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PRAKTISCHE FRAGEN GEMEINDEVERWALTUNG

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<strong>PRAKTISCHE</strong> <strong>FRAGEN</strong><br />

IJEU<br />

<strong>GEMEINDEVERWALTUNG</strong><br />

VORTRAG<br />

VON<br />

OBER BURGERMEISTER<br />

ALTHAUS<br />

in der Zusammenkunft der nationalsozialistischen<br />

Biirgermeister der<br />

Niederlande in Maastricht am<br />

24. September 1942<br />

MET NEDERLANDSCHE VERTALING<br />

N. V. R O E P E Ü S ' D R U K K E R IJ, DEN H A A G


<strong>PRAKTISCHE</strong>Fft^Jb^DER<br />

<strong>GEMEINDEVERWALTUNG</strong><br />

VORTRAG DES OBERBURGERMEISTERS ALTHAUS<br />

in der Zusaninieiikunft der nationalsozialistischen Biirgermeister der Niederlande<br />

in Maastricht ain 24. Se|jtember 1942.<br />

Das gemeindliche Leben der Niederlande wird von jeher ebenso wie<br />

dasjenige Deutschlands von dem Grundsatz der Totalitat des gemeindlichen<br />

Aufgabenkreises beherrscht, d.h., der Gemeinde sind nicht bestimmte<br />

Aufgaben zur Erledigung zugewiesen, sondern sie ist füralleöffentlichen<br />

Angelegenheiten zustandig, soweit sie nicht ausdrücklich dem Staat oder<br />

einer sonstigen überörtlichen Gemeinschaft zur ausschliesslichen Bearbeitung<br />

zugewiesen sind. Uns erscheint dieser Grundsatz selbstverstandlich;<br />

jedoch ist er den nicht germanischen Vólkern fremd, insbesondere also<br />

Frankreich, Spanien und den slawischen Landern. Ein anderer Grundsatz,<br />

der das gemeindliche Leben der germanischen Völker erfüllt, ist der der<br />

Selbstverwaltung. Was hierunter letzten Endes zu verstehen ist, ist nie<br />

ganz unstreitig gewesen: die einen erblickten darin ein juristischesPrinzip,<br />

wonach die Körperschaften, denen die Selbstverwaltung zugestanden ist,<br />

ihre Angelegenheiten durch eigene Organe unter eigener Willensbildung<br />

selbst zu gestalten haben, die anderen verzichten auf eine juristische Definition<br />

dieses Begriffs und sehen darin lediglich ein politisches Prinzip,<br />

wonach sich diese Verwaltung unter Mitwirkung ehrenamtlicher Krafte<br />

aus der Bevölkerung zu vollziehen hat.<br />

Die Gesetze, nach denen auf Grund dieser Grundprinzipien die Organisation<br />

unserer Gemeinden im einzelnen festgelegt war, waren in Deutschland<br />

die preussische Stadteordnung, die der Freiherr vom Stein im Jahre<br />

1808 geschaffen hatte, und die mit ihrem wesentlichen Inhalt in die<br />

Gesetzgebung aller anderen deulschen Lander Eingang fand und seitdem<br />

bis zu ihrer Aufhebung nur unwesentliche Anderungen erfuhr, und in den<br />

Niederlanden war es das Gemeindegesetz, das seine letzte Formulierung<br />

im Jahre 1851 gefunden hat. Diese Gesetze mögen zur Zeit ihrer Entstehung<br />

ihre Berechtigung gehabt haben, sie entsprechen aber nicht mehr<br />

den ganzlich veranderten Bedürfnissen der Gegenwart. Rein ausserlich<br />

erkennen wir diese Veranderung allein schon an folgendem: in Preussen<br />

1


wohnten im Jahre 1808 zwei Drittel der Bevölkerung auf dem flachen<br />

Lande und nur ein Drittel in den Stadten; unter den letzteren befanden<br />

sich nur 6 Grosstadte, und diese fingen bereits bei 5.000 Einwohnern an.<br />

Nach dem ersten Weltkriege wohnte in dem gleichen Raum nur noch<br />

ein Drittel der Bevölkerung auf dem flachen Lande und zwei Drittel in<br />

den Stadten und hiervon wohnte wiederum die Halfte, also ein Drittel<br />

der Gesamtbevölkerung, in den Grosstadten, und diese fingen erst bei<br />

100.000 Einwohnern an. In den Niederlanden war diese Entwicklung<br />

ahnlich, wenn auch nicht ganz so krass. Immerhin wohnt auch jetzt schon<br />

über die Halfte der niederlandischen Bevölkerung in den Stadten mit mehr<br />

als 20.000 Einwohnern. Dieses Bild erfahrt seine Vervollstandigung durch<br />

die Einführung der Freizügigkeit der Bevölkerung: zu der sesshaften,<br />

ortsgebundenen Bevölkerung, die sich mit ihrer Gemeinde auf Gedeih und<br />

Verderb verbunden fühlt, war eine riesige fluktuierende Menschenmenge<br />

hinzugekommen, die den Geschehnissen, die sich an ihrem jeweiligen<br />

Wohnsitz vollziehen, interesselos gegenüber stand. Die Aufgaben, die<br />

sich für die Gemeindeverwaltung einst und jetzt ergeben, mussten schon<br />

aus diesem Grunde ganzlich verschieden sein. Es kommt hinzu, dass der<br />

Gedanke der Selbstverwaltung, der aus vergangenen Jahrhunderten übernommen<br />

worden war, in diesen beiden Organisationsgesetzen — der<br />

preussischen Stadteordnung und dem niederlandischen Gemeindegesetz —<br />

durch die Einführung des parlamentarischen Systems eine Entartung<br />

erfahren natte, die dem gemeindlichen Leben nicht zum Segen gereichen<br />

sollte. Das parlamentarische System hat sich in seiner praktischen Anwendung<br />

vielmehr als eine Irrlehre erwiesen: die Willensbildung nach parlamentarischen<br />

