4 Es hat von jeher Personen gegeben, die gerne durch etwas ausgezeichnet seyn wollen, die aber keine auszeichnende Verdienste besassen; vielleicht glaubten sie ihren Entzweck am sichersten zu erreichen, wenn sie es angesehenen und besonders reichen Personen in all<strong>em</strong> Aeusserlichen gleich thäten, um sich <strong>da</strong>durch <strong>da</strong>s ansehen zu geben, als wären sie eben so wohlhabend als jene, und <strong>da</strong>durch die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken; denn wohlhabend seyn wurde auch ehed<strong>em</strong> schon für <strong>da</strong>s grösste Verdienst gehalten. – Ohne Zweifel fand sich die Eitelkeit mancher angesehenen oder reichen Personen beleidigt, wenn sie sahen, <strong>da</strong>ss es ihnen minder reiche und angesehene in Allen Stücken gleich thun wollten; und dieses gab wahrscheinlich Gelegenheit zur Abänderung der Formen bey Gegenständen des Luxus. Schon hierdurch bekam die abgeänderte Form den ersten Schein eines Werthes, weil Aufwand <strong>da</strong>rzu erfordert wurde, sie von neu<strong>em</strong> nachzumachen. Nothwendig musste es die Eitelkeit derjenigen schmeicheln, die solche Veränderungen ohne Nachteil ihrer hauschlichen Umstände machen konnten, wenn sie sahen, wie sich andere anstrengten, um es ihnen gleich zu thun, und es doch vielleicht nur zum Theil, oder nur ärmlich thun konnten. 5 The music of the viennese conformed entirely to the sensual character of the nation. Cassations, little songs, minuets, and Styrian <strong>da</strong>nces passed with high and low for works of musical art; serious and lofty ideas aroused boredom. (…) Joseph Haydn started out, as his works show, in the taste of the familiar folk music. He knew how to make the goodness of these sources his own, but he soon went far beyond these. At times he reverted unexpectedly to the low style, probably to please his public – an indulgence that such a great artist had no need of. He has in great part transformed the taste of his nation, and he ought to strive to lead it even further. 10. Jetzt nehmen die Sachen von Heiden, Toeschin, Cannabich, Filz, Pugnani, Campioni sehr überhand. Man <strong>da</strong>rf aber nur ein halber Kenner seyn, <strong>da</strong>s Leere, die seltsame Mischung vom comischen und ernsthaften, tändelnden und rührenden, zu merken, welche allenthalben herrscht. 6 Kenner der Musik werden hauptsächlich 1) diejenigen genennt, welche die Tonkunst nicht allein gründlich verstehen, sonder auch auszuüben wissen. Es giebt aber auch Kenner im eingeschränkten Verstand, welche entweder 2) nur eine Wissenschaft von der Tonkunst besitzen, ohne sie auszuüben, oder sich 3) auf die Ausübung derselben beflissen, ohne die Regeln dieser Wissenschaft oder ihre Grundsätze zu verstehen. Beyde letztern sind den ersten untergeordnet. Die 3te Art von Kennern ist nur bey der Ausübung der zwoten, so wie bey der Beurtheylung die zwote der dritten Art vorzuziehen. 7 Der Liebhaber beurtheilt <strong>da</strong>s Werk blos nach den unüberlegten Eindrüken, die es auf ihn macht; er überläßt sich zuerst d<strong>em</strong>, was er <strong>da</strong>bey <strong>em</strong>pfindet, und denn lobt er <strong>da</strong>s, was ihm gefallen, und tadelt, was ihm mißfallen hat, ohne weitere Gründe <strong>da</strong>von anzuführen. 8 Kenner, nennet man diejenigen Personen, die <strong>da</strong>s Schöne oder Schlechte, in den Porducten der Kunst nicht allein richtig <strong>em</strong>pfinden, sondern auch die besondern Ursachen angeben können, warum dieses oder jenes in denselben schön oder schlecht sey. Man setzt die Kenner oft den Liebhabern der Kunst entgegen, weil die letztern zwar die Wirkung des Schönen oder Schlechten <strong>em</strong>pfinden, aber keine Kenntnisse von den Ursachen desselben haben. 