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1. Cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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dessen Tal auch im Hochsommer noch grün ist. Offenbar gibt es hier eine unterirdischeWasserader. Kurz: Eine ideale Situation für einen sichtgeschützten Ankerplatz!Die Lokalisierung der Glauke Limen bei Dip Burnu ist nicht die einzige neue Erkenntniszur Historischen Topographie der Mykale und des südlichen lonien. Ich beabsichtigedieser Fragen an anderer Stelle zusammenfassend zu behandelnw. Es seiaber noch einmal hervorgehoben, dass es neben dem spatklasslsch-hetlenlstlsohanPanionion bei Güzelçarnh ein alteres arehaisehes geben muss und dass der bekannteRingwallaufdem Kale Tepe.bel Güzelçamlı nichtmit del" karischenSieEllung Meliaidentisch sein kann, die von der panionischen Amphiktyonie Mitte des 7. Jhs. zerstörtwurde.In unmittelbarer Nahe der erwahnten chalkolithischen Platze entdeckten wir imStrandbereich die ausgedehnte Abraumhalde einer groBen spatrörnisch-ftühbyzantlnischenTöpferei (Abb. 4), die anscheinend ausschlieBlich Amphoren produzierte.Fehlbrande und Keramikschlacken belegen eindeutig ein Töpfereizentrum an dieserStelle. Als Parallele sei auf die entsprechenden Befunde am Golf von Keramos <strong>ve</strong>rwiesen30 . Die Gründe, aus denen man die Töpfereiproduktion an die Küste <strong>ve</strong>rlagerte,dürften in einer weitgehenden Entwaldung im Umfeld der Siedlungen zu suchen sein.Es war einfacher, den Ton zum Brennmaterial zu schaffen als umgekehrt. AhnlichePhanornene kennt man auch aus der Metallurgie. Aus den gleichen Gründen entstandenim 19. und 20. Jh. an der karisehen Küste zahllose Kalköfen. Im Falle der Töpfereivon Dip Burnukönnte überdies eine kleine Tonlaqerstatte vorliegen, da hier der erwahnteBachlaufmündet. Die hier produzierten Amphoren <strong>ve</strong>rhandelte man offenbarauf dem Seewege.Allerdings gab es im nördlichen Steilufer der Mykale auch einen antiken Saumpfad,den schon einer der altesten Reiseberichte zur Mykale erwahnt, Denn in den "Tra<strong>ve</strong>lsin Asia Minor" schildert Richard Chandler, der 1764 die Mykale durchquerte, wieer bei hereinbrechender Dunkelheit auf einen höchst qetahrlichen Weg in der nördlichenSteilküste der Mykale geriet, der keine Umkehr erlaubte, bis er schlieBlich eineBucht erreichte, an der er übernachten konnte 31 • Um eben jenen Weg muss es sichden Resten einer ca. 2.5 m. breiten AltstraBe handeln, die sehr aufwandiq in den lotrechtenFelsen der Mykale-Nordküste angelegt wurde und die teils auf einer Stützmauer<strong>ve</strong>rlauft, teils aus dem Felsen herausgehauen ist (Abb. 6). Wenn dieser Küstenwegaber 1764 schon existierte, muss er antik sein. Leider wurde er beim Bau der modernenStraBe gröBtenteils zerstört oder zugeschüttet, so daB nur wenige kurze Abschnitteerhalten blieben.Die geometrische und archaische Epoche fallen im auBersten Westen derMykale anscheinend völlig aus. Auch sichere Spuren karischer Besiedlung fanden sichnicht. Lediglich an der Fundstelle MYK 196 auf einer steilen Klippe hoch über dem Meerkönnte ein kariseher Ovalbau vorliegen, doch ist der Befund durch spatere Uberbauungso stark gestört, dass wahrscheinlich selbst eine Grabung ihn kaum noch klarenkönnte. Immerhin entdeckten wir in der samischen Peraia zwei klassische Gehöfte sowieeine kreisrunde Felsabarbeitung auf einem kleinen Kap an der Bucht von Dip Burnu(Abb. 5), die zu einem antiken Rundgrab gehören dürfte, da ihr Durchmesser tür einenWachtturm zu klein ist. Solche Hundqraber auf Kaps und Vorgebirgen waren besondersin klassischer Zeit sehr beliebt 32 , wahrend ein fester Wachtturm an diesemPunkt der Küste nicht den leisesten Sinn erqabe,Die Zahl von lediglich33 Fundstellen in diesem westlichsten Teil der Mykalemag gering erscheinen, wenn man sie mit der Fundstellendichte anderer Projekte wie29 Verf., Zur historischen Topographie des südlichen lonien, Orbis Terrarum 9, 2003 (in Vorb.).30 P. Debord • E. Varinlioğlu, Les hautes terres de Carie (2001) 19 Karte.31 R. Chandler, Tra<strong>ve</strong>ls in Asia Minor(l775) 156 I.; ebda. (31817) 179 I.; L. Pigenol, Richard Chandler, Reisen in KleinAsien (Olms 1976) 220 If.32 Verf., Alene. Forschungen zur Siedlungs- und Wirtschaftsslruklur des klassischen Atlika (1993) 193 I.255

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