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pola veka udruženja - Udruženje za pravo osiguranja Srbije

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40<br />

Wolfgang ROHRBACH<br />

2. DER OCCIDENT DES ORIENTS<br />

Belgrad, die Stadt an zwei Flüssen, ist mit der österreichischen Geschichte<br />

im allgemeinen und der Versicherungsgeschichte im speziellen eng verbunden.<br />

Als Österreicher mit (mütterlicherseits) serbischen Wurzeln, der in einer Person<br />

Historiker, Versicherer und Slawist ist, wurde ich seit dem Zusammenwachsen des<br />

europäischen “Westens” und. “Ostens” schrittweise stärker in den Bann der Stadt<br />

Belgrad gezogen, die man so treffend “Occident des Orients” nennt.<br />

Der Begriff ist erklärungsbedürftig.<br />

Es ist nicht nur die Tatsache, dass lange Zeit die Grenze zwischen dem<br />

Osmanischen Reich und der Österreichisch/en (-Ungarischen) Monarchie quer<br />

durch die heutige Stadt Belgrad (früher zwischen den Städten Belgrad und Zemun)<br />

verlief.<br />

Von der Architektur der Stadt über elegante gastronomische Einrichtungen bis<br />

hin zu Darbietungen aus Theater, Oper Konzert und Wissenschaft präsentiert sich<br />

dem Beobachter die Kultur des Occidents in seinen vielfältigen Ausprägungen<br />

Wie anders - sprich orientalisch-balkanorientiert - jedoch oft die Inhalte hinter<br />

oder unter der “westlichen Hülle” sind, erkennt der vielgereiste und breitgebildete<br />

Inländer nach jeder Rückkehr in die Heimat; der oft von Klischees und Vorurteilen<br />

geprägte Ausländer erst nach längeren Aufenthalten in Belgrad.<br />

Hiebei geht es nicht um Wertungen, was “besser” oder “schlechter” sei (von<br />

der Gastfreundschaft in den südslawischen Regionen zB kann jeder “Westler” nur<br />

träumen), sondern es stellt sich die Frage, wie man auf schnellste und beste Weise<br />

zwei sehr unterschiedliche Kulturkreise “kompatibel” macht.<br />

In Bezug auf Versicherung ist diese Frage besonders schwer zu beantworten.<br />

2.1. ERSTE KONTAKTE ZU PROF.<br />

SLAVNIC UND DER “REVIJA”-REDAKTION<br />

An einem Novembertag des Jahres 2005 fand das erste Treffen zwischen Prof. Dr<br />

Jovan Slavnic und mir (der alten Belgrader Assekuranz-Tradition entsprechend) in<br />

der Knez Mihajlova statt. Dort hatte die von UNIQA erworbene Zepter osiguranje<br />

(damals der größte Lebensversicher Serbiens) ihre Direktion im Haus der Prva<br />

Hvatska stedionica untergebracht.<br />

Die mir damals von der UNIQA-Konzernzentrale übertragene Aufgabe bestand<br />

darin, die - bezogen auf Serbien - dringend erforderlichen Kontakte zwischen<br />

Wissenschaft und Versicherungswirtschaft nach internationalen Gepflogenheiten<br />

auf- und auszubauen. Der Grund, weshalb in Österreichs Assekuranz seit den Tagen<br />

der Monarchie diese Vorgangsweise im Umgang mit Partnern (zu denen Serbien<br />

schon im 19. Jh zählte) so gepflegt wird, lässt sich folgend erklären:

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