9 Viele liessen es <strong>da</strong>bey noch nicht belustigen, weil sie auf dies<strong>em</strong> Wege des Beyfals des grössern Menge gewisser waren, als durch den Ausdruck der Empfindungen. D<strong>em</strong> grössern Haufen des Publikums, d<strong>em</strong> es an guten Geschmack fehlte, war alles dieses sehr willkommen, denn nun konnte sich ein jedes einzelne Glied desselben schmeicheln, auch Kenner und Beurtheiler der Kunst und Künstlers zu seyn, weil es <strong>da</strong>bey blos auf die, ein<strong>em</strong> jeden leicht zu beurtheilenden Grade mechanischer Fertigkeit anzukommen schien. 10 Man ist ein Liebhaber, wenn man ein lebhaftes Gefühl für die Gegenstände hat, die die Kunst bearbeitet; ein Kenner, wenn zu dies<strong>em</strong> Gefühl ein durch lange Uebung und Erfahrung gereinigter Geschmak, und Einsicht in die Natur und <strong>da</strong>s Wesen der Kunst hinzukommt. 11 Die wahre Kenntnis gründet sich auf richtige Begriffe von d<strong>em</strong> Wesen und der Absicht der Künste überhaupt; aus diesen urtheilet der Kenner von d<strong>em</strong> Werth der Erfindung des Kunstwerks; bestimmt, in welch<strong>em</strong> Grad es schäzbar und brauchbar sey, und ob es sich für die Zeit und den Ort schiket; er sieht kein Werk, als einen Gegenstand der Liebhaberey, sondern als ein zu ein<strong>em</strong> gewissen Zwek bestimmtes Werk an, und beurtheilet <strong>da</strong>her in wiefern es seine Würkung thun 142 Revista Opus 12 - 2006
könne, oder müsse. (...)Darum muß er ein Kenner der Menschen und der Sitten seyn. 12 “[immer verstand Joseph Haydn] schlau unerhörtes unter d<strong>em</strong> Anstrich des allbekannten zu bieten [weswegen auch] die junge Schöne sowohl, als der bei Partituren grau gewordene Kontrapuntist seine Werke mit vergnügen [hören].” 13 (...) Alle aufgeführten Stücke waren auserlesen. Die Sinfonien von d<strong>em</strong> unsterblichen Hayden zeichneten sich so herrlich aus, <strong>da</strong>ss nur ein zörtliches [sic] Ohr <strong>da</strong>von urtheilen und die Feder nur eine Matte Beschreibung machen kann. – Erhaben im Ausdruck, unerschöpflich in Erfindung, neu in jed<strong>em</strong> Ge<strong>da</strong>ncken, unerwartend überraschend in jeder Wendung, schmelzte diese sanfte Harmonie <strong>da</strong>s Gefühl des Kenners und Nichtkenners. Mônica Lucas - É Doutora <strong>em</strong> Música (Unicamp, 2005), com a tese Humor e Agudeza nos Quartetos de Cor<strong>da</strong>s op. 33 de Joseph Haydn, sob orientação <strong>da</strong> Profa. Dra. Helena Jank. Atualmente, pesquisa a influência <strong>da</strong> visão poético-retórica na música instrumental do final do século XVIII. Bacharel <strong>em</strong> clarinete (ECA-USP), especialista <strong>em</strong> Música Antiga pelo Conservatório Real de Haia (Holan<strong>da</strong>). Trabalha regularmente com as orquestras barrocas Concerto Köln e Das Kleine Konzert, com qu<strong>em</strong> realiza gravações anuais para a rádio al<strong>em</strong>ã WDR e para os selos CPO e Teldec. No Brasil, gravou com as orquestras Novo Horizonte e Armonico Tributo. Participa do conjunto de sopros Harmoni<strong>em</strong>usik (música do século XVIII <strong>em</strong> instrumentos históricos). Coordena o Núcleo de Música Antiga <strong>da</strong> ECA-USP (Extensão Cultural). www.monicalucas.mus.br e-mail: contato@monicalucas.mus.br Revista Opus 12 - 2006 143
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