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GiGa 32-finale Version

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Abschnitt<br />

Rheinisches Schützenmuseum und Archivpflege<br />

Aufbau und Ausbau gehen weiterhin voran<br />

Das Archiv der Schützengilde Neuss wächst<br />

Weitere Helfer werden gesucht und sind stets willommen<br />

Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass sich mit dem Verfasser dieses Artikels zum ersten<br />

Mal jemand um die Historie der Schützengilde kümmert. Aber das stimmt so nicht, denn<br />

zum einen hat sich Horst Breuer in seinen langen Jahren als Schriftführer der Gilde auch<br />

mit den Anfängen ab 1961 befasst, alles akribisch zusammengetragen und diese Unterlagen<br />

2009 dem Rheinischen Schützenmuseum übergeben. Zum anderen hat Josef Lange als Initiator<br />

des Museums und als wichtiger Unterstützer bei der Wiederbegründung der Schützengilde<br />

Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts auch vieles aus der der Zeit der ersten<br />

Schützengilde zusammengetragen. All das wird heute im Schützenmuseum aufbewahrt.<br />

Das Problem lag aber darin, dass all diese<br />

Unterlagen zwar irgendwann einmal im<br />

Museum angekommen sind, fachmännisch<br />

von Plastik und Metall befreit wurden,<br />

eine Signatur bekamen und in Kartons abgelegt<br />

wurden. Danach lagen sie dort, geschützt<br />

und für die Zukunft gerüstet, aber<br />

eigentlich wusste nur Horst Breuer, was<br />

sich in den Kartons befindet, die er übergeben<br />

hatte. Was in den anderen Kartons<br />

noch schlummerte, war dagegen weitgehend<br />

unbekannt.<br />

Als ich dann 2016 meine neue Karriere<br />

als Ehrenamtler im Schützenmuseum<br />

startete, machte der leider viel zu früh verstorbene<br />

Archivleiter Christian Frommert<br />

mir das u. a. damit schmackhaft, dass ich<br />

die Unterlagen der Schützengilde erfassen<br />

sollte. Es dauerte aber noch bis 2021, bis<br />

ich endlich mit der Arbeit anfangen konnte,<br />

andere Projekte, Corona und der plötzliche<br />

Tod von Christian hatten das immer<br />

wieder verzögert.<br />

Mittlerweile umfasst allein die Liste<br />

der analogen Unterlagen der Gilde 36<br />

Seiten aus 93 Ordnern. Dazu kommen<br />

die Unterlagen der Züge „Rheinstrolche“,<br />

„Junge Freunde“, „Flimmflämmkes“ und<br />

„Gildeknaben“. Auf einer externen Festplatte<br />

sind zudem alle digital zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen erfasst. Dazu<br />

gehören auch Bilder und Dokumente aus<br />

60 Jahren Schützengilde und Zugleben<br />

(der Screenshot zeigt die Gliederung der<br />

erfassten Unterlagen).<br />

Auch Dokumente und Unterlagen aus<br />

den Anfängen der ersten Gilde sind erfasst,<br />

und zu diesem Artikel gehören deshalb bewusst<br />

einige Beispiele aus der Mitte des 19<br />

Jahrhunderts. Wer in der vorletzten <strong>GiGa</strong><br />

den Artikel über die Wiederbegründung<br />

gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass<br />

es bei der ersten Versammlung des Bürger-Schützen-Vereins<br />

im März 1962 teilweise<br />

erhebliche Zweifel gab, ob die Schützengilde<br />

im 19. Jahrhundert überhaupt am<br />

Schützenfest teilgenommen hat. Ein Artikel<br />

aus der damaligen Zeitung bescheinigt<br />

nicht nur, dass die Schützengilde 1850 am<br />

Schützenfest teilnahm, er bezeichnet sie<br />

auch als Bereicherung für den Festumzug.<br />

Der älteste Beweis zur Existenz der ersten<br />

Gilde stammt aus dem Jahr 1849. Aus diesen<br />

Dokumenten wird also deutlich, dass<br />

die Gilde ab 1850 rege am Neusser Schüt-<br />

56<br />

Oben: Dieser Zeitungsartikel vom 29. August 1850 erwähnt ausdrücklich die Teilnahme<br />

der im April 1850 gegründeten Schützengilde, die eine willkommene Verstärkung des<br />

Regiments gewürdigt wurde.

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