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Marcus Tulius Franco Morais O FASCÍNIO DA FILICIDA - PGET ...

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MEDEA.<br />

Zurück bleibt harrend, was im Hause diente.<br />

Ihr wollt ein Wort von mir. Ein Schicksal<br />

sollt ihr haben. Versinken soll<br />

mit euch bis auf den Grund des Meeres<br />

und tausend Klafter tiefer noch das Haus.<br />

DIE SKLAVEN.<br />

Weh, welch ein Spruch! Womit<br />

verdienten wir, Herrin, womit<br />

verdienten wir uns bittren Tod?<br />

MEDEA.<br />

Dumm seid ihr! Ist sterben doch leicht,<br />

schwerer zu leben. – Auf denn zur Fahrt,<br />

zu lange schon weilten wir. Anzieht die Last!<br />

Wagen, Pferde, Medea verschwinden. Alle Tore der<br />

Halle schlagen zu. Es finstert.<br />

DIE SKLAVEN.<br />

Weh uns, zu Hilfe! Nacht wird. Weh uns!<br />

Zu Hilfe, Nacht wird! Weh uns, zu Hilfe!<br />

Nacht wird.<br />

DER KNABENFÜHRER.<br />

Umsonst Geschrei. Der Boden schon<br />

grollt schwankend.<br />

AMME.<br />

Die ältste Dienerin,<br />

die dich gesäugt, am Grab schon stehend,<br />

verstossen wird sie.<br />

DIE SKLAVEN.<br />

Weh uns, weh uns!<br />

Das Feste wankt.<br />

EIN DIENER.<br />

Will keiner kämpfen?<br />

DIE SKLAVEN.<br />

Der Donner unter unsern Füssen.<br />

Was sind vorm Donner Arme, was<br />

unsre Sehnen, was der Brüste<br />

brache Wünsche nach Empörung?<br />

DER KNABE.<br />

Ich fürchte mich, seh nichts, hör Stimmen nur.<br />

DER BLINDE BOTE.<br />

Das Gnadenbrot wird reichlich für dich sein!<br />

Die enge Nacht nicht mir nur, euch auch.<br />

So schmeckt die Blindheit. Nacht. Wie Schwefel;<br />

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