Marcus Tulius Franco Morais O FASCÍNIO DA FILICIDA - PGET ...
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Medea, Amme, Diener kommen.<br />
MEDEA.<br />
Mein Sohn, du wartest auf mich, und<br />
im Zweifel bist du, wie Medea dir<br />
begegnen möchte, nachdem sie deiner<br />
Liebe Ziel erfahren? Dass tiefer dein<br />
Vertraun zu mir nicht, könnte schmerzen;<br />
jedoch vorm grössten Glück verschwinden Sorgen,<br />
die klein und nur wie läst‟ger Schweiss.<br />
Sieh, grösstes Glück für mich ist deine Heirat.<br />
Zwar endet an dem Tag, an dem ich Braut<br />
und Bräutigam ins Ehbett leite,<br />
mein letztes Recht an deine Herrlichkeit.<br />
Vergessen, dass ich deine Mutter war,<br />
muss ich danach geduldig üben;<br />
und Schatten eines Glücks nur ist es,<br />
wenn freundlich man mir sagt, dass ich<br />
Grossmutter heisse. Doch einen Glückstag<br />
ringt man nur dem Schicksal ab und zahlt<br />
mit langer Einsamkeit und Kümmernis<br />
den Zoll. – Seit deinem siebten Lebensjahr<br />
bist fern du meiner Pflege, schnitzt<br />
sich doch Bogen, Schwert und Spiess, und was<br />
ein Knabe lieben kann, weit besser mit<br />
der Männer Hände. Zwar faul nicht wär<br />
mein Mühn im Spiel gewesen, war träge doch<br />
mein Geist nicht, deinen Bruder zu beglücken.<br />
Zum Vater zog‟s dich und zu Männern.<br />
Da wider stehen ist den Frauen<br />
hoffnungsloses Mühen. Was ich versuchte,<br />
um so spät die Früchte schmerzlicher<br />
Geburt vor deiner Schönheit abzupflücken,<br />
misslang und zeugte Widerwillen gegen<br />
mich in dir. Genug, du warst den Augen<br />
fortgerückt. Nicht etwa, dass<br />
du fern warst durch die Jahre, ich sah<br />
den edlen Gang an dir und deiner Hände<br />
mannigfache Taten und deiner Augen<br />
Leuchten, sah, was jedem ausgestellt.<br />
Doch deine Ganzheit nicht, wonach<br />
sich Mütter sehnen, sah deines Leibes<br />
Blühen, Reifen nicht. Was Sklaven du<br />
vergönntest, badend dich zu schaun,<br />
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