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GiGa 32-finale Version

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Im Einsatz für die Gilde - Blick in die Vorstandsetage<br />

Nicht vorhergesehen, aber so geschehen: Drei Jahre im Amt<br />

„Ein Rückblick auf meine Königsjahre“<br />

Liebe Freunde der Gilde,<br />

bevor ich mich meinen Erlebnissen und Erfahrungen meiner<br />

Königsjahre widme, möchte ich noch gerne ein paar Worte<br />

des Dankes loswerden. Die Gelegenheit habe ich beim Frühjahrskorpsschießen<br />

leider nicht erhalten, daher wähle ich<br />

nun diesen Weg.<br />

In erster Linie möchte ich mich bei jedem<br />

einzelnen Mitglied der Schützengilde bedanken.<br />

Ihr seid ein Grund, wieso mir das<br />

Schützenjahr 2019 für alle Zeiten in Erinnerung<br />

bleiben wird. Von den unzähligen<br />

Glückwünschen beim Frühjahrskorpsschießen<br />

2019 über die vielen Termine bis<br />

hin zum Schützenfest 2019 wurde ich immer<br />

mit offenen Armen und einer Wärme<br />

empfangen, die seines Gleichen sucht. Das<br />

ist nicht selbstverständlich und hat mir die<br />

Schützengilde in einem ganz anderen Licht<br />

präsentiert, als ich sie vorher gesehen<br />

habe. Daher ein großes Lob und noch größeres<br />

Dankeschön an euch, liebe Freunde!<br />

Aber wie ist es eigentlich dazu gekommen,<br />

dass ich König werden wollte? Es gibt viele<br />

Gründe, die einem spontan einfallen könnten,<br />

wieso dieses Amt für einen Schützen<br />

interessant sein könnte. Meine Motivation<br />

war ursprünglich ganz einfach: Ich wollte<br />

für unseren Zug einen besseren Platz in<br />

der Marschreihenfolge erhalten.<br />

Wir wurden damals nach dem Herbstkorpsschießen<br />

2018 auf einen sehr bescheidenen<br />

Platz gelost, und dann gab es<br />

die ersten Überlegungen aus einer Bierlaune<br />

heraus, wie man das denn ändern könnte.<br />

So kamen wir erst auf eine Kandidatur<br />

als Hauptmann. Das wurde aber sehr<br />

schnell verworfen. Danach kamen wir<br />

auf den Gildekönig zu sprechen und dass<br />

ausgerechnet ich das machen sollte. In der<br />

Folgezeit beschäftigte ich mich mehr mit<br />

dem Thema, und es gab erste lose Gespräche<br />

mit Frank, was denn alles auf mich zukommen<br />

und was von mir erwartet würde.<br />

Danach war das Feuer in mir entfacht, und<br />

ich wollte unbedingt Gildekönig werden.<br />

Hier eine Pro- und Contraliste, die ich<br />

am 19.01.2019 erstellt habe:<br />

26<br />

Die Zeit verstrich, ich gab schließlich<br />

meine Bewerbung bei Frank und Stefan ab,<br />

und die Vorfreude auf das Frühjahrskorpsschiessen<br />

wuchs immer mehr.<br />

In der Woche vor dem Korpsschießen<br />

hat man als offizieller Bewerber die Chance,<br />

mit dem Gewehr, mit dem man dann<br />

auch den Wettbewerb schießt, probeweise<br />

zu schießen, und erhält acht oder zehn<br />

Schüsse, so genau weiß ich das nicht mehr.<br />

Das obige Foto meiner Probe-Scheibe<br />

verdeutlicht eindrucksvoll, wie das<br />

Übungsschießen mit der ungewohnten<br />

Waffe abgelaufen ist. Dem aufmerksamen<br />

Beobachter wird etwas Entscheidendes<br />

auffallen!<br />

Anbei ein Foto, wie das gelaufen ist:<br />

Aufmerksamen Lesern und Beobachtern<br />

wird etwas auffallen!<br />

Der Tag des Schießens verging dann<br />

wie im Flug. Ein besonderer Dank geht<br />

an Jan Goeres, der dafür sorgte, dass ich<br />

immer mit Getränken im richtigen Verhältnis<br />

von Bier, Cola und Wasser versorgt<br />

