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Zuerst möchte ich unseren tschechischen Kollegendie Ameisenschutzwarte des Landesverband Sachses vorstellen, die mit der Kooperationknüpfung beauftragt ist. Sie entstand im Jahr 1993, zur Zeit hat sie 35 Mitglieder und - wie auch die anderen Landesverbnde - ist Mitglied der Deutschen Ameisenschutzwarte (DASW). Mit dem Ameisenschutz beschäftigten sich einige von uns schon vor der Verbandgründung. In diesem Bereich waren vor allem die Förster aus den Staatforstbetrieben tátig, einige sogar schon seit 20. Jahren in damaligen Forstverwaltungen. Die Waldameisenschützer in Sachsen sind auch jetzt überwiegend Förster in aktiven Dienst oder im Ruhestand. Der grösste Teil unserer Vorstandmitglieder arbeitet im Tharandt, in dem "Technischen Universität Dresden." Unsere Jahresversammlungen, Vorstandsitzungen und Schulungen finden deshalb in jedem Sommer im "Cottabau" statt. Der Cottabau trägt den Namen seines Begründers, der die ursprüngliche 1811 gegriindete Försterschule zur Forstwirtschaftakademie ausgebaut hat, die 1816 der sächsische König bestätigte. Am 12.02. hat Dr. P. Miles an die DASW die Zeitschrift der tschechischen Ameisenschützer - FORMICA - mit einem Brief mit Vorschlag auf gegenseitigen Zeitschriftwechsel geschickt. Präsident der DASW, Herr Ministeriakat Dr. Axel Klein bat am 11.04.99 unseren Landesverband Sachsen, sich mit den tschechischen Kollegen in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel eine weitere Kooperation zu inizieren, worüber Herr Dr. Miles sofort informiert wurde. Am 20.04.99 lud ich Herrn Miles mit einem Brief zu unserer Jahresversammlung am 26.06.99 in die Stadt Tharand ein. Noch von dieser Veranstaltung kam es zwischen mir und Herm Miles zum Briefwechsel, der uns zu einem gegenseitigen Informationsaustausch iiber die Arbeitsweise in unseren Verbänden diente. Es war fiir uns sehr erfreulich, dass Dr. Miles und sein Kollege, Herr Dao - der leitende Koordinator des Programmes <strong>Formicastrong> bei dem Tschechischen Naturschutzverband - an dem zweiten Teil unserer Versammlung teilnahmen, der sich immer mit verschiedenen Fachproblem des Waldameisenschutzes beschäftigt. Schon vorher überreichte ich unserer Jahresversammlung einen Vorschlag an gegenseitige Kooperationbildung in der Form einer Korporation - falls es auch von der tschechischen Seite gewiinscht wird. Herr Dao und Herr Miles waren einverstanden udn die tschechische Sektion des NSV - Programm <strong>Formicastrong> - gehört jetzt zu den Mitgliedem der DASW und wir hoffen, das auch unserer Verband hiennit zu einem Mitglied der tschechischen Sektion wird. Es müssen jedoch noch einige Formalitäten erfüllt werden. Die deutschen Ameisenheger wurden durch die Herren Miles und Dano iiber Aufgaben des Programmes <strong>Formicastrong> in der Tschechischen Republik infonniert (Waldameisenschutz, Schutzumsiedlungen, Wiederansiedlungen in beschádigte Wálder). Dr. Miles referierte über die myrmekologische Forschung und Vorkommen von Amneisen im Riesengebirge. Alle diese Informationen waren fiir unsere Mitglieder sehr interessant und ermöglichten uns einen Vergleich mit unseren Ergebnissen. Im Zusammenhang mit einer kleineren Mitgliederanzahl konzentriert sich unsere Tátigkeit auf bestimmte Waldgebiete., zBs. bei Tharandt, Nationalpark Elbsandsteine, Leipzig und Oberlausitz. Allmählig verzichten wir auf Nestschutz durch Drahtgeflecht, weil es nach unserer Ansicht zu grosser Isolation der Ameisen von dem restlichen Eko-Systém führt. In unserer Tätigkeit preferieren wir eine Lokalisierung und Bestandaufnahme der Ameisenvölker, Rettungsumsiedlungen und Öffentlichkeitarbeit. Die betrifft vor allem die Forstwirte, Imker, Schuljugend der drei 82

Waldschulen in Sachsen und Interessenten unter den Eiwohnern. Das Forswirtschaftinstitut bei der Technischen Universität Dresden unterstützt unsere Bemühungen bei den Forstwirtschaftstudenten durch Themenvorgaben für die Diplomarbeiten (Waldameisenproblematik) und durch Mitgliedschaft einiger Wíssenschaftler in unseren Verband. Wir bekamen von den tschechischen Waldameisenhegern viele Informations- und Werbematerialen iiber ihre Schutztätigkeit und ber die Waldgebiete, aus denen sie kommen. Dafür bedanken wir uns herzlich. Die Zeitschrift <strong>Formicastrong> hat einen interessanten und lehrreichen Inhalt, worüber uns die Zusammenfassungen in der deutschen und englischen Sprache überzeugten. Aus dieser Quelle bekamen wir von unseren tschechischen Kollegen einige nützliche Anregungen für unsere weitere Arbeit. Dafür bedanken wir uns herrlich. Zur Vergeltung übergaben wir ihnen (und noch übergeben) Materialien über unseren Verband und Fachliteratur mit Ameisenthematik. Die Tätigkeit im Bereich der Waldameisenschutz- und Forschung ist in Deutschland nicht so einheitlich, wie es in Tschechien der Fall ist. Jedes Bundesland ist ein selbstständiger Mitglied des DASW. Die einzelnen Bundesländer können die Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben des Waldameisenschutzes als vorrangig ansehen. Wir, die Mitglieder der Waldameisenschutzwarte Sachsen freuen uns auf unsere baldige, gute, daurhafte und freundschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus Tschechien. Christian Klouda, 1. pedseda Sdružení pro ochranu LM - zemský svaz Sasko. Christian Klouda, l.Vorsitzender der Waldameisenschutzwarte - Landesveband Sachsen. Jan Dao a Christian Klouda, navázání spolupráce. (foto Miles) 83

