anderen Worten würden die Ausländer die Korruption im gesamten<br />
Vorsorgebereich Serbiens verstärken.<br />
Derartige demagogische Argumente und wirtschaftliche Trugschlüsse können<br />
am besten durch branchenerfahrene Ökonomen entkräftet werden. Allerdings sind<br />
dazu auch Vergleiche mit anderen Staaten notwendig, also Internationalität.<br />
3. INTERDISZIPLINÄRE UND INTERNATIONALE<br />
AUSRICHTUNG DER „REVIJA“<br />
Rückblickend liegt das größte und nachhaltige Verdienst des Präsidenten Prof.<br />
Slavnic für das serbische Versicherungswesen darin, dass er sich ein Team couragierter<br />
internationaler und interdisziplinärer Mitstreiter für die “Revija” suchte und<br />
schließllich auch fand. Mit diesen schuf er eine neue serbische Versicherungskultur.<br />
Mit Stolz und Freude darf ich heute betonen, dass Jovan Slavnic mir und in der<br />
Folge den von mir nach Serbien “importierten” Gastautoren, aber auch jenen von<br />
ihm selbst für die Mitarbeit gewonnen ausländischen Kapazitäten die Möglichkeit<br />
gab, das Fundament zu dieser Versicherungskultur “via Revija”zu legen.<br />
Dass dieser Prozess mit vielen und zT hitzigen Debatten vor sich ging,<br />
entfremdete uns nicht, sondern schuf im Gegenteil freundschaftliche Bindungen.<br />
Nach meinem Lebensprinzip, dass Angriff die beste Verteidigung ist, startete ich<br />
eine ziemlich breit angelegte Argumentatinskampagne gegen die nationalistischen<br />
Pseudowahrheiten, aus denen die wichtigsten Punkte angeführt seien:<br />
In meinem ersten in der Revija Nr 3/2006 publizierten Artikel mit dem Titel<br />
“PRIVATNO OSIGURANJE KAO SREDSTVO PROTIV KORUPCIJE” zeigte ich<br />
am Beispiel der privaten Krankenversicherung auf, dass diese die Geldmittel der<br />
Privatpatienten für den Auf- und Ausbau des meist defizitären Gesundheits- bzw<br />
Spitalswesens über Steuern und offizielle Spitalsgebühren zur Verfügung stelle. Damit<br />
werde Korruption nicht forciert, sondern verhindert. Es ist nämlich nicht mehr so<br />
leicht möglich, über die Kuvert- und Schwarzgeldmethode die Taschen einzelner<br />
korrupter Gesundheitsdienstleister zu füllen.