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1. Cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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Nun stellt die Inschrift am Grab des Siderija eine Bilingue dar, deren Iykischerund gr,iechischer Text einander entsprechen, und die demzufolge keine EntzifferungsoderUbersetzungsprobleme bereitet: "Dlesee Monument hat Siderija, der Sohn desParmena, gebaut tür sictı selbst und tür seine Gemahlin und tür den Sohn Pubiele". Dadas Monument zweigeschossig ist, fragt man sich, wie die Klausel "tür sich selbst undtür seine Gemahlin und tür den Sohn Pubiele"zu <strong>ve</strong>rstehen lst, Der archaoloqische BefundlaBt erkennen, daB im bevorzugten oberen Grabraum lediglich Platz für eine einzelneBeisetzung zur Verfügung steht, woraus geschlossen werden kann, daB derGrabherr das Privileg beansprucht, hier allein die letzte Ruhe zu finden. Seine Gattinwar allem Anschein nach mit dem möglicherweise einzigen Nachkommen Pubiele imHyposorion bestattat.DaB dem Grabbau des Siderija eine besondere Bedeutung zukam, laBt sich ausder Iykischen Inschrift erkennen, da dieser mit dem ungewöhnlichen Terminus "arawazi"bezeichnet wird. Im allgemeinen werden Graber im Lykischen entweder als "prtınswa- das Gebaute", oder als "xupa" bezeichnet. Ein weiteres Wort stellt der Ausdruck"tezi" dar, womit allerdings wohl ausschlieBlich Sarkophage gemeint sind. Der Terrninus"erewezi" laBt sich jedoch unter Umatanden mit einer Hypothese Borchhardts inVerbindung bringen, nach welcher eine zweigeschossige Anlage den Anpruch desGrabherrn auf Heroisierung ausdrücken soll. Tatsachlich sind in unmittelbarer Umgebungdes Grabmals Vorrichtungen in den Felsen geschlagen, die auf ein Temenos hindeutenund - damit <strong>ve</strong>rbunden - auf den Umstand, daB hier in irgendeiner Form Kultstattgefunden hat. Leider lassen sich aus dem entsprechenden Wort des griechischenTextes, in dem das Monument mit dem Ausdruck "ro uvfuıo;" bezeichnet ist, keine naherenAufschlüsse gewinnen.Ein weiteres Beispie] einer zweigeschossigen Anlage mit hrzzi fıtata und fıtri titetastellt das Grabmal des NturigaXa in Çindam mit der Iykischen Inschrift TL 77 dar 10(Abb. 5, 6). Dieses Monument ist gemeinsam mit jenem des Xlasitini in Phellostı dasalteste durch die Inschrift datierbare Grab, da es durch die Datierungsformel Itene arppaXuxfıtawata - in der Regierungszeit des Harpagos" noch der MiUe des 5. Jhs. v. Chr.zugehörig ist. Die Inschrift stimmt im groBen und ganzen mit je_ner des Grabes des Siderijaüberein: "Diesen Beu, nun wer ltın gebaut hat, (das ist) Nturigaxa, der Sohn desTa, tür seine Gemahlin und seine Söhne", daran schlieüt dle Datierungsformel "unterder Königsherrschatt des Harpagos". Der Zusatz, daB Nturigaxa das Grab auch fürsich selbst bauen lieB, und der im Lykischen mit den Worten "sil! ehb!" ausgedrücktwird, ist hier zwar im Gegensatz zum lirnyralschen Grabmal weggelassen, doch kannvorausgesetzt werden, daB der Erbauer ebenfalls hier bestattet war, da diese Formelim AIIgemeinen nur sehr selten <strong>ve</strong>rwendet wird.Auch der archaoloqische Befund ergibt ein annllehes Bild wie am Grab des Siderija.Die untere Grabkammer war zweifellos zur Aufnahme von zwei Bestattungenbestimmt, wie den beiden Steirıbanken zu entnehmen ist (Abb. 7, 8). Nicht genau zubestimmen ist indes die Situation in der oberen Grabkammer, die sich quasi im ausgehöhlten,spitzbogenförmigen Deckel befindet (Abb. 9, 10). Es ist durchaus möglich,daB der Grabherr hier ebenfalls allein bestattet war; in diesem Fall ware vorauszusetzen,daB seine Gattin unten ihren Platz fand. Die Breite der oberen Kammer von ca. 1m laBt jedoch auch die Möglichkeit often, daB das Ehepaar hier gemeinsam, sozusagenim funeraren Kohabitat, beigesetzt war. Die Tatsache, daB in der unteren Kammerzwei steınbanke aus dem Felsen geschlagen sind, könnte in diesem Fall durch dieInschrift erktart werden, in der die Rede von mehreren Söhnen ist, die in diesem Grabbestattet werden sollten.Auftallend ist, daB auch dieses Grab in einem Temenos lag, der durch einenDromos vom SO her betreten wurde, und an dessen Eingang sich eine aus dem Fels10 Kalinka a. O. 65 TL 77; J. Zahle, Lykisehe Felsgri'ıber mit Reliets. Alte und neue Funde, Jd/94, 1979 287tt. Abb. 2<strong>1.</strong>11 G. Neumann, Neutunde Iykiseher Insehrilten seit 1901, ETAM7 (1979) 26t. N 310.45

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