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TÖNNERSJÖHEDENS FÖRSÖKSPARK . I HALLAND

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492 CARL MALMSTRÖM<br />

Direkte Angaben iiber die Landwirtschaft in alten Zeiten sind aus Tönnersjöheden<br />

nicht bekannt. Dagegen findet man in halländischen, seit der zweiten Hälfte<br />

des 17. Jahrhunderts vorliegenden Katasterkarten sowie in der topographischen<br />

und landwirtschaftlich-ökonomischen Literatur uber Sudhalland zahlreiche Angaben<br />

daruber, wie die Landwirtschaft im allgemeinen in Gebieten von ähnlichem<br />

Charakter wie Tönnersjöheden zu verschiedenen Zeiten betrieben wurde.<br />

Aus diesen Karten geht hervor, dass die Landwirtschaft im sudlichen Halland -<br />

besonders in den Grenzgebieten gegen Småland- sichlangeZeit durch einen sehr<br />

primitiven Stand auszeichnete und dmchweg äusserst extensiv war. Erst etwa<br />

von der Mitte des 19. Jahrhunderts an trat eine allmähliche Änderung zugunsten<br />

von mehr intensiven und rationellen Formen ein.<br />

Im Anschluss an die einschlägigen Karten und Literatur [s. vor allem: RICHARD­<br />

SON 1752-53, TIDSTRÖM 1756 (publ. 1891), FisCHERSTRÖM 1761, BARCHAEUS<br />

1773 (publ. 1924), 0SBECK 1796 (publ. 1922), BEXELL 1817-19 (neugedruckt 1931)<br />

sowie Topographische und statistische Angaben uber Hallands län 1847] soll im<br />

folgenden ein kurzer Bericht daruber gegeben werden, wie die Landwirtschaft<br />

in Tönnersjöheden zu friiberen Zeiten betrieben sein durfte, und welchen Einfluss<br />

die dama:ligen Landwirtschaftsformen auf die naturliche Vegetation gehabt<br />

hatten.<br />

Was zunächst den Acker anbelangt, so war dessen Nutzung sehr einfach. Eine<br />

grundlichere Bodenbearbeitung kam nicht vor. Die ublkhsten Ackergeräte waren<br />

Häufelpflug und Egge; der Pflug kam n ur selten zur Anwendung. Dem Acker fehlten<br />

in der Regel die Gräben, und die Dungungwurdenurselten unddannausschliesslich<br />

in Form von Viehdung gebraucht. Auch liess man den Acker niemals brachliegen.<br />

Von Getreidearten wurden nur Gerste, Roggen und Hafer angebaut.<br />

Das Heu wurde von naturlichen Grasböden gewonnen. Das waren teils grasreiche<br />

\h/aldböden, wo man durch Aushieb von Stammholz und Gebusch (mitunter in<br />

Verbindung mit Abbrennen der Bodendeckel besseren Graswuchs erstrebte, teils<br />

aber Seggenmoore und grasreiche Sumpfwiesen an den Ufern von Flussen, Seen<br />

usw. Da aber keine weiteren Massnahmen zur Pflege der Wiesenböden vorgenommen<br />

wurden, war die Heuernte oft recht gering. Bisweilen war sie nicht grösser<br />

als eine Fuhre Heu von einem halben Hektar (vgl. FisCHERSTRÖM 1761, S. 237).<br />

Nicht selten war man daher gezwungen, den Wintervorrat an Heu mit Heidekraut<br />

zu ergänzen. Als Viehfutter, nameutiich fur Schafe und Ziegen, wurde bisweilen<br />

Laub eingesammelt.<br />

Waldböden als Viehweide wurden in weitem Umfang benutzt. Dadurch wurden<br />

viel J ungholz und Pflanzen zerstört, und an j enen Stellen, wo nach dem Eingehen<br />

der Altbäume oder in gewissen Fällen nach dem Aushieb Lucken entstanden, fand<br />

sich infolge Weidegangs keine Verjungung ein. In dieseLucken wanderte nun die<br />

Heide ein. Wenn die Heide allzu stark zu wuchern begann, brannte man sie ab,<br />

um dadurch das zwischenwuchsige Gras leichter zugänglich zu maehen und ihm<br />

bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, aber auch um die Heide zum Treiben<br />

von neuen, zarten, von den weidenden Tieren recht begehrten Trieben anzuregen.<br />

Indessen wuchs die Heide auf den abgebrannten Flächen bald wieder zu einem<br />

dichten Gebusch, wurde hart, steif und ungeniessbar und musste daher wieder<br />

abgebrannt werden. Durch diesen Heidebrandbetrieb wurde im ailgemeinen noch<br />

mehr stehendes Holz vernichtet, und die Folge war, dass das Bewaldungsprozent<br />

immer mehr herabsank. Vielerorts trugen dazu sicherlieb auch Abholzungen bei,<br />

die zur Gewinnung von Brenn-, Pfahl- und Bauholz vorgenommen wurden. Auch

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