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os róticos intervocálicos na gramática individual de

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Zusammenfassung<br />

In dieser Arbeit präsentieren wir die Ergebnisse einer phonetisch-phonologischen<br />

Untersuchung <strong>de</strong>r intervokalischen R-Realisationen, die aus Interviewauf<strong>na</strong>hmen<br />

mit 20 Sprechern aus <strong>de</strong>n Städten Blume<strong>na</strong>u und Lages im brasilianischen<br />

Bun<strong>de</strong>sstaat Santa Catari<strong>na</strong> stammen. In Blume<strong>na</strong>u stehen, seit seiner Gründung<br />

Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts, das brasilianische Portugiesisch und regio<strong>na</strong>le<br />

Varietäten, die auf <strong>de</strong>utschen Einwan<strong>de</strong>rerdialekten basieren, in Sprachenkontakt.<br />

Einer <strong>de</strong>r Faktoren, <strong>de</strong>ren möglichen Wirkung auf die R-Variation wir in dieser<br />

Dissertation untersuchen, ist <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Dialekte auf die<br />

Ausformung <strong>de</strong>r brasilianischen Kontaktvarietät. Vor allem bei <strong>de</strong>r großen,<br />

markierten Präsenz <strong>de</strong>s uvularen R in Blume<strong>na</strong>u kann es sich um ein<br />

Kontaktphänomen han<strong>de</strong>ln. Die Klasse <strong>de</strong>r R-Laute zeichnet sich im<br />

brasilianischen Portugiesisch durch eine große Bandbreite an phonetischen<br />

Varianten aus, die vom einfach geschlagenen alveolaren Tep, über <strong>de</strong>n alveolaren<br />

Vibranten und mehrere Frikative bis zur glottalen Realisierung reichen. Das<br />

Hauptinteresse unserer Arbeit zielt auf die Frage, ob und wie die untersuchten<br />

Sprecher bei <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen R-Varianten bei ihrer Verwendung<br />

für das einfache und das doppelte R unterschei<strong>de</strong>n und damit <strong>de</strong>n lexikalischen<br />

Unterschied zwischen Wörtern wie „moro“ und „morro“ wie<strong>de</strong>rgeben o<strong>de</strong>r nicht.<br />

Unsere A<strong>na</strong>lyse stützt sich auf einen funktio<strong>na</strong>len Ansatz, <strong>de</strong>r die Sprache als<br />

komplexes, anpassungsfähiges System versteht. Innerhalb dieses Ansatzes wird<br />

versucht, die große Kluft zu überbrücken zwischen <strong>de</strong>r phonetischen Ebene und<br />

ihrer Vielfalt einerseits und <strong>de</strong>r abstrakten phonologischen Ebene <strong>de</strong>r mentalen<br />

Repräsentation an<strong>de</strong>rerseits, wie sie im generativen und strukturalistischen<br />

Sprachmo<strong>de</strong>ll gedacht wird. Die Diskussion <strong>de</strong>s funktio<strong>na</strong>len Grammatik-<br />

verständnisses und funktio<strong>na</strong>ler Ansätze in <strong>de</strong>r Phonologie führt uns zu einem<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Emergenz und Selbstorganisation <strong>de</strong>r Grammatik, die im individuellen<br />

Sprecher - und nicht in einem i<strong>de</strong>alen, abstrakten Kollektiv - verortet wird. Für die<br />

Mo<strong>de</strong>llierung <strong>de</strong>r mentalen Repräsentation <strong>de</strong>r phonetisch-phonologischen Ebene in<br />

<strong>de</strong>r Grammatik <strong>de</strong>s individuellen Sprechers verwen<strong>de</strong>n wir einen Ansatz <strong>de</strong>r<br />

lexikalischen Diffusion in einer am Sprachgebrauch orientierten Phonologie wie sie<br />

Bybee (2001 und 2005) vorschlägt. Bei <strong>de</strong>r auditiven und akustischen Auswertung<br />

unserer 20 Proban<strong>de</strong>n zeigt sich, dass sowohl hoch frequente Einzelwörter, als<br />

auch die Wortklasse einen Einfluss auf die Wahl <strong>de</strong>r R-Variante ausüben.<br />

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