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Adrian Magina - Banatica

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Die Festlegung von Johannes Honterus und der Kronstädter Reformationauf eine ganz bestimmte theologische Linie, die schweizerischeoder wittenbergisch-lutherische, so wie das Erich Roth am dezidiertestengetan hatte, indem er Honterus den „Schweizern“ zuschrieb 6 , ist aber in derFachliteratur eher eine Ausnahme. In der Regel wird der Synthesecharakterder Kronstädter Reformation hervorgehoben 7 sowie die theologischeOffenheit, die nachträglich, wie Klein das 1935 betonte, zu verschiedenartigenEntwicklungen führen konnte und die aus der konfessionellgefärbten historischen Perspektive als miteinander inkompatibel erschienen.Wie das Kronstädter und Wittenberger Kapitel in Davidis’ Lebenslaufhindeutet, muβ die Frage nach der theologischen Zuordnung derKronstädter und der frühen siebenbürgischen Reformation von ihrenWurzeln her, also im wahrsten Sinn des Wortes radikal neu gestellt werden.Es geht nicht so sehr um die Entscheidung für oder gegen eine theologischeRichtung der Reformation, sondern um den Reformationsbegriff selbst, dendie Kronstädter Reformatoren verwendeten. Deshalb muβ der Reformationsbegriffgeklärt werden, der von Johannes Honterus in seinen Schriftengebraucht wurde.Der Budapester Theologe Zoltán Csepregi hat die Klärung desreformatio-Begriffes bei Honterus unternommen und somit die Frage dertheologischen Zuordnung der Honterianischen Reformen von einem völligneuen Ansatz hergestellt. Er geht von dem Verständnis der Reformation„im Hindergrund der katholischen Erneuerung und Interpretationsversuche“aus 8 . Die Reformation in Kronstadt berief sich zwar auf Wittenberg, aber796 Die Reformation in Siebenbürgen. Ihr Verhältnis zu Wittenberg und zur Schweiz, I, KölnGraz Wien 1962, S. 31-35.7 Marta Fata betrachtet die Kronstädter Reformation als gemäβigte Reformation oberdeutscherProvenienz, Ungarn, das Reich der Stephanskrone, im Zeitalter der Reformationund Konfessionalisierung. Multiethnizität, Land und Konfession 1500-1700, hg.von Franz Brendle und Anton Schindling (Katholisches Leben und Kirchenreform imZeitalter der Glaubensspaltung. Vereinsschriften der Gesellschaft zur Herausgabe derCorpus Catholicorum, herausgegeben von Heribert Smolinsky, 60), Münster 2000, S.100, während der reformierte Kirchenhistoriker István Juhász jegliche konfessionelleOption für Honterus ausschlieβt, A reformáció kora a romániai protestáns egyházakkialakulásában in: “Református Szemle”, 61(1968), 1/2, S. 23-37, hier S. 25.8 Csepregi Zoltán, Die Auffassung der Reformation bei Honterus und seinen Zeitgenossenin: Ulrich A. Wien, Krista Zach (Hg.), Humanismus in Ungarn und Siebenbürgen.Politik, Religion und Kunst im 16. Jahrhundert (Siebenbürgisches Arciv, Bd. 37), KölnWeimar Wien, 2004, S. 1-18, hier S. 2.

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