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1. Cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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(Abb.11), den Verlauf der Leitung zu erkunden. Als Endergebnis laBt sich festhalten,daB tatsachlich eine in die Erde <strong>ve</strong>rgrabene Tonrohrleitung von Nais nach Blaundosgeführt hat, die das extrem schwierige Terrain mit zahlreichen Höhenrücken durch weitraumlqeUmgehungen unter Beibehaltung einer konstanten sanften Neigung gemeisterthat.SchlieBlich sei noch auf den Inschriften-Sur<strong>ve</strong>y in sarntlichen Dörfern und Stadtender Umgebung hingewiesen. Dort gelangen allerdings nur wenige Neufunde, dieim Gegenzug aber in Blaundos an den steilen Hangen des Stadtberges und bei deraufmerksamen Autopsie und Reinigung von Architekturblöcken zu <strong>ve</strong>rzeichnen waren.So können wir für Blaundos nun für jedes gröBere öffentliche Marrnorqebaude mindestenseine Inschrift, zumeist mit Nennung des Stifters, belegen.Ein kurzer Abri8 der Stadtgeschichte nach den neuen UntersuchungenAbschlieBend sei hier ein kurzer und zwanqslaufiq sehr allgemeiner AbriB derStadtgeschichte gegeben. Blaundos hieB nach Ausweis seiner hellenistischen Münzpragungzunachst Mlaundos, erst im spaten <strong>1.</strong> Jh. v. Chr. anderte sich der Anlaut in einfür griechische Zungen leichter zu sprechendes Blaundos. Mlaundos ist aber kein griechischesWort, sondern luwischen Ursprungs. Dadurch ist das Alter nicht der Stadt,wohl aber der Wahrnehmung des Areals, bis in das 2. Jt. v. Chr. hinunterdatiert. MaterielleReste aus dieser Zeit konnten nicht nachgewiesen werden. Aus Inschriften undvon Münzen wissen wir von makedonischen Siedlern in Blaundos. Da solche nur im3.oder 2. Jh. v. Chr. in Nachfolge Alexanders des GroBen in Stadten angesiedelt wordensind, muB eine hellenistische Stadtanıage sicher existiert haben. Aber auch von diesergibteskeinerlei Spuren. Immerhin belegen Münzen und vor allem zahlreiche Keramikscherbeneine hellenistische Nutzungsphase.Die Blütezeit von Blaundos war ohne Zweifel die Kaiserzeit mit einem Schwerpunktin flavischer und traianischer Zeit, als fast die gesamten öffentlichen Gebaudeneu gebaut wurden. Vielleicht hat ein Erdbeben zu einer Vernichtung früherer Monumentegeführt, wie es etwa auch von Hierapolis bekannt ist? Um 100 n. Chr. hat Blaundosseine gröBte Ausdehnung sowie ein Territorium besessen, das von nicht unbetrachtlicherGröBe gewesen ist. Da die Inschriften der neu errichteten Gebaude sehr oftsowohl in Griechisch als auch Lateinisch niedergeschrieben worden sind, muB ein hoherAnteil von Italikern in Blaundos ansasslq gewesen sein. Obwohl Blaundos mit Sicherheitkeine römische Kolonie war, muB es sich um eine <strong>ve</strong>rgleichbare Ansiedlungvon zahlreichen Römern gehandelt haben, die allerdings keinen besonderen Stadtstatusbeinhaltet und keinen schriftlichen Niederschlag gefunden hat.Für die öffentlichen Gebaude aus lokalem Mergelstein laBt sich eine regionale.allerdings eher im Bereich von Maander und Lykos beheimatete typologische Kolrıefeststellen, an die sich Blaundos als nördlichste Stadt anschloB. Das beste Beispiel hierfürist die beidseitige HauptstraBenportikus. die fast identisch in Hierapolis, Tripolisund Laodikeia vorhanden ist.Im 4. Jh. wurde Blaundos wie viele andere Stadte mit einer groBen Befestigungsanıageausgestattet, die ein groBes Gemeinschaftsprojekt darstellte und von einer gewissenProsperltat in dieser Zeit Auskunft gibt. Die heute sichtbaren Spolienmauern imgesamten Stadtzentrum werden Hausbauten des 6.-8. Jhs. nach Chr. angehören. Dieseschlachteten die früheren Gebaude aus oder nisteten sich in noch aufrechtstehendeStrukturen ein. StraBen und Platze wurden dabei wahllos überbaut.Die Quellen aus den spateren Jahrhunderten sind sparllcher, immerhin werdenBischöfe auf <strong>ve</strong>rschiedenen kirchlichen Listen bis in das 12. Jahrhundert hinein für Blaundosüberliefert. Da es sich hierbei aber auch um an anderen Orten ansassiqe Titularbischöfehandeln kann, ist von einem funktionierenden Gemeinwesen bis in dieseZeit selbst nicht unbedingt auszugehen, wohl aber wird die Stadt nach allgemeinen Erwaqunqenund Verqleichen mit Nachbarstadten bis in die mittelbyzantinische Periodebewohnt gewesen sein.82

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