Zuerst möchte ich unseren tschechischen Kollegendie Ameisenschutzwarte des<br />

Landesverband Sachses vorstellen, die mit der Kooperationknüpfung beauftragt ist. Sie<br />

entstand im Jahr 1993, zur Zeit hat sie 35 Mitglieder und - wie auch die anderen<br />

Landesverbnde - ist Mitglied der Deutschen Ameisenschutzwarte (DASW).<br />

Mit dem Ameisenschutz beschäftigten sich einige von uns schon vor der<br />

Verbandgründung. In diesem Bereich waren vor allem die Förster aus den Staatforstbetrieben<br />

tátig, einige sogar schon seit 20. Jahren in damaligen Forstverwaltungen. Die<br />

Waldameisenschützer in Sachsen sind auch jetzt überwiegend Förster in aktiven Dienst oder<br />

im Ruhestand. Der grösste Teil unserer Vorstandmitglieder arbeitet im Tharandt, in dem<br />

"Technischen Universität Dresden." Unsere Jahresversammlungen, Vorstandsitzungen und<br />

Schulungen finden deshalb in jedem Sommer im "Cottabau" statt. Der Cottabau trägt den<br />

Namen seines Begründers, der die ursprüngliche 1811 gegriindete Försterschule zur<br />

Forstwirtschaftakademie ausgebaut hat, die 1816 der sächsische König bestätigte.<br />

Am 12.02. hat Dr. P. Miles an die DASW die Zeitschrift der tschechischen<br />

Ameisenschützer - FORMICA - mit einem Brief mit Vorschlag auf gegenseitigen<br />

Zeitschriftwechsel geschickt. Präsident der DASW, Herr Ministeriakat Dr. Axel Klein bat am<br />

11.04.99 unseren Landesverband Sachsen, sich mit den tschechischen Kollegen in<br />

Verbindung zu setzen, mit dem Ziel eine weitere Kooperation zu inizieren, worüber Herr Dr.<br />

Miles sofort informiert wurde. Am 20.04.99 lud ich Herrn Miles mit einem Brief zu unserer<br />

Jahresversammlung am 26.06.99 in die Stadt Tharand ein.<br />

Noch von dieser Veranstaltung kam es zwischen mir und Herm Miles zum<br />

Briefwechsel, der uns zu einem gegenseitigen Informationsaustausch iiber die Arbeitsweise in<br />

unseren Verbänden diente. Es war fiir uns sehr erfreulich, dass Dr. Miles und sein Kollege,<br />

Herr Dao - der leitende Koordinator des Programmes <<strong>str</strong>ong>Formica</<strong>str</strong>ong> bei dem Tschechischen<br />

Naturschutzverband - an dem zweiten Teil unserer Versammlung teilnahmen, der sich immer<br />

mit verschiedenen Fachproblem des Waldameisenschutzes beschäftigt.<br />

Schon vorher überreichte ich unserer Jahresversammlung einen Vorschlag an<br />

gegenseitige Kooperationbildung in der Form einer Korporation - falls es auch von der<br />

tschechischen Seite gewiinscht wird. Herr Dao und Herr Miles waren einverstanden udn die<br />

tschechische Sektion des NSV - Programm <<strong>str</strong>ong>Formica</<strong>str</strong>ong> - gehört jetzt zu den Mitgliedem der<br />

DASW und wir hoffen, das auch unserer Verband hiennit zu einem Mitglied der<br />

tschechischen Sektion wird. Es müssen jedoch noch einige Formalitäten erfüllt werden.<br />

Die deutschen Ameisenheger wurden durch die Herren Miles und Dano iiber Aufgaben<br />

des Programmes <<strong>str</strong>ong>Formica</<strong>str</strong>ong> in der Tschechischen Republik infonniert (Waldameisenschutz,<br />

Schutzumsiedlungen, Wiederansiedlungen in beschádigte Wálder). Dr. Miles referierte über<br />

die myrmekologische Forschung und Vorkommen von Amneisen im Riesengebirge.<br />

Alle diese Informationen waren fiir unsere Mitglieder sehr interessant und ermöglichten uns<br />

einen Vergleich mit unseren Ergebnissen. Im Zusammenhang mit einer kleineren<br />

Mitgliederanzahl konzentriert sich unsere Tátigkeit auf bestimmte Waldgebiete., zBs. bei<br />

Tharandt, Nationalpark Elbsandsteine, Leipzig und Oberlausitz. Allmählig verzichten wir auf<br />

Nestschutz durch Drahtgeflecht, weil es nach unserer Ansicht zu grosser Isolation der<br />

Ameisen von dem restlichen Eko-Systém führt. In unserer Tätigkeit preferieren wir eine<br />

Lokalisierung und Bestandaufnahme der Ameisenvölker, Rettungsumsiedlungen und<br />

Öffentlichkeitarbeit. Die betrifft vor allem die Forstwirte, Imker, Schuljugend der drei<br />

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