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Nr. 2/2010 Anul 125 - Revista Pădurilor

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Erfassung und Bewertung von Waldlebensraumtypen<br />

dargestellt am Beispiel<br />

des NATURA 2000 Gebietes „Stromberg”<br />

(Baden-Württemberg, Deutschand)<br />

Helmut RAU<br />

Kurt WELLMANN<br />

Johann FEMMIG<br />

1. Untersuchungsgebiet<br />

Das FFH-Gebiet Stromberg, welches sich zu<br />

großen Teilen mit dem ausgewiesenen Vogel schutzgebiet<br />

(SPA: special protected area) deckt, liegt ungefähr<br />

im Zentrum des Bundeslandes Baden-Württemberg.<br />

Geologisch ist das Gebiet von der Keuperformation<br />

geprägt. Die Meereshöhen reichen<br />

von 250 m bis 450 m, so daß an vielen Stellen der<br />

Charakter eines Mittelgebirges hervortritt. An den<br />

sonnseitigen Hängen wird Wein angebaut, die ebenen<br />

Lagen im Tal werden oft landwirtschaftlich, vor<br />

allem als Grünland genutzt.<br />

Die Gesamtfläche beträgt rund 11800 ha.<br />

Hiervon sind rund 7200 ha Wald, 83 % Laubwald<br />

(überwiegend Fagus sylvatica und Quercus petraea)<br />

und 17 % Nadelwald.<br />

2. Flora und Vegetation<br />

Die regionale Gliederung weist für den<br />

Einzelwuchsbezirk 4/10 Stromberg als Region alwald<br />

einen „submontanen Buchen-Eichenwald“<br />

aus. Im Gegensatz zu dem, den Stromberg von allen<br />

Seiten umgebenden Einzelwuchsbezirk „Wein baugebiet<br />

von Stuttgart, Maulbronn und Heilbronn“ ist<br />

die Buche der Eiche hier auf fast allen Standorten<br />

überlegen (Verein für Standortskunde und Pflanzenzüchtung,<br />

1973). Günstige Standortsbedingungen<br />

und die seit Jahrzehnten betriebene Buchenwirtschaft<br />

haben im Natura 2000-Gebiet zu einer großflächigen<br />

Ausbildung verschiedener Buchenlebensräume<br />

geführt, die das Waldbild im Stromberg - neben<br />

größtenteils durch den Menschen geförderten Eichenbeständen<br />

- dominieren.<br />

Eine Besonderheit der Luzulo-Fageten im<br />

Stromberg sind die Subassoziationen mit<br />

Vaccinium myrtillus, Molinia arundinacea, Luzula<br />

sylvatica, Athyrium filix-femina und Milium effusum.<br />

Die drei letzteren vermitteln zum Galio odorati-Fagetum<br />

(Oberdorfer, 1992), wodurch eine<br />

scharfe Trennung dieser beiden Waldgesellschaften<br />

oftmals schwierig erscheint.<br />

Die Galio odorati-Fageten stellen den flächenmäßig<br />

größten Lebensraumtyp im Natura 2000<br />

Gebiet dar. Die Variationsbreite ist dabei relativ<br />

groß. An wenigen Stellen, beispielsweise am Nordeinhang<br />

des Kirbachtals oder nordwestlich von<br />

Freudental gibt es die für Süddeutschland seltene<br />

Ausprägung (Hofmeister, 1983) mit Melica uniflora.<br />

Auf den großen Hochflächen vermittelt das in<br />

der Bodenvegatition dominierende Milium effusum<br />

zum Luzulo-Fagetum milietosum (Oberdorfer, 1992).<br />

Im Natura 2000-Gebiet sind noch Auenwälder<br />

nennenswerten Umfangs entlang der Fließgewässer<br />

anzutreffen. Aceri-Fraxineten sind dagegen nur in<br />

zwei kleinflächigen Relikten am Nordabfall<br />

vorhanden.<br />

Von der Waldbiotopkartierung wurden an Südhängen,<br />

auf sauren, steinigen gelegentlich auch felsigen<br />

Standorten Luzulo-Carpinetum (§30a LWaldG)<br />

und Luzulo-Carpinetum mit Leimkraut (Silene nutans)<br />

(§16a NatSchG) erfaßt, die oft eng mit Galio-<br />

Carpineten verzahnt sind, jedoch keinen FFH-<br />

Lebensraumtyp darstellen.<br />

Auch die seltenen und nach dem Natur schutzgesetz<br />

(§16a NatSchG) geschützten Carici elongatae-Alneten,<br />

die beispielsweise im NSG „Unterer<br />

See und Umgebung“ zu finden sind, fallen durch<br />

das FFH-Suchraster.<br />

An den untersonnten Süd- und Südwesträndern<br />

oberhalb der Weinberglagen finden sich wärmeliebende<br />

und Trockenheit ertragende (xerotherme)<br />

Säume mit Mager-, Trockenrasen, Trockengebüsche<br />

mit Übergängen zum Galio-Carpinetum oder Luzulo-Carpinetum.<br />

In diesen Bereichen kommen<br />

zahlreiche, seltene und geschützte Pflanzenarten vor,<br />

wie Achilea nobilis, Anemone sylvestris, Anthericum<br />

ramosum, Anthyllis vulneraria, Aster amellus, Crepis<br />

pulchra, Dianthus carthusianorum, Dianthus<br />

superbus, Dictamnus albus, Genista germanica,<br />

Gentiana cruciata, Helianthemum nummularium,<br />

Himantoglossum hircinum, Iris germanica, Lychnis<br />

viscaria, Ophrys apifera, Orchis mascula, Orchis<br />

REVISTA PĂDURILOR • <strong>Anul</strong> <strong>125</strong> • <strong>2010</strong> • <strong>Nr</strong>. 2 17

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