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1. Cilt - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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nionion das zentrale Heiligtum der panionischen Amphiktyonie, eine Statte von groBeridentifikationsstiftender Bedeutung, deren Rolle für die Ethnogenese der lonier bereitsU. von Wilamowitz unterstrtcn''. Doch wurde jenes altere archaische Panionion nie gefunderiund die Identifizierung von Melia mit einem karisehen Ringwall des frühen 7.Jhs. v. Chr. auf dem Kale Tepe bei Güzelçamlı halt einer Uberprüfung nicht stand-.Auch der genaue Ort des archaischen Priene biieb bislang unbekannt. Die damit autgeworfenenFragen haben für die Siedlungsgeschichte und Siedlungsentwicklung 10­niens eine Bedeutung, die weit über das bloBe historisch-geographische und antiquarischeInteresse an einer möglichst korrekten Rekonstruktion der antiken Topographiehinausgeht. Zugleich bietet die Mykale günstige Voraussetzungen zur Klarunq solcherFragen. Denn felsiger Untergrund bewahrt die Spuren anthropogener Eingriffe indie natürliche Landschaft meist sehr gut. Darüber hinaus blieb die Mykale von der rasantenEntwicklung der letzten drei Jahrzehnte weithin unberührt, die zu qrossflachlgenVerlusten kulturhistorischer Substanz in weiten Teilen der Türkei geführt hat. Diesist vor allem dem Umstand zu <strong>ve</strong>rdanken, dass die Westspitze der Mykale gegenüberSamos seit Jahrzehnten rnilltarlsches Sperrgebiet ist, von dem weitlauflqen Naturschutzgebiet(Milli Park) abgesehen. Doch ist schon jetzt die gesamte Umgebung vonSöke infolge der raschen Ausdehnung des Ortes, durch Industrieansiedlung und groBzügigenStraBenbau stark <strong>ve</strong>randert. Mit wachsendem Wohlstand ist mit einem weiterenVordringen der Bebauung in die jetzt noch unzerstörten Hanqe und Taler derMykale zu rechnen. Schliesslich <strong>ve</strong>rfügen wir für die Mykale über eine erstaunlicheDichte historischer Toponyme und mit dem berühmten inschriftlich fixierten Schiedspruchder Hhodier'' im Grenzstreit zwischen Priene und Samos auch über eine erstklassige,aber bislang unausgeschöpfte Quelle zu ihrer historischen Topoqraphie'',Trotz der geschilderten günstigen Voraussetzungen blieb die Mykale weitgehendunerforscht. Seit Spon und Wheler, die lonien im 17. Jh. bereisten, richtete sichdas Hauptaugenmerk der Forschung auf Priene, wo die Society of Dilettanti schon im18. Jh. den Tempel der Athena Polias untersuchte. Auf die ersten englischen Ausgrabungenvon 1869170 folgten ab 1895 jene der Königlichen Museen Berlin unter CariHumann, Theodor Wiegand und Hans Schrader", Dabei bezog Wiegand auch dieMykale in seine Forschungen ein. Er hat sie zu Pferd durchquert'' und setbst<strong>ve</strong>rstand­Iich auch jenes Panionion bei Güzelçamlı besucht, in dessen Umgebung schon im 17.Jh. eine Inschrift aus der zweiten Halfte des 4. Jhs. v. Chr. zutage gekommen war, dieein Panionion in dieser Gegend belegt 9 . Damit nicht genug, hat er 1896 in einer vierwöchigenKampagne auch das kleine Thebai im Westen der Mykale untersucht und teilweisefreigelegt 10 . 1904 erschien die Publikation der Grabungen in Priene von Wiegandund schradertt, bereits 1906 folgte die Vorlage der Inschriften durch Friedrich3 U. von Wilamowilz-Moellendorf, Über die ionische Wanderung, 7. Silzungsberichl der Königlich Preussischen Akademieder Wissenschaften Berlin (1906) 59-79 [= Kleine Schrillen Bd. 5,1 (1971) 152-176].4 G. Kleiner - P. Hommel - W. Müller-Wiener, Panionion und Melie, 23. Ergh. Jdl (1967) 78-167; F. Lang, ArchaischeSiedlungen in Griechenland (1996) Index s.v. Melie, bes. 196 I. Abb. 69-70. - Dazu krilisch: Verf., Der Neue Pauly 7(1999) 1183 s.v. Melia; ders., Malia, le Panionion el le culle de Peselden Heliconios, in: G. Labarre - J.-M. Morel(Hrsg.), Les cuıtes locaux dans les mondes grec el romain, Lyon, 7 - 8 juin 2001 (im Druck).5 F. Hiller von Gaerlringen, Inschriften von Priene(1906) 37 If. Nr. 37.6 lu Fragen der hislorischen Topographie der Mykale vorlautiq: Verf., Sur<strong>ve</strong>y in Theben an der Mykale, <strong>1.</strong> Kampagne2001, in: 20. Araştırma Sonuçlan Toplantısı, 27 - 31 Mayis 2002, Ankara (Ankara 2003).7 lur Forschungsgeschichle von Priene s. F. Rumscheid - W. Koenigs, Priene. Führerdurch das PompejiKleinasiens(1998) 222 If.; F. Rumscheid, Der Neue Pauly 15,2 (2002) 559 If. s.v. Priene.8 Einen solchen Rili über die Mykale schildert Marie Wiegand in einem Briel an ihre Muller vom 16.10.1903: Th. Wiegand,Halbmond im letzten Viertel. Archaologische Reiseberichte (1970) 50 ff.9 Wiegand - Schrader a.O. (Anm. 1) 24. Die Inschrift wurde schon 1673 Pickerinq und Saller bej einer byzanlinischenKirche am Meer bei Güzelçamh enldeckt. Zurn Fundort: Kleiner - Hommel- Müller-Wiener a.O. (Anm. 4) 45 If. lu derInschrift: Hiller von Gaertringen a.O. (Anm. 5) 122 Nr. 139.10 Wiegand - Schrader a.o. (Anm. 1) 469-474. lu Thebai lerner: N. Ehrhardl, Mi/etundseineKolon/en (21988) 14<strong>1.</strong>; Müllera.O.(Anm. 1) 618 Abb. 16, S. 619 Abb. 17, S. 623, 627; Verf., Der NeuePauly 1211 (2002) 294 s.v. Thebai Nr. 4.11 Wiegand - Schrader a.o. (Anm. 1).252

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