Druidenstein_26_Final
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BUCHREZENSIONEN
Saga Grünwald
DER GOLDENE SARG
Custos Verlag 2021
Rezension von Karen Rothenbusch
Nimue Brown
DRUIDRY AND THE FUTURE
Selbstverlag
Rezension von Stefan Kaiser
Die drei sehr unterschiedlichen Freunde Gwydion,
ein Druide, Jocasta, eine Archäologin und Sverre, ein
germanischer Priester erleben ein spannendes Abenteuer
in der Wahner Heide, einem Naturschutzgebiet
nahe Köln. Ein Mordversuch an Sverre ist der Auftakt.
Er macht bei seiner Flucht durch den Wald eine
unglaubliche Entdeckung und ruft seine Freunde aus
Norwich hinzu. Gemeinsam und unter Überwindung
vielfältiger Gefahren lüften die drei das Geheimnis
um den goldenen Sarg.
„Der goldene Sarg“ ist das sechste Buch aus der Reihe
„Jocasta Loomis Mysteries“. Der Druidin Saga Grünwald
gelingt es erneut meisterhaft, den Spannungsbogen
zu halten und viele unterschiedliche Wendungen
der Geschichte, sowie Erfahrungen aus der
Druidenwelt zu integrieren.
Wer erste Einblicke in das Druidentum bekommen
möchte ist mit diesem Buch ebenso gut versorgt, wie
Freunde des mystischen Abenteuerromans. Durch
kurze Rückblicke auf die Geschehnisse der vorausgegangenen
Bücher fällt es leicht, die Zusammenhänge
und die Beziehungen zwischen den drei Hauptakteuren
nachzuvollziehen. Gleichzeitig wird die Neugier
auf die anderen Abenteuer geweckt, die ebenfalls im
Custos Verlag erschienen
sind.
Fazit: „Der goldene
Sarg“ ist ein spannendes,
unterhaltsames
Buch mit
Suchtpotenzial für
Menschen jeden
Alters und uneingeschränkt
zu empfehlen.
ISBN9783943195378
Broschiert,
264 Seiten,
13,90Euro
Das im Jahr 2019 erschienene Buch „Druidry and the
Future“ von Nimue Brown passt leider nur zu gut in
die heutige Zeit. Es behandelt die Frage, wie uns die
druidische Spiritualität auf dem Weg in eine nachhaltige
Zukunft helfen kann, sofern es überhaupt eine
gibt, wie die Autorin gleich zu Beginn konstatiert. Sie
stellt fest, dass wir in einer alarmierenden Zeit leben
und dass das durch Menschen verursachte Massenartensterben
bereits viele Spezies ausgelöscht hat
und das Leben auf der Erde an sich gefährdet ist. Sie
nimmt auch sich selbst und die Druiden nicht außen
vor, weil wir nicht immer nach den Grundsätzen unseres
spirituellen Pfads handeln.
Das Buch wurde geschrieben als Überlebenshandbuch
mit dem Ziel, das Druidentum in eine nachhaltige
Lebensweise umzuwandeln und nicht den Verstand
zu verlieren im Angesicht der Klimakrise. In
diese Hinsicht ähnelt es dem Buch „Hoffnung durch
Handeln“, von Joanna Macy, die das Thema aus einer
buddhistischen Perspektive behandelt hat. Radikale
Veränderungen sind notwendig in unserem eigenen
Verhalten und bei den Menschen um uns herum.
Wie eingangs festgestellt, bildet das Buch eine spirituelle
Grundlage für diese Verhaltensänderungen.
Diese beginnen in den Geschichten, die wir uns
selbst erzählen, vor allem durch den Zeitgeist des
Konsumdenkens und dem Streben nach materiellem
Erfolg, Wachstum und immer mehr Bequemlichkeit.
Sie empfiehlt, diese Geschichten durch pagane Geschichten
zu ersetzen, die nicht mehr materiellen
Ressourcenverbrauch nach sich ziehen. Sie thematisiert,
im Einklang mit den Jahreszeiten zu leben und
meint damit auch, nicht für Lebensumstände zu sorgen,
als gäbe es diese gar nicht, z.B. durch übermäßiges
Heizen im Winter und Klimaanlagen im Sommer
und anderes mehr. Unsere bardischen Fähigkeiten
helfen uns dabei, die Botschaft dieser Geschichten
und klimafreundliches Handeln zu transportieren.
Generell sollen wir nicht nur eine homozentrische
Sichtweise einnehmen, sondern auch die Klimakrise
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