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Adrian Magina - Banatica

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Die Kronstädter Reformation war somit eine Stadtreformation, diesich konfessionell nicht engführen läβt. In Kronstadt wurde eine Synthesezwischen dem lutherischen Priestertum aller Laien und dem schweizerischenVerständnis der Reformation als christliche Reform desGemeinwesens geschaffen 23 . Daβ die Kronstädter Reformation wie auchHonterus theologisch nicht enggeführt werden können, war kein lokaleroder regionaler, siebenbürgischer, Sonderweg, sondern die NormalitätOstmitteleuropas. Der theologische Ekklektizismus, die Vermittlungstheologiehielt sich hier länger am Leben als im Heiligen Römischen ReichDeutscher Nation oder in Westeuropa 24 .Die Institutionalisierung der Reformation 25 geschah ebenfalls imSinne des katholischen Reformationsverständnisses. Selbst die Entstehungder neuen kirchlichen Organisationen, der reformatorischen Kirchen, wareher eine Notlösung. Wie es aus den theologischen und kirchenpolitischenAuseinandersetzungen in Synoden und Landtag hervorgeht, wurde die8323 Andreas Müller, Reformation zwischen Ost und West. Valentin Wagners GriechischerKatechismus (Kronstadt 1550), (Schriften zur Landeskunde Siebenbürgens, Band 23),Köln Weimar Wien, 2000, S. XVI, XXX; Ulrich Wien, Die Humanisten JohannesHonterus und Valenitn Wagner als Vertreter einer konservativen Stadtreformation inKronstadt in: Volker Leppin, Ulrich A. Wien (Hrsg.), Konfessionsbildung undKonfessionskultur in Siebenbürgen in der Frühen Neuzeit (Stuttgart 2005), S. 89-105,hier 99.24 Die Einführung der Reformation in den städtischen Gemeinden wurde von denNationsuniversität, als höchstem politischen Gremium der sächsischen Nation, auf demKatharinalkonflux 1544 beschlossen, ein Jahr später wurde sie in die Dörfer eingeführt.1550 wurde die Kirchenordnung (1547) für den Königsboden verbindlich; zusammenfassendüber Reformation und Konfessionsbildung in Ostmitteleuropa WinfriedEberhard, Voraussetzungen und strukturelle Grundlagen der Konfessionalisierung inOstmitteleuropa in: Arno Strohmeier, Joachim Bahlcke (Hrsg.), Konfessionalisierung inOstmitteleuropa. Wirkungen des religiösen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert inStaat, Gesellschaft und Kultur (Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichenMitteleuropa 7), (Stuttgart 1999), S. 89-103, hier 94.25Reinerth, Gründung, S. 170-190; Joseph Trausch, Geschichte des BurzenländerCapituls, (Kronstadt 1852) S. 6; Ludwig Binder, Die Geistliche Universität in:Wolfgang Kessler (Hg.), Gruppenautonomie in Siebenbürgen. 500 Jahre siebenbürgisch-sächsischeNationsuniversität (Siebenbürgisches Archiv, Band 24), (KölnWien 1990), S. 45-63, hier S. 50-51; Walter Daugsch, Die Nationsuniversität derSiebenbürger Sachsen im 16. und 17. Jahrhundert in: Gruppenautonomie in Siebenbürgen,S. 179-217, hier 201; Konrad Gündisch, Die „Geistliche Universität“ derSächsischen Kirchengemeinden im 15. und 16. Jahrhundert in:Konfessionsbildung, S.105-115, hier S. 111, 112.

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