--KAPAK ARAÞTIRMA kopya - Kültür ve Turizm Bakanlığı
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die Untersuchungen zur Architektur des Ortes weiter ausbauen. Die 2001 begonnene<br />
Dokumentation der hellenistischen und kaiserzeitlichen Architektur demonstriert die<br />
Veränderung des Ortes vom Heiligtum zur Stadt. Auf die Ergebnisse der Arbeiten und<br />
den Charakter der jeweiligen Bauten kann hier jedoch nur kursorisch eingegangen<br />
werden. Am Tempel des Zeus-Olbios laufen die Arbeiten auf zwei Ebenen 12. Neben der<br />
Dokumentation des in situ befindlichen Bestandes werden die zahlreichen, im Bereich<br />
des Heiligtums <strong>ve</strong>rstreuten Architekturfragmente in einem Baugliederkatalog erfasst<br />
(Abb. 6). Der dokumentierte Bestand umfasst ausschließlich Fragmente von Säulenschäften<br />
und Kapitellen, von Elementen des Gebälks und des Dachaufbaus haben sich<br />
bisher keine sicher zuweisbaren Fragmente gefunden. Dieser Verlust scheint auf den<br />
Umbau des Tempels in eine frühbyzantinische Basilika zurückzugehen 13. Denn der Erhaltungszustand<br />
der Peristasis ist nicht das Ergebnis eines zufälligen Verfallsprozesses,<br />
sondern resultiert in erster Linie aus den Umbaumaßnahmen für die Basilika. Im<br />
Zuge dieses Umbaus wurden die Säulenschäfte auf das erforderliche Ni<strong>ve</strong>au gestutzt;<br />
der nördlichen und südlichen Säulenreihe liegt teilweise noch das Traufgesims der<br />
Kirchenemporen auf (Abb. 7). Auch bei der Arbeit am Grundriß geht es zunächst darum,<br />
die Ruine vollständig in einem Steinplan zu erfassen, um daraus die beiden zentralen<br />
Phasen – den hellenistischen Ursprungsbau und den frühbyzantinischen Umbau<br />
– rekonstruieren zu können. Die tachymetrische Aufnahme der Peristasis hat erste Ergebnisse<br />
für die Grundrißdisposition des Tempels erbracht. Die ermittelten Jochmaße<br />
liegen an den Fronten zwischen 3,79 m. und 3,85 m. und an den Langseiten zwischen<br />
3,26 m. und 3,42 m. Trotz der starken Beschädigung der Säulen und der teils mäßigen<br />
Bauausführung schwanken die Jochmaße an den Fronten lediglich um 6,0 cm., an den<br />
Langseiten um 16,0 Zentimeter. Hiermit wird deutlich, dass die beträchtliche Erweiterung<br />
der Frontjoche gegenüber den Flankenjochen um ca. 40,0 cm. zum ursprünglichen<br />
Konzept gehört haben muß 14.<br />
Zu den repräsentati<strong>ve</strong>n Bauten hellenistischer Zeit, die das Umfeld des Zeustempels<br />
prägten, gehört ein ca. 15 Meter hoher Grabbau; er beherrscht eine ca. 1,0 Kilometer<br />
südlich des Zeustempels gelegene Hügelkuppe (Abb. 8). Der ursprünglich dreistufige<br />
Unterbau des Turmes ist durch Steinraub weitgehend zerstört. Aufgrund von<br />
Lagerflächen und Setzlinien, die auf der obersten Fundamentlage sichtbar sind, konnten<br />
allerdings die ursprünglichen Abmessungen des Stufenbaus erschlossen werden<br />
15. Der Grabturm enthält eine tonnenüberwölbte Grabkammer, deren Bodenbelag<br />
ebenfalls durch Steinraub zerstört ist. Vor unbestimmter Zeit haben Grabräuber ein<br />
Loch in das Deckengewölbe geschlagen, so dass der ursprünglich nicht zugängliche<br />
Bereich über der Kammer heute mit einer Leiter begangen werden kann. Dort sind an<br />
den roh belassenen Innenseiten der Blöcke eine Reihe von Steinmetzzeichen zu beobachten,<br />
die für den lokalen Baubetrieb in hellenistischer Zeit von Bedeutung sind.<br />
Zur detaillierten Erfassung der Gebälkpartien wurde das Gebäude 2003 eingerüstet.<br />
Neben Proportionen und Einzelformen des Triglyphons ließen sich dabei eine Reihe<br />
bautechnischer Details beobachten. Die intensi<strong>ve</strong> plastische Wirkung der Triglyphen<br />
beruht auf ihrer Positionierung in Bezug auf den Architrav: Die Front der Triglyphen ist<br />
nicht bündig mit der Vorderkante des Architravs <strong>ve</strong>rsetzt, sondern ragt darüber hinaus<br />
und schließt mit der Vorderkante der Regula ab (Abb. 9, 10). Die Triglyphen springen<br />
also rhythmisch aus der Fläche des Baukörpers hervor. Die Routine der hier im kilikisc-<br />
12 An der Bauaufnahme und der Dokumentation der Bauglieder waren beteiligt Martin Fladt (2002), Annegret Haseley,<br />
Andreas Irl (2003).<br />
13 Die Untersuchung der Tempelkirche wird von Stephan Westphalen durchgeführt.<br />
14 Aufgrund der starken Zerstörung der Säulen besonders im unteren Bereich ist der untere Säulendurchmesser oft nur<br />
annäherungsweise zu ermitteln. Die bisher ermittelten Maße liegen zwischen 1,50 m und 1,56 m.<br />
15 Die Bauaufnahme wurde von Annegret Haseley (2002), Martin Fladt, und Johannes Linnemann (2003) durchgeführt.<br />
Das Handaufmaß des Unterbaus und des Gebälks wurde durch eine photogrammetrische Aufnahme für den Bereich<br />
der Wandflächen ergänzt. Die photogrammetrischen Aufnahmen fertigte Günter Hell an, die Auswertung besorgte unter<br />
dessen Leitung Thomas Weiß (2002).<br />
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