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Adi Kremer wird allen Neussern unvergessen bleiben<br />
Er war ein Vollblutschütze und Neusser Schützenkönig 1998/99<br />
Adi Kremer wird allen Neussern unvergessen bleiben<br />
Als Mitglied der „Erftkadetten“ feierte er 2022 sein letztes Schützenfest<br />
Adi Kremer starb am 24. September im Alter von 77 Jahren vollkommen überraschend. Für<br />
ihn sicher der Tod, den er sich gewünscht hätte, an der Seite seiner Frau Maria, auf dem Weg<br />
zu einer Zugveranstaltung und ganz schnell, aber eben doch zu plötzlich, ohne die Möglichkeit,<br />
sich von seinen Lieben zu verabschieden.<br />
Als sich die Nachricht von seinem Herzinfarkt<br />
und seinem Tod verbreitete, da waren<br />
viele sprachlos und traurig. Viele mögen<br />
auch gedacht haben, wie traurig und<br />
furchtbar, dass einer von uns gegangen ist,<br />
der mit Herzblut Schütze war und sich viele<br />
Jahre für den Nachwuchs und für viele<br />
andere Belange der Schützen eingesetzt<br />
hat. Einer, der viel zu erzählen wusste und<br />
dessen Wissen jetzt unwiederbringlich<br />
verloren ist.<br />
Noch vor wenigen Monaten erklang<br />
in Holzheim und dann Ende August auch<br />
in Neuss zu Beginn des Schützenfestes<br />
das „Freut euch des Lebens“. Diese Liedzeile<br />
könnte fast ein wenig wie eine Überschrift<br />
über dem Leben von Adi Kremer sein:<br />
Denn er war ein fröhlicher, den Menschen<br />
zugewandter Mann, einer, der immer helfen<br />
wollte, dem seine Frau, seine Tochter,<br />
Schwiegersohn und Enkel Hugo über alles<br />
gingen. Einer, der aber vor allem auch<br />
in seinem großen Hobby, dem Schützenwesen<br />
unserer Vaterstadt, mit ganzem<br />
Herzen aufging und seinen Beitrag dazu<br />
geleistet hat, dass die Werte Glaube, Sitte<br />
und Heimat auch unabhängig von den<br />
Schützenbruderschaften gelebt wurden<br />
und werden.<br />
Geboren wurde Adi am 21. Mai 1945,<br />
also kurz nach Kriegsende, als Sohn der<br />
Eheleute Gertrud und Mathias Kremer.<br />
„Hinger de Bahn“ wuchs er auf. Die Eltern<br />
hatten insgesamt sieben Kinder, und der<br />
Vater kam erst spät aus der Kriegsgefangenschaft<br />
zurück. Nach der Schule erlernte<br />
er bei Bauer und Schauerte den Beruf<br />
des Schlossers und wechselte später nach<br />
Holzheim zur Firma von Karl Schornstein.<br />
Als er dort aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht mehr arbeiten konnte, übernahm er<br />
die Stelle des Hausmeisters bei der Tespo<br />
in Büttgen.<br />
Seine Frau Maria lernte er 1965 in<br />
Holzheim bei einem Ball kennen, den er<br />
mit Freunden von der DJK Novesia besuchte.<br />
1968 heirateten die beiden in St.<br />
Martinus, wohnten zuerst auf der Berliner<br />
Straße und seit 1976 im elterlichen Haus<br />
auf der Vereinsstraße. Im gleichen Jahr<br />
wurde Tochter Sarah geboren, die später<br />
mit Ehemann und Enkel die kleine Familie<br />
komplettierte.<br />
Sein großes Hobby war das Schützenwesen:<br />
In Holzheim war er Mitglied und<br />
lange Jahre auch Major der Schützenlust.<br />
Im Jahr 2000 hörte er als Major auf und<br />
wurde zwei Jahre später Ehrenmitglied des<br />
dortigen Schützenvereins. In der Schützengilde<br />
Neuss war er seit 1987 Mitglied<br />
im Zug „Erftkadetten“. Neben der gestaltenden<br />
Rolle in verantwortlicher Position,<br />
waren Maria und Adi aber auch repräsentativ<br />
für die Schützen aktiv: Zuerst waren<br />
sie beide in Holzheim 1975/76 Schützenkönigspaar,<br />
1991/92 Gildekönigspaar und<br />
schließlich 1998/99 Schützenkönigspaar<br />
der Stadt Neuss. Mehr kann man als<br />
Schütze nicht erreichen, und das zeigt<br />
seine große Verbundenheit zu unserem<br />
Schützenwesen. Ohne den Rückhalt in<br />
der Familie wäre dieses Engagement nicht<br />
möglich gewesen.<br />
Viele Jahre ist er nach Kevelaer gepilgert,<br />
hat sich für die Anschaffung eines<br />
Pilgerstabes eingesetzt und war vielen<br />
Menschen, vielen Schützenzügen und Vereinen<br />
auch deshalb bekannt, weil er als<br />
weiteres Hobby Vögel zum Königsschießen<br />
und Krippenställe gebastelt hat. So<br />
mag der ein oder andere ein ganz persönliches<br />
Erinnerungsstück an oder von Adi<br />
Kremer zu Hause sein Eigen nennen.<br />
Wir alle werden ihn wegen seines<br />
Frohsinns, seiner Menschenfreundlichkeit<br />
und auch seines Glaubens in Erinnerung<br />
behalten und froh sein, ihn gekannt zu<br />
haben.<br />
Gekürzter Text aus den Exequien<br />
von Adi Kremer,<br />
mit freundlicher Genehmigung<br />
von Pfarrer Michael Tewes<br />
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