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Marcus Tulius Franco Morais O FASCÍNIO DA FILICIDA - PGET ...

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DER ÄLTERE KNABE.<br />

Vom Hause ritt ich fort, um dich zu suchen.<br />

Wunschnebel in mir, die verflogen sind.<br />

Die Augen bangten Tränen, dem Mund jetzt ist‟s<br />

zu sprechen widerlich. Aus meiner Rede<br />

Wirrwarr nimm, dass ich ein Narr.<br />

Der ritt auf einer weissen Stute<br />

durch Knabenländer, noch glückselig,<br />

erhoffend Ungespaltenes wie Fels.<br />

Der Weg zum Meer lag blau vor ihm.<br />

Da plötzlich hinter deinem Kind ein Schnauben,<br />

Trompeten eines nicht gelind erregten Hengstes.<br />

Und Abenteuer ward in meiner Brust,<br />

ein fernes Land, wo Ozeane branden<br />

und Wüste glüht. Ein menschlich Wesen<br />

hoch zu Pferd verfolgte mich.<br />

Doch meine Stute nicht, nur meine Augen<br />

trieb an ich, dass sie nicht betrögen,<br />

war doch mein Kopf wie tausend Fabeln.<br />

Milchweisser Hengst, wie meine Stute weiss;<br />

auf seinem Rücken trug er, der fast unregierte,<br />

ein Amazonenkind voll Lachen.<br />

Diana selbst wär anders nicht erschienen.<br />

Ich träumte ohne Hang. Und war nicht sie,<br />

mir gleich, ein still und staunend tiefer Brunnen?<br />

Doch ihres Pferdes Ziel war meine Stute.<br />

Bald wehte heisser Atem um das Kinn mir –<br />

Und jetzt, die Stute barg sich kaum vor seinen Bissen,<br />

ward Wirklichkeit. Belehren wollte ich<br />

die ungeschickte Reiterin, bedeuten,<br />

dass unwillkommen mir die Störung.<br />

Doch schon gewahrte ich, dass lose sie<br />

das Zaumzeug hielt, anfeuernd gar dem Tier<br />

noch Streiche gab. Kaum fasste ich die Handlungsweise,<br />

als Schlag von Huf und Stein, ein Schüttern,<br />

halbstrauchelndes Zurseitespringen meines Pferdes<br />

mir eingab, nur bereiter Lenker noch zu sein,<br />

bäumten sich Hengst und Stute doch. Plötzlich<br />

wild Schmerzen meine Schenkel, mein Rücken<br />

ungestüm nach vorne brach<br />

und Schatten über mir von einem<br />

verzerrten Pferdekopf voll Schaum.<br />

Errate selbst, was mir geschah,<br />

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