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Druidenstein_26_Final

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geister der nordischen Sagen, die neben ihrer Eigenschaft,

den Menschen Gutes zu tun gerne Witze machen

und Schabernack treiben.

Der WILDE MANN ist ein haariger, spärlich mit

Moos oder Laub bekleideter und mit Riesenkräften

ausgestatteter Zeitgenosse, der sich gerne in unbewohnbaren

Wald- und Berggebieten des germanischen

und slawischen Sprachraumes aufhält. Er steht

symbolisch gleichermaßen für chaotische Urkräfte

und naturverbundene Stärke

Die WINSELMUTTER, eine klagende, ältere ruhelose

Frau, die als weiße, umherwandelnde Lichtgestalt

auftritt, wird gerne im Erzgebirge, im Vogtland und

in Ostthüringen gesichtet. Ähnlich der Banshee der

irisch-keltischen Mythologie gilt ihr Auftauchen als

böses Omen, das besonders Schwerkranke an ihren

nahenden Tod erinnert.

YUKI ONNA, die japanische Schneefrau ist die Personifikation

des Winters und wird häufig mit der Berghexe

Yamauba verwechselt. Die große, langhaarige

blasse Frau trägt je nach Legende einen weißen Kimono

oder tritt nackt in Erscheinung und kann außerordentlich

bedrohlich wirken. Beängstigend sind vor

allem ihre vampirischen Eigenschaften und die Zufriedenheit,

die sie beim Tod ihrer Opfer empfindet.

Ähnlich wie der christliche Sukkubus kann die Yuki

Onna auch sexuelle Beziehungen mit (männlichen)

Menschen eingehen, die dabei aber leider manchmal

eingefroren werden.

Der WOLPERTINGER, ein höchst wandlungsfähiges

Mischwesen ist in Bayern zu Hause, wo er je nach

Region auch Oibadrischl, Rammeschucksn, Raurackl

oder Hirschbockbirkfuchsauergams genannt wird.

Der Wolpertinger ernährt sich von Kräutern, Wurzeln

und kleinen Kindern, gilt als scheu und kann nur

von jungen, gutaussehenden Frauen in Begleitung

rechtschaffener Männer in der Abenddämmerung bei

Vollmond gesichtet und durch aufstreuen von Salz

auf den Schwanz gefangen werden. Als Alternative

gilt die Verwendung einer Kerze, die das Wesen anlockt,

eines Spatens und eines Sackes.

WURZELWICHTE oder Wurzelgnome zählen zu

den naturbehütenden Erd- und Elementargeistern.

Von Muggeln werden sie häufig mit Gartenzwergen

verwechselt.

Vom WYWERN, einem lindwurmähnlichen zweibeinigen

Drachen mit adlerähnlichen Krallen und großen

Flügeln, durch die man den Wywern vom Lindwurm

unterscheiden kann, berichten sowohl die ostafrikanische

als auch die nordeuropäische und griechische

Mythologie. Der Wywern liebt Fleischspeisen, wohnt

im Gebirge und verbreitet die Pest und andere Infektionskrankheiten.

YAMATA NO OROCHI bedeutet übersetzt Achtgabelige

Riesenschlange und ist ein kinderfressender

Drache der Shinto-Mythologie, der durch eine List

besiegt wurde. Der Mythos wird u. a. als Ritual zur

Überwindung der wilden Naturkräfte und ihre Nutzbarmachung

für den Reisanbau gedeutet.

„Yuki Onna“, André Lorino

ZASHIKI WARASHI sind Hausgeister, die sich bevorzugt

in traditionellen japanischen Häusern aufhalten,

deren Bewohner sie schützen. Wer sie verärgert

muß mit baldiger Kündigung und dem Untergang

seiner Familie rechnen. Bewohner von Neubauten

treffen selten mit den Zashiki Warashi zusammen, da

diese Geister Altbauten deutlich bevorzugen.

ZIZ, der Urvogel der jüdischen Mythologie hat ähnliche

Züge wie der persische Simurgh und der arabische

Roch. Als Luftwesen steht er im Zusammenhang

mit dem im Meer wohnenden Leviathan und für die

Erde zuständigen Behemot. Im Gegensatz zu diesen

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