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--KAPAK ARAÞTIRMA kopya - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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achte 4. Allerdings sind dort nicht Kastor und Polydeukes genannt, sondern Amyklas<br />

und ein ansonsten offenbar unbekannter Kleandros.<br />

Die zweite neue Inschrift lautet folgendermaßen:<br />

Inschrift 2 (Abb. 2)<br />

Block eines Architravs: 0,43 m. hoch; 1,16 m. breit; 0,56 m. tief; Buchstabenhöhe:<br />

4 cm.<br />

- - -] §k pãlai ésÊlhw ka‹ TOUS[- - - -<br />

- - -] ¶t(ouw) znrÄ grammateÊontow dhmo[fel«w - - -<br />

Die Inschrift ist durch einen terminus post quem datiert, denn die erhaltenen Teile<br />

der Inschrift deuten darauf hin, daß die Erbauung des Stadttores (oder eines seiner<br />

Teile) von einem Mann vorgenommen wurde (entweder im Auftrag der Stadt oder auf<br />

eigene Kosten), der Stadtschreiber gewesen war. Dieses Amt hatte er im Jahre 157<br />

der Ära von Kibyra innegehabt, also im Jahre 180/81 n. Chr., und seine Bautätigkeit<br />

muß entweder, <strong>ve</strong>rbunden mit seinem Amt, in diesem Jahr oder später stattgefunden<br />

haben.<br />

Die so datierte Inschrift läßt sich möglicherweise mit zwei weiteren, schon bekannten<br />

Texten in Verbindung bringen. Im Großen Theater von Kibyra sind im Jahre<br />

171 n. Chr. zwei Statuen wiedererrichtet worden, die zuvor an einem anderen, leider<br />

nicht genannten Ort gestanden haben müssen 5. Die Versetzung von zwei Statuen zum<br />

selben Zeitpunkt läßt auf größere Umbauarbeiten in der Stadt schließen. Man kann vielleicht<br />

die Vermutung wagen, daß es sich dabei um den Bereich der Agora gehandelt<br />

hat, denn öffentliche Plätze mit viel Publikums<strong>ve</strong>rkehr wurden gerne zur Aufstellung<br />

von Statuen <strong>ve</strong>rdienter Männer benutzt. Die Arbeiten hätten dann um 171 n. Chr. mit<br />

der Versetzung der nun störenden Statuen begonnen und um das Jahr 180/81 mit der<br />

Errichtung (oder Verschönerung) des Tores, welches den Zugang zur Agora bildete, ihren<br />

Abschluß gefunden.<br />

Von großem Interesse ist auch die erste Zeile der Inschrift. In ihr erhebt die Stadt<br />

Kibyra den Anspruch, schon von alters her das Recht der Asylie zu besitzen 6. Leider<br />

ist uns aus der ohnehin dunklen hellenistischen Geschichte von Kibyra nicht bekannt,<br />

auf welches Ereignis dies zurückgeführt wird und wer der Stadt die Asylie <strong>ve</strong>rliehen haben<br />

soll.<br />

Der zweite Mittelpunkt unseres Interesses innerhalb der antiken Stadt bildete die<br />

Hügelkuppe oberhalb der beiden Theater. Dort ist in späterer Zeit eine Kirche errichtet<br />

worden, und in geringer Entfernung von ihr sind die Trümmer eines weiteres Gebäudes<br />

sichtbar. Da einer der Blöcke eine Ehreninschrift für Kaiser Tiberius aus dem Jahre<br />

31/2 n. Chr. aufweist 7, hat man das Bauwerk bisher für ein öffentliches Gebäude gehalten.<br />

Allerdings paßte dazu zunächst schon nicht, daß es offenbar inmitten einer<br />

Nekropole gestanden hat, wie an den in der Nähe befindlichen Sarkophagen und Grabanlagen<br />

ersichtlich ist. Eine Untersuchung der Umgebung hat jetzt eine Klärung gebracht,<br />

denn an weiten Strecken des Hanges, der von der Hügelkuppe in die Stadt führt,<br />

haben wir mehrere Anhäufungen von Scherben beobachtet. Unter dem dort vorhandenen<br />

Material fanden sich zahlreiche Fehlbrände und Tonmodel, u. a. zur Anfertigung<br />

von sog. Megarischen Bechern. Dadurch ist es wahrscheinlich, daß sich an dieser<br />

Stelle, oberhalb der Theater und des Stadtzentrums von Kibyra, ein Töpferviertel befand,<br />

das seinerseits von Friedhöfen umgeben war. Damit muß auch das Gebäude mit<br />

4 Siehe z. B. A. S. Hall/N. P. Milner/J. J. Coulton, Anatolian Studies 46, 1996, 111-44, bes. 124-5.<br />

5 I.Kibyra I Nr. 37 und Nr. 40.<br />

6 ÖAsulow ist zwar - als zusammengesetztes Adjektiv - ein zwei-endiges Wort, doch ist die Einführung einer eigenen<br />

Form für das Femininum nicht selten belegt.<br />

7 I.Kibyra I Nr. 65<br />

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