wurde. Der Hintergrund: „Das Bier gegen<br />

die Aufregung, die Cola, um den Fokus<br />

zu stärken (aber nicht zu viel, denn sonst<br />

fängt man an zu zittern), und das Wasser,<br />

um der dehydrierenden Wirkung des Bieres<br />

entgegenzuwirken.“<br />

Links:<br />

In Rot: „Warum denn nicht?“<br />

In Gelb: „Wer von den Jungs kann mich<br />

heben und tragen?“ und<br />

„Ich muss das Schießen gewinnen!“<br />

Mit der Verkündung durch Stefan nach<br />

dem Königsschießen, dass ich König der<br />

Schützengilde Neuss bin, ging mein Königsjahr<br />

auch schon los. Und es startete<br />

schmerzhaft. Aus der Jubeltraube mit meinen<br />

Kameraden kam ich mit einer blutenden<br />

Stirn heraus. Die Wunde wurde provisorisch<br />

verarztet, und ich musste direkt<br />

für Fotos und Glückwünsche bereitstehen.<br />

Die Party danach in der Trafostation<br />

verging dann im Flug, und als ich am<br />

nächsten Morgen mit Kopfschmerzen<br />

(natürlich wegen der schweren Kopfverletzung)<br />

erwachte, war das Geschehene<br />

immer noch surreal.<br />

In der Folgezeit trudelten dann auch<br />

schon die ersten Einladungen zu den unterschiedlichsten<br />

Veranstaltungen ein.<br />

Hierfür braucht man auf jeden Fall Zeit<br />

und Organisationsgeschick, um das alles<br />

zu koordinieren und allen Einladungen<br />

Herr zu werden.<br />

Meine erste Veranstaltung war das<br />

Korpsschießen der Schützenlust am 1.<br />

Mai 2019. Dieser Tag endete um drei Uhr<br />

nachts, in der Residenz seiner Majestät<br />

Bruno im Wohnzimmer mit leckerer Marille<br />

und netten Gesprächen. Was ich vorher<br />

nicht wusste, ist, dass es einen sogenannten<br />

Siegerkreis gibt. Das klingt am<br />

Anfang elitär, aber der Siegerkreis besteht,<br />

wie der Name schon sagt, aus allen Siegern<br />

und Königen der unterschiedlichen Korps<br />

dieses Schützenjahres. Dem Schützenkönig<br />

obliegt, so habe ich das selber erlebt,<br />

die Organisation. Im Siegerkreis besucht<br />

man geschlossen die Veranstaltungen vor<br />

und während des Schützenfestes. Bei der<br />

Vielzahl an Terminen habe ich in der Zeit<br />

von Mai bis Ende August den Siegerkreis<br />

häufiger gesehen als meine eigene Familie,<br />

wodurch der Kreis in dieser Zeit zu<br />

meiner Familie geworden ist und wir neben<br />

den Themen rund ums Schützenfest<br />

auch Themen aus dem alltäglichen Leben<br />

besprochen haben und ich von den durchaus<br />

erfahreneren Kollegen aus dem Siegerkreis<br />

einiges für mein Leben mitnehmen<br />

konnte.<br />

Aber wie soll ich das alles zusammenfassen?<br />

Generell kann man als König der Gilde<br />

seinen Horizont als Schütze erweitern und<br />

über den Tellerrand des einfachen Zuglebens<br />

schauen. Man erhält Einblicke in die<br />

Arbeit des Korpsvorstandes, man nimmt<br />

an Veranstaltungen anderer Korps teil und<br />

man lernt eine Menge an neuen Menschen<br />

kennen. Daher würde ich jedem, der an<br />

den oben genannten Punkten interessiert<br />

ist, eine Amtszeit als Gildekönig empfehlen.<br />

Ein weiterer Vorteil, den wir in der<br />

Gilde mit unserem Königsamt haben, ist,<br />

dass man im Vergleich zu den meisten anderen<br />

Korps den Rahmen seiner Königszeit<br />

nach eigenen Vorstellungen festlegen<br />

kann. Das bedeutet, dass man keine finanziellen<br />

Verpflichtungen hat und alles<br />

auf freiwilliger Basis abläuft, was das Amt

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