GiGa 32-finale Version

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Berichte aus den Zügen der Schützengilde Links: Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth beim Fackelrichtfest im Jahr 1986 Dass aber die damalige Bundestagspräsidentin höchst persönlich bei uns an der Fackel war, war bis heute natürlich das größte Highlight. So ganz nebenbei durften wir uns an diesem Abend auch noch für zwei Zehn-Liter-Fässer Bier bei Ihr bedanken. Den bis heute „größten Erfolg“ in der hiesigen Presse hatten wir mit unserer Bürgermeister-Fackel 2001. Neben der Überschrift waren wir zusätzlich mit Bild und Text vertreten. Das hat man ja nun auch nicht alle Tage. „Was nicht ist, kann ja noch werden“ hieß unsere Fackel. „Des Bürgermeisters Glück auf Erden, ist gießen und begossen werden“ war der Seitenspruch. Düsseldorfs Oberbürgermeister Erwin, groß und mächtig, machte von „seiner“ Rheinseite vor „seinem“ Fernsehturm stehend, den „kleinen Herbert“ auf der Neusser Seite aus einer großen Kieskanne nass. „Erwin“ soll an diesem Abend sogar auf dem Rathausbalkon gestanden haben. Hervorragend an diesem Bauplatz war die Tatsache, dass die zugeigenen Richtfeste fast immer sehr deftig ausfielen. Weit und breit waren damals, so dachten wir zumindest, keine Privatwohnungen zu sehen. Dementsprechend war auch die Lautstärke der Musikboxen bis spät in den Abend, bis dann doch einmal die Polizei auftauchte. Wir hatten schlicht und ergreifend das Hausmeisterehepaar der Stadtwerke vergessen. Die Beschwerde dieser Herrschaften bei der Polizei wurde sogar dem Komitee vorgetragen. Jeder Zug, der zu dieser Zeit an der Moselstraße baute, bekam diesbezüglich einen Anpfiff, nur wir nicht. Warum nicht? Das wissen wir bis heute nicht. Nach 2004 durften wir uns, wegen eines Neubaus der Stadtwerke, einen neuen „Arbeitsplatz“ suchen, welchen wir dann dankenswerter Weise für ein Jahr auch in der damals neu erstellen Further Fackelbau-Halle gefunden haben. Dieser Umstand zog zwangsläufig das Thema „Bauplatznot“ nach sich. Im Jahr 2006 wurden wir dann in der Cretschmar-Halle im Zentrum der Stadt einquartiert, aber selbst dort durften wir nach drei Jahren wieder ausziehen und wurden mit Polizei-Begleitung in die Hallen der Deutschen Bahn (Gare du Neuss) „henger de Bahn“ mit drei Korps untergebracht. Platz ohne Ende, dachten wir im Jahr 2009, doch wir hatten die Rechnung im Bezug auf die Platzbelegung ohne den Wirt gemacht. Für 33 Großfackel hatte man Platz geschaffen, doch über die Jahre gesellten sich immer mehr „Gastfackeln“ (am Kirmes-Freitag sollten sie hineingestellt und unmittelbar nach Kirmes wieder abgeholt werden) dazu, ohne dass sie – wie vereinbart - wieder abgeholt wurden. Zum Schluss standen sage und schreibe 45 Fackeln in der Halle. Von Sicherheit, Brandschutz und dergleichen keine Spur! Es war gewissermaßen eine „feindliche Übernehme“, ohne dass es jemand gemerkt hatte, oder aber auch ein klassischer Rauswurf, denn der momentan letzte Hallenwechsel in die Blücher-Halle am Schlachthof wurde mehr oder minder über die 34 Links: Im Jahr 2001 bejubelten die Zuschauer am Wegesrand Bürgermeister Napp als begossenen Pudel.

„Es war einmal ….“ - so fangen alle Märchen an Köpfe der bauenden Züge entschieden und erfolgte im letzten Jahr erst kurz vor Weihnachten. Bis heute ist für viele Schützen noch immer unklar, wer denn für diesen Umzug verantwortlich war. Dass wegen des Umzugs die letzten „schiebenden“ Schützen, so auch wir, nach dem Fackelzug erst gegen 2.30 Uhr zu Hause waren (ohne noch eine Gastronomie in der Stadt von innen gesehen zu haben) und um 7.00 Uhr schon wieder auf dem Markt antraten, störte scheinbar keinen der hierfür verantwortlichen „Schützenbrüder“. Der in diesem Jahr erstmalig durch das Jäger-Korps organisierte und auch gut funktionierende Shuttle–Bus nach dem Umzug änderte im positiven Sinne nur für die Schützen in der Innenstadt etwas, die Schützen aus den Randbezirken (von Kaarst bis Uedesheim oder Roseller Heide) hatten das volle Nachsehen. Ob „die neuen Bewohner“ der Blücher-Halle, trotz einiger Umbaumaßnahmen, dort glücklich werden, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Zumindest waren in diesem Jahr die „Bau-Zahlen“ in der Halle gegenüber dem Vor-Corona-Jahr bis zu 45% rückläufig. Mit „CORONA“ wird man da also vermutlich nicht alles erklären können. Für das kommende Jahr haben wir zumindest unsere 40. Fackel ins Visier genommen, dazu kommt dann auch noch die „60. Marktbegehung“ unseres Zuges. Wir sind bisher noch völlig entspannt, was uns als Thema zu diesem Doppel-Jubiläum einfallen wird. Vielleicht versuchen wir es ja einmal wieder mit einer „Umzugs-Fackel“, denn eine „Sieben“ ist ja nie allein geblieben, und mit der Kerzenfabrik, der DE- HOGA, den Stadtwerken an der Moselstraße, der Further Fackelbauhalle, der Cretschmar-Halle, dem Gare du Neuss und der „Blücher-Halle am TAS“ haben wir diese „Sieben“ ja bereits erreicht. Horst Breuer Restaurant Haus Obererft Öffnungszeiten: Mo. – Do. 16.30 Uhr – 22.00 Uhr, Fr. und Sa. 16.30 Uhr - 0.00 Uhr So. und Feiertags 11.00 Uhr – 22.00 Uhr, Di. Ruhetag Oben: Die Fackelbauhalle an der Karl-Arnold-Straße sollte 33 Fackeln aufnehmen, war zum Schluss aber mit 45 Fackeln belegt bzw. völlig zugestellt. Schillerstr. 77. 41464 Neuss, Tel. 02131/49205 Schießstand 10m Luftgewehr, Kegelbahn, Saal, Versammlungsraum, Terrasse Alle Termine, Infos und unsere Speisekarte unter www.Haus-Obererft.com 35

