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Monumentenstudiedag verslag met een vleugje ... - watererfgoed.nl

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damals für das Konzept erwärmen. So zog dasRuhrlandmuseum in einen nicht eben atemberaubendenNeubau in der Essener Innenstadt.Was aber ab Ende der 1970er Jahre realisiertwerden konnte, waren die zahlreichen - mittlerweileinsgesamt 14 - Standorte des Westfälischenund - ab 1984 - des RheinischenIndustriemuseums. Einige dieser Standort<strong>een</strong>tsprachen dabei genau dem von der Industriedenkmalpfleg<strong>een</strong>twickelten Konzept desIndustriemuseums im integral erhaltenenIndustriedenkmal: dies trifft in besonderemMaße auf die Tuchfabrik Müller in der Voreifelund die Gesenkschmiede Hendrichs inSolingen zu. Andere, so die älteste mechanisierteBaumwollspinnerei des Kontinentsin Ratingen bei Düsseldorf, oder die früheSteinkohlenzeche Nachtigal in Witten an derRuhr, stellten sich als leere Hüllen dar, die zurAufnahme eines Museumsbetriebes erst gefülltwerden mussten. Das der Denkmalpfleg<strong>een</strong>tstammende Konzept hatte sich währendder späten 1970er Jahre zum Konzept einesnetzwerkartigen, alle maßgeblichen historischenBranchen und Technologien umfassendenIndustriemuseums mit zahlreichenEinzelstandorten entwickelt. Nicht immerwar es dabei möglich, der jeweiligen Sparteein ideales Sachobjekt zuzuweisen. Im westfälischenBocholt, einer Region, in der es vorhistorischen Textilfabriken nur so wimmelte,errichtete man zum Beispiel eine funkelnagelneue,nichtsdestotrotz in altem Gewandedaherkommende, “historische” Betriebsstätte,ein faux- pas, der erst jetzt mit der Hinzunahmedes authentischen Textilbetriebes Herding“ausgebügelt “ wird.Die fetten JahreMöglich war die peu `a peu erfolgende Einrichtungvon nicht weniger als vierzehn Industriemus<strong>een</strong>in Industriedenkmalen durchdie Generosität einer Landesregierung, dieals erste in Deutschland bereits 1970 in ihrepolitische Fünf-Jahres-Agenda die Erhaltungtechnischer Denkmale eigens einbeschriebenhatte. In der Trägerschaft der so nur in Nordrhein-Westfalenexistierenden Landschaftsverbände,denen unter anderem auch die regionaleKulturpflege obliegt, wurden mit einermindestens 80-%-Förderung durch das LandNRW schrittweise die einzelnen Standorte inAngriff genommen - eine im Rückblick nahezuparadiesisch zu nennende Situation, die nurmöglich war vor dem Hintergrund der “fettenJahre” einer wirtschaftlich prosperierendenBundesrepublik. Immerhin galt es in NRWja auch, die seit 1958 chronisch werdendenzyklischen Schrumpfungskrisen der Schwerindustrieabzufangen. Diese Schrumpfprozessewaren einerseits Voraussetzung derNotwendigkeit, überhaupt denkmalpflegerischin den stillgelegten Betrieben des Ruhrgebietsund der ebenfalls niedergehenden Zonen derTextilindustrie tätig zu werden. Sie beflügeltenandererseits aber auch die politische Motivation,durch die Erhaltung signifikanter Zeugnissevergangener wirtschaftlicher Leistungenund Erfolge an den Zukunftsoptimismus dereingesessenen Bevölkerung zu appellieren.Nichts anderes geschah übrigens zu dieserZeit auch in anderen europäischen Altindustriezonen.Dem darniederliegenden Hafen Liverpoolund der ebenso maladen Stadt verordneteman mit den Aktivitäten einer “MerseysideDevelopment Corporation” ab1980/81 eineRestaurierungs- und Neunutzungskur in derHoffnung, von diesem Ansatzpunkt aus dieGeschicke der von sozialen Unruhen geplagtenRegion wieder zum Besseren zu wenden.Es war die Zeit der produktiven Utopien, wiesie im Titel einer 1975 abgehaltenen Tagungin Kassel deutlich wurden: “Denkmalpflege istSozialpolitik” Aus heutiger Sicht scheinen allediese Ansätze schon unendlich weit zurückzuliegen.Produktive Utopien in Zeiten der Hochkonjunkturkann man auch , wenn man will, amWerke sehen in einer zeitlich auf die Etablierungder zahlreichen nordrhein-westfälischenIndustriemus<strong>een</strong> folgenden Unternehmungder Landesregierung: 1989 wird nach BerlinerVorbild (1984-1987) erneut eine auf zehn Jahrekonzipierte “IBA” ins Leben gerufen: diesmal18

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