04.12.2012 Views

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya - Kültür ve Turizm Bakanlığı

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya - Kültür ve Turizm Bakanlığı

--KAPAK ARAÞTIRMA kopya - Kültür ve Turizm Bakanlığı

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

KIBYRA 2003<br />

Thomas CORSTEN*<br />

Die seit 1995 unternommenen Forschungen in der Kibyratis wurden auch 2003<br />

fortgesetzt, wobei in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der archäologischen Bestandsaufnahme<br />

der Stadt Kibyra selbst und ihres Umlandes lag. Für diese Arbeiten konnte<br />

ich mich der tatkräftigen Mitarbeit von Kirsten A. Gay, M.A. (Uni<strong>ve</strong>rsität Tübingen),<br />

Dr. Sarah Japp (Berlin) und Dr. Frédérique Landyut (Uni<strong>ve</strong>rsity of Oxford) <strong>ve</strong>rsichern 1.<br />

Die Untersuchungen in der Stadt selbst konzentrierten sich auf zwei Punkte. Die<br />

dort gemachten Funde führten nicht nur zu neuen Erkenntnissen, sondern leider auch<br />

zur Revision einiger von mir in der Vergangenheit vorgetragenen Vermutungen. Zunächst<br />

wurde die im <strong>ve</strong>rgangenen Jahr begonnene Aufnahme der Mauerzüge im<br />

Stadtzentrum fortgesetzt 2. Die beiden Stützmauern II und III, die der Terrassierung der<br />

Agora in der Oberstadt gedient haben werden, sowie die Verteidigungsmauer I, die<br />

<strong>ve</strong>rmutlich aus dem 3. Jh. n. Chr. stammt, wurden vollständig mithilfe einer „total station"<br />

aufgenommen und <strong>ve</strong>rmessen. Bei diesen Arbeiten kamen zwei bisher unbekannte<br />

Inschriften zutage, die aus zwei Gründen interessant sind, nämlich für die Datierung<br />

der Mauern sowie für die Gründungslegende und frühe Geschichte von Kibyra. Beide<br />

Inschriften stehen auf Blöcken, die möglicherweise von demselben Architrav stammen,<br />

und beide wurden im Bereich eines Torbaus gefunden, welcher als monumentaler<br />

Durchgang zur Oberstadt diente. Der eine Block trägt die folgende Inschrift:<br />

Inschrift 1 (Abb. 1)<br />

Block eines Architravs: 0,41 m. hoch; 1,04 m. breit; 0,465 m. tief; Buchstabenhöhe:<br />

8 cm.<br />

[ ] ka‹ PoludeÊkhw, ofl uflo¤ „... und Polydeukes, die Söhne ..."<br />

Es ist klar, daß von Kastor und Polydeukes, den Söhnen des Zeus, die Rede war.<br />

Damit schließt sicher dieser Block an einen schon bekannten mit demselben Aussehen<br />

und denselben Maßen an, der in der publizierten Form den Text [- - -]w tÚ deÊteron<br />

KASTV aufweist 3. Daraus ergibt sich folgender Wortlaut:<br />

[- - -]w tÚ deÊteron Kãstv|[r] ka‹ PoludeÊkhw, ofl uflo‹ [toË DiÒw - - -]<br />

Offensichtlich wird hier auf die Gründungslegende der Stadt angespielt, denn es<br />

ist aus einer Inschrift in Oinoanda bekannt, daß man Kibyra mit Sparta in Verbindung<br />

* Prof. Dr. Thomas CORSTEN, Seminar für Alte Geschichte, Uni<strong>ve</strong>rsität Heidelberg, Marstallhof 4, 69117 Heidelberg/DEUTSCHLAND<br />

1 Der Antiken<strong>ve</strong>rwaltung danke ich für die Forschungserlaubnis und der Regierungs<strong>ve</strong>rtreterin Zerrin Akdoğan (Ankara)<br />

sowie dem Direktor des Museums Burdur, Hacı Ali Ekinci, und dem Ruinenwächter İsa Eryurt für tatkräftige Unterstützung.<br />

Für finanzielle Unterstützung bin ich dem British Institute of Ankara (London) und dem Cra<strong>ve</strong>n Committee<br />

der Uni<strong>ve</strong>rsität Oxford zu Dank <strong>ve</strong>rpflichtet.<br />

2 Siehe den Bericht des Vorjahres (in Arafltırma Sonuçları Toplantısı 21).<br />

3 I.Kibyra I Nr. 21. Der dort gegebene Kommentar ist durch den Neufund hinfällig.<br />

29

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!