Berichte aus den Zügen der Schützengilde<br />

Links: Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth<br />

beim Fackelrichtfest im Jahr 1986<br />

Dass aber die damalige Bundestagspräsidentin<br />

höchst persönlich bei uns an<br />

der Fackel war, war bis heute natürlich das<br />

größte Highlight.<br />

So ganz nebenbei durften wir uns<br />

an diesem Abend auch noch für zwei<br />

Zehn-Liter-Fässer Bier bei Ihr bedanken.<br />

Den bis heute „größten Erfolg“ in der<br />

hiesigen Presse hatten wir mit unserer<br />

Bürgermeister-Fackel 2001.<br />

Neben der Überschrift waren wir zusätzlich<br />

mit Bild und Text vertreten.<br />

Das hat man ja nun auch nicht alle<br />

Tage.<br />

„Was nicht ist, kann ja noch werden“ hieß unsere<br />

Fackel.<br />

„Des Bürgermeisters Glück auf Erden,<br />

ist gießen und begossen werden“<br />

war der Seitenspruch.<br />

Düsseldorfs Oberbürgermeister Erwin,<br />

groß und mächtig, machte von „seiner“<br />

Rheinseite vor „seinem“ Fernsehturm stehend,<br />

den „kleinen Herbert“ auf der Neusser<br />

Seite aus einer großen Kieskanne nass.<br />

„Erwin“ soll an diesem Abend sogar<br />

auf dem Rathausbalkon gestanden haben.<br />

Hervorragend an diesem Bauplatz war<br />

die Tatsache, dass die zugeigenen Richtfeste<br />

fast immer sehr deftig ausfielen.<br />

Weit und breit waren damals, so dachten<br />

wir zumindest, keine Privatwohnungen<br />

zu sehen. Dementsprechend war auch<br />

die Lautstärke der Musikboxen bis spät in<br />

den Abend, bis dann doch einmal die Polizei<br />

auftauchte. Wir hatten schlicht und<br />

ergreifend das Hausmeisterehepaar der<br />

Stadtwerke vergessen. Die Beschwerde<br />

dieser Herrschaften bei der Polizei wurde<br />

sogar dem Komitee vorgetragen.<br />

Jeder Zug, der zu dieser Zeit an der<br />

Moselstraße baute, bekam diesbezüglich<br />

einen Anpfiff, nur wir nicht. Warum<br />

nicht? Das wissen wir bis heute nicht.<br />

Nach 2004 durften wir uns, wegen eines<br />

Neubaus der Stadtwerke, einen neuen<br />

„Arbeitsplatz“ suchen, welchen wir dann<br />

dankenswerter Weise für ein Jahr auch in<br />

der damals neu erstellen Further Fackelbau-Halle<br />

gefunden haben.<br />

Dieser Umstand zog zwangsläufig das<br />

Thema „Bauplatznot“ nach sich.<br />

Im Jahr 2006 wurden wir dann in der<br />

Cretschmar-Halle im Zentrum der Stadt<br />

einquartiert, aber selbst dort durften wir<br />

nach drei Jahren wieder ausziehen und<br />

wurden mit Polizei-Begleitung in die Hallen<br />

der Deutschen Bahn (Gare du Neuss)<br />

„henger de Bahn“ mit drei Korps untergebracht.<br />

Platz ohne Ende, dachten wir im Jahr<br />

2009, doch wir hatten die Rechnung im<br />

Bezug auf die Platzbelegung ohne den<br />

Wirt gemacht.<br />

Für 33 Großfackel hatte man Platz<br />

geschaffen, doch über die Jahre gesellten<br />

sich immer mehr „Gastfackeln“ (am Kirmes-Freitag<br />

sollten sie hineingestellt und<br />

unmittelbar nach Kirmes wieder abgeholt<br />

werden) dazu, ohne dass sie – wie vereinbart<br />

- wieder abgeholt wurden.<br />

Zum Schluss standen sage und schreibe<br />

45 Fackeln in der Halle. Von Sicherheit,<br />

Brandschutz und dergleichen keine Spur!<br />

Es war gewissermaßen eine „feindliche<br />

Übernehme“, ohne dass es jemand gemerkt<br />

hatte, oder aber auch ein klassischer Rauswurf,<br />

denn der momentan letzte Hallenwechsel<br />

in die Blücher-Halle am Schlachthof<br />

wurde mehr oder minder über die<br />

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Im Jahr 2001 bejubelten die Zuschauer<br />

am Wegesrand Bürgermeister Napp als<br />

begossenen Pudel.

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