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1. Cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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yzantinischer Zeit umgenutzte Flache <strong>ve</strong>rtellt sind. Aus der VerteiJung von Mauerzügenund <strong>ve</strong>rstürzten Architekturgliedern karın eine tast quadratische Anlage zeichnerischrekonstruiert werden (Abb.5). Beider Fragenach der Funktionrnöchte man aufgrundder GröBe am liebsten eıne Agora postulleren. Die quadratische Form, das çanz­Iiche Fehlen von Resten potentieller sakraler Gebaude, die Lage oberhalb des Stadionsund nicht zuletzt ein inschriftllch erwahntes Gymnasion in Blaundos raten aber zurDeutung als Sportanıage. In der Südostecke befindet sich ein Versturz zahlreicher qualltatvollerArchitekturglieder, der nach den einzelnen Bestandteilen als Propylongedeutetwerden kann. Ein neu gefundenerArchitrav mit gut erhaltener Inschrift mit Hınweisauf die Stifung des in Blaundosgut bekannten C. Mummius Macer laBt an eine Entstehungin der Mitte des <strong>1.</strong> Jhs. n. Chr. denken (Abb. 6).Annand von noch autrecht stenenden uopoetsautenund Pfeilern der Hauptstra­Be (Abb. 7) wurde deren Verlauf zeichnerisch erschlossen und gleichzeitig im Verbundmit den rekonstruierbaren gröBeren bebauten Flachen nach einem Stadtraster gesucht.Als Ergebnis ergibt slch eine recht gleichmaBige Verteilung von langlichen Arealenmit einer Breite von etwa 30 m. Das Gymnasion würde dabei die Breıte von zweiBebauunqsftachen einnehmen. Auffa/lig lst, daB sich die seatere byzantinische Wohnbebauungnur noch in Auanahrnefallen am kaiserzeitllchen Raster orlentlert, das vielleichtauf elnen uns nicht faBbaren hellenistischen Vorganger zurückzuführen tat.In der Kampange 2002 wurden samttiche obertaqlq sichtbaren EinzeJblöcke, dieaufgrund lhrer Jsoliertheit kelne Aufnahme in den Stadtplan gefunden hatten, autopslert.Dies geschah in der Hoffnung, Hinwelse auf Hauser und Höfe der byzantinischenBebauungsperiodezu finden, tür die sehr oft Spollen benutzt wurden. Als Ergebniszeichnetsich ab, daB es für diese Zelt kaum einen einheitlichen Haustypus gibt (Abb. 8).vielleicht dart man etne Mutiger vorkommende Drei-Raum-Gruppe als eine testeGrundriBform werten. Auch nachdieser lntensi<strong>ve</strong>nSuche muBdie Identifizierung einesKlrchenqebauces immer noch mit etnem Fragezeichen <strong>ve</strong>rsehen werden. In Fragekommen nur zwei Gebaudereste, elnmal das Stefnfachwerkqebaude, das aber eherals Basıllka zu deuten ıet. und dann eine groBe Struktur mit auBergewöhnJich rnachtlgenMauern, denen man auf der Ostseite noch mit etwas gutem Willen eine Apsisformablesen kann. Dlese potentieJle Kirche würde dreischiffig gewesen sen mit elner Hauptapslsund zwei kieineren Seitenapsiden.Jm Theater am OsthanQ wurden die ornamentierten Bauglieder aufgenommen,was angesichts der Versturzhöhe nicht immer lelcht war. Als Bestandteileder Tabernakelarchıtekturdes Bühnenhauses lassen slch Rund- und DreiecksgiebeJ nachwelsen.die in einem Wechsef angebracht gewesen sem werden (Abb. 9). Da es überraschendwenig Beetandteile der Schaufassade gibt, lst die zwingende Folgerung - auch unterBerücksichtigung der Neigung der ca<strong>ve</strong>a -, daB es elch bel dem obertaqiq Sichtbarennur um die Elemente des zweiten und darnit obersten Stockwerks hendefn kann. Dasuntere Stockwerk wird noch im Boden <strong>ve</strong>rborgen liegen. Be!cer Lage am Steilhang lstes im übrigen auch das Wahrscheinlichste, von einer hohen Uberdeckung durch herabgestürzteErdmassen auszugehen.Die Karnmerprüber mit Arkosolnlschen der Nekropolen rings um die Stadt wurdennoch einmal abgegangen, di<strong>ve</strong>rse Grundrisse und Schnitte von herausragendenGrebem gezeichnetund in einer Photokampagne jeder MalerelrestIn etwa drelBıg Höhlendokumentlert. Dabei gelangen noch aufregende Neuidentifizierungen wie etwa einRad schlagender Pfau an der Decke elner Nebenkammer in der Südwest-Nekropole.Die Grabtypen wurden herausgearbeitet und in eine chronoJogisch-topographischeBeziehung gesetzt. Als Datierung für die Graber ergibt slch autgrund von Vergleichenvor alJem aus den Hanqhausern von Ephesos eln Ansatz in das 3. Jh. n. Chr.Archeoloqen des frühen 20. Jhs. zufaige sollte das Trlnkwasserdes antiken 81aundosaus der 7,5 km. entfemten Stadt Nals (heute Inay) stammen. Reste eines Aqu­Muktes haben sicb jn der Nordstadt von Blaundosnur über einlge Meter erhalten, danachbricht die Spur vollkommen ab (Abb. 10). Hier <strong>ve</strong>rsuchte ein elnwöchigerSur<strong>ve</strong>y,bei dem immer wleder Reste groBer und einheltlicher Wasserrohre gefunden wurden81

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