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Adrian Magina - Banatica

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78demnach in den späten 1540er Jahren, also kurz nach ihrer Institutionalisierungauf dem Königsboden, als Teil einer innerkirchlichen Reformbewegungund nicht als Ausbruchsversuch aus dem historisch gewachsenenKirchenverband der westlichen Christenheit. Die Brücken zwischen einemreformfreudigen und-fähigen Katholizismus und der Reformation standennoch und schienen sogar konsolidierungsfähig. Aus dieser Perspektive muβauch die theologische Zuordnung der Kronstädter Reformation radikal neugestellt werden.Die theologische Zuordnung der Kronstädter Reformation bzw. dieAnfänge der reformatorischen Bewegung in Siebenbürgen, genauer: unterden Siebenbürger Sachsen wurde in der Kirchengeschichtsschreibungausgiebig diskutiert. Karl Reinerth stellte schon 1929 fest, daβ am amUrsprung der siebenbürgischen Reformation nicht Wittenberg stand:„Geboren aber ist die siebenbürgisch-sächsische Reformation, insofernHonterus ihr Schöpfer ist, nicht aus dem Geist Wittenbergs, sondern desHumanismus, der Baseler Reformatoren und – des katholischen Augustin.Diese drei Grössen geben uns auch den alleinigen Schlüssel zu ihremVerständnis“ 3 .Karl Kurt Klein geht in seiner Honterus-Monographie 1935 von denVorreden zu den Augustinsentenzen und dem Ketzerkatalog von 1539 aus,die zwar nicht als eindeutig reformatorische Arbeit betrachtet werdenkönnen, jedoch für die theologische Entwicklung von Honterus aufschluβreichsind. Klein warnt davor, statisch zu urteilen, anstatt diebesondere Dynamik der reformatorischen Bewegung in Siebenbürgen inBetracht zu ziehen 4 . Honterus’ vorreformatorischen Arbeiten lassen sichnicht auf eine bestimmte theologische Richtung festlegen: „Die Augustinvorredenmit ihrer so ganz eigenartig persönlich gefärbten GlaubensstellungHonters zwischen Erasmus, den Lutherischen, Schwärmern, Schweizernund Augustin tragen gleichsam an Möglichkeitskeimen verschiedensterEntwicklungen in sich“ 5 .3 Karl Reinerth, Die reformationsgeschichtliche Stellung des Johannes Honterus in denVorreden zu Augustins Sentenzen und Ketzerkatalog, in: „Korrespondenzblatt desVereins für Siebenbürgische Landeskunde““, 52 (1929), Heft 7-8, S. 97-114, hier S.114.4 K.K. Klein, Der Humanist und Reformator Johannes Honter. Untersuchungen zursiebenbürgischen Geistes-und Reformationsgeschichte, Hermannstadt 1935, S. 186.5 Ebenda, S. 147.

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