TÖNNERSJÖHEDENS FÖRSÖKSPARK . I HALLAND
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TöNNERSJöHEDENS FöRSöKSPARK I <strong>HALLAND</strong> 495<br />
des Revierförsters G. MELLSTRÖM, ist es mir auch gelungen, ein so umfangreiches<br />
Material zu beschaffen, dasses eine kartographische Rekonstruktion der Vegetationsverteilung<br />
u. dgl. im Gebiet zur fraglichen Zeit gestattete. Infolge der guten<br />
Qualität des eingesammelten Urkundenmaterials kann der daraufhin angefertigten.<br />
Karte (s. Tafel I) ein hoher Grad von Zuverlässigkeit beigemessen werden.<br />
Wie oben bereits hervorgehoben, trafen indessen im landwirtschaftlichen Betrieb<br />
in Halland grosse Veränderungen ein, die, zusammen mit der allgemeinen<br />
Umstellung in der Auffassung iiber die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes,<br />
grossen Einfluss auf die Heideböden und deren weitere Entwicklung ausiibten.·<br />
Der Ackerbau wurde nunmehr nach mehr intensiven Grundsätzen umgestaltet<br />
und der Ackerboden durch grundlichere Bearbeitung und Diingung weit ertragsreicher<br />
gemacht. Von besonderer Bedeutung hierbei war der Ubergang zur Futtergraskultur.<br />
Man war dadurch weniger auf die naturlichen Wiesen angewiesen, und<br />
die Heideböden blissten viel von ihrer Bedeutung als Weideplätze ein. Man hielt<br />
es deshalb nicht mehr fiir notwendig, die Heiden abzubrennen, wodurch die Wachholderbiische<br />
sowie der bier und da angeflogene Kiefern- und Birkenjungwuchs<br />
sich weiter entwickeln konnten.<br />
Da die Heiden nunmehr einen wesentlichen Teil ihrer Bedeutung als Viehweide<br />
verloren hatten, war man bestrebt, sie auf irgendeine andere Art nutzbar zu machen,<br />
und der Gedanke lag nahe, sie wieder in Wald zu verwandeln. Hierzu trug auch<br />
der Umstand bei, dass der Wald in der zweiten Hälfte des Ig. Jahrhunderts infolge<br />
gestiegener Absatzmöglichkeiten Jiir Holzprodukte weit höheren Wert als<br />
vorher; erlangt hatte. ·<br />
Bereits 1873, besonders aber um das Jahr r88o, liess der damalige Besitzer von<br />
Stjernarp, Freiherr DAVID E. STIERNCRONA, an manchen stellen im Gebiet des<br />
Versuchsreviers Kiefernsaaten auf Heideböden ausfiihren. Den grössten Umfang<br />
erreichten jedoch diese Heideaufforstungen in den neunziger Jahren, als die Kgl.<br />
Domänenverwaltung weite Flächen mit Kiefer und Fichte und in geringerem Umfang<br />
auch mit Bergkiefer bepflanzen liess. Mit Ausnahme eines kleineren Heidegebiets<br />
in Eriksköp, sind gegenwärtig sämtliche Heiden des Versuchsreviers<br />
praktisch ganz aufgeforstet. - Uber die heutigen Bewaldungsverhältnisse im<br />
Versuchsrevier gibt die von mir 1930 zusammengestellte Vegetationskarte (s.<br />
Taf. II) Auskunft. Beim Vergleich dieser Vegetationskarte mit einer solchen aus<br />
der Zeit um r8go kommen die grossen Veränderungen, derren die Vegetation innerhalb<br />
des Versuchsreviers während der letzten Dezennien unterworfen war, deutlich<br />
zum Vorschein.<br />
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass in Skällåshult vom Ende der<br />
sechziger Jahre an sowohl Kiefern- als Fichten- und Lärchenkulturen nach Abtrieb<br />
der dortigen Laubholzbestände ausgefiihrt wurden. Uber diese sowie die Heidekulturen<br />
wird im folgenden Kapitel näher berichtet:<br />
Als eine direkte Folge des Bestrebens, neue Waldwerte zu schaffen, fiihrte man<br />
auch, gleich nach der Jahrhundertwende (besonders in den Jahren rgoz und 1903),<br />
an verschiedenen Orten im Versuchsrevier Waldentwässerungen aus.1 Auch<br />
Moorkulturen, die man allerdings heute zum grossen Teil aufgegebim hat, wurden,<br />
namentlich bei Bala, angelegt.<br />
' Waldentwässerungsarbeiten sind zum grössten Teil nach dem vom damaligen<br />
Oberförster G. ScHOTTE im Jahre 1899 ausgearbeiteten Dränierungsplan ausgefiihrt<br />
w orden.