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Monumentenstudiedag verslag met een vleugje ... - watererfgoed.nl

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die Einrichtung von Mus<strong>een</strong>, Ladengalerien,Wohnungen und Büros. Die Wahrnehmungdes originalgetreuen Architektur- und Technikensemblesdes Hafen-beckens nahm dabeikeinerlei Schaden.Eine besonders üppig alimentierte Unternehmungim Gefolge der IBA im Ruhrgebiet dagegenist eine zyklische Veranstaltung namens“Ruhrtriennale”, deren erste Runde von 2002bis 2004 lief. Mit dem damit in die (Ruhr-)weltgebrachten Anspruch auf weltklassefähigesKulturdargebot und dem Konzept, dieses inden zuvor als Industrie-denkmale gerettetenMontanbauten stattfinden zu lassen, eskalierteein Veränderungsdruck, dem diese Bautenseit der Halbzeit der IBA ab etwa 1994 in steigendemMaße ausgesetzt waren. Hatte manz.B. im Zusammenhang mit Nutzungsmöglichkeitengroßer A<strong>nl</strong>agenteile des IBA-Projektes“Hütte Meiderich” als Themenkern des“Landschaftsparks Duisburg-Nord” anfangsder 1990er Jahre überlegt, bestimmte Hallennur bei geeigneter Witterung zu nutzen, umihnen drastische Veränderungen zu ersparen- also quasi vom Denkmal her argumentiert- so stiegen in der Folge mit dem Konzeptder Darbietung von internationaler Hochkulturoder kommerzieller „events“ in dafürursprünglich nicht vorgesehenen Räumen dieAnsprüche an Komfort, Ausstattung, Technikund Dekor. Die von weither geholten Starsdes gehobenen Entertainments projiziertenihre Gewohnheiten und Erwartungen an einadäquates Ambiente auf die nicht allein historischen,sondern vom historischen Gebrauchim Sinne eines Alterswerts auch gezeichnetenIndustriedenkmale. Die Hoffnung auf möglichsthohe Einnahmen aus den kulturellenDarbietungen drückte dann auch die Anforderungenauf Sitzplatzzahl, Klimatisierung undCatering nach oben. Eindrucksvolles Beispielder damit verbundenen Veränderungen anBaudenkmalen ist die “Jahrhunderthalle” inBochum, wo der Besucher heute nachgeradeMühe hat, den historischen Kern der A<strong>nl</strong>age,ein für die große Düsseldorfer Industrieausstellungvon 1902 konzipiertes Hallenbauwerk,überhaupt noch wahrzunehmen. Eine kühngewinkelte Glas-Stahl-Lobby auf der einen undein titanzink-verkleidetes Funktionsgebäudeauf der anderen Hallenseite maskieren dieIndustrievergangenheit an diesem Ort nahezuvollständig.War die Dampfgebläsehalle der MeidericherHütte - um ein anderes Beispiel zu nennen- am Beginn ihrer Karriere als Konzertraumnoch knapp dem Schicksal entgangen, ihrevon Maschinenarbeit gezeichneten Wändeschneeweiß gepinselt zu bekommen, führteihr Einbezug in “Triennale”- Veranstaltungenmit erhöhtem Sitzplatzbedarf dazu, dass ihrezuvor unveränderte Innenraumgestalt durcheine schwere Zwischenebene massiv verändertwerden musste. Die zuvor in schlankenStahlprofilen und demontierbar gehalteneGetränkebar im Vorraum z.B. wich bei dieserGelegenheit einer edelholzverkleideten Breitversion,deren Tresen gar so breit gehalten ist,dass der Gastronom Mühe hat, seine Getränkezum Konsumenten zu bugsieren.Als letztes Beispiel für den Trend, der Darbietungvon museums- und konzertsaalfähigerKultur in Industriedenkmalen eine (gravierendeVeränderungen provozierende ) Heimstattzu bieten, sei ein auch in der Presse nichtunbeachtet gebliebenes Unterfangen auf demGelände der Kokerei Zollverein in Essen-Katernberggenannt. Hier erzwang die geforderteallseitige Begehbarkeit eines dreidimensionalenKunstobjektes, das seine permanente Heimatauf der “weißen Seite” der Kokerei findensollte, radikale Eingriffe in den von den hochrenommiertenIndustriearchitekten Schuppund Kremmer 1958 errichteten, denkmalgeschütztenIndustriebau. Dafür wurde, wie die“Süddeutsche Zeitung” schrieb, “ein Denkmalexekutiert”. Ergebnis: Nun wirke die Halle“wie ein ober-bayerischer Gewerbestadel”.Vier Monate später wurden Zeche und KokereiZollverein Unesco-Weltkulturerbe.Dieser Eingriff in das Denkmalensemble störtauch heute, drei Jahre später, die Unescogenausowenig wie das für die Ausstellung“Sonne, Mond und Sterne”, ein weiteres IBA-22

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