Grundsatzen brachte keineswegs den wahren Willen der<br />

Gemeinschaft zum Ausdruck, die zu vertreten das Parlament vorgab,<br />

sondern sie war das Ergebnis einer Zufalls-Konstellation. Die Entwicklung<br />

der Gemeinden geriet dadurch vielfach in falsche Bahnen, und das gemeine<br />

Beste wurde dadurch nicht gefördert.<br />

Im nationalsozialistischen Deutschland entstand daher am 30. Januar<br />

1935 die neue deutsche Gemeindeordnung, die unter Beibehaltung der<br />

alten Grundsatze der Totalitat der gemeindlichen Aufgaben und der<br />

Selbstverwaltung unser gemeindliches Leben von den Mangein und<br />

Fehlern befreite, denen es seither ausgesetzt gewesen war, und in den<br />

Niederlanden hat die Besatzungsmacht im vorigen Jahre den gleichen<br />

Wandel geschaffen, und zwar durch die Verordnung Nr. 152/41 vom<br />

11. August 1941, die achte Verordnung über besondere verwaltungsrechtliche<br />

Massnahmen. In grossen Zügen sei hierzu folgendes bemerkt:<br />

Das bisherige Recht unterschied sich in den Niederlanden und in<br />

Deutschland vor allem dadurch, dass wir ein Zweikammer-System hatten<br />

und Sie ein Einkammer-System. Bei uns vollzog sich die gemeindliche<br />

3


Willensbildung durch einen Gemeindebeschluss, den die beiden Gemeindeparlamente,<br />

die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat, jeder<br />

für sich, zu fassen hatten. Beide waren einander koordiniert. In den Niederlanden<br />

war Trager der gemeindlichen Willensbildung allein der Gemeinderat,<br />

das andere Gremium, das Kollegium des Bürgermeisters und der<br />

Wethouder, war dem Gemeinderat untergeordnet, seine Mitglieder wurden<br />

aus der Mitte des Gemeinderats gewahlt, es war nichts weiter als das<br />

ausführende Organ des Letzteren. Das parlamentarische Prinzip war also<br />

hier bis zur überspitzung durchgeführt, es erfuhr jedoch ein nicht unerhebliches<br />

Korrektiv durch die Stellung des Bürgermeisters, die in dieses<br />

System nicht recht hineinpasste. Wahrend namlich in Deutschland der<br />

Bürgermeister von der Stadtverordnetenversammlung gewahlt wurde<br />

und lediglich der staatlichen Bestatigung bedurfte — der Staat konnte<br />

zwar die Bestatigung versagen, aber nicht seinerseits einen Bürgermeister<br />

ernennen, — wurde in den Niederlanden der Bürgermeister von jeher<br />

ohne Einschaltung irgendwelcher örtlichen Faktoren allein durch die<br />

Krone ernannt und entlassen. Ob und inwieweit inoffiziell bei den Ernennungen<br />

der niederlandischen Bürgermeister örtliche Einflüsse, insbesondere<br />

solche parlamentarischer Herkunft, mitgespielt haben, wissen Sie<br />

selbst ja am besten, und die praktische Handhabe füllte vielfach diesen<br />

als Lücke im System empfundenen Zustand wieder aus.<br />

Der aussere Anlass für die neue Regelung, die das vorige Jahr brachte,<br />

war die Tatsache, dass die parlamentarischen Parteien aufgelöst worden<br />

waren. Es bedeutete nur die praktische Konsequenz dieser notwendig<br />

gewordenen Massnahme, dass nun auch die Parlamente, die aus diesen<br />

Parteien hervorgegangen waren, ihre Tatigkeit einzustellen hatten. Einstweilen<br />

wurden diese Parlamente noch nicht endgültig aufgelöst, sondern<br />

ihre Tatigkeit wurde lediglich zum Ruhen gebracht. Ihre Funktionen<br />

wurden dem Bürgermeister übertragen, der also an ihre Stelle trat.<br />

Diese Regelung lehnt sich in ihrer Formulierung und Terminologie an<br />

die deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 an, weicht aber doch<br />

in manchen Einzelheiten von ihr ab.<br />

Die Mitglieder des Gemeinderats sind ihrer Pflichten entbunden und<br />

haben daher auch keinen Anspruch mehr auf irgendwelche materiellen<br />

Rechte oder Befugnisse, die sich aus ihrer Mitgliedschaft ergaben. Andererseits<br />

gilt nach wie vor § 4 der Verordnung Nr. 22/40, wonach ihre<br />

Mandate bis auf weiteres als verlangert gelten, auch wenn ihre Wahlzeit<br />

an sich abgelaufen ware; infolgedessen sind etwaige Ansprüche auf<br />

Ruhegehalt für sie noch nicht fallig geworden. Bereits fallig gewordene<br />

Ruhegehalter bleiben dagegen unberührt.<br />

Die notwendige Verbindung mit der Bevölkerung, in der sich der<br />

Gedanke der Selbstverwaltung in der politischen Bedeutung des Wortes<br />

37,


ausdrückt, soll in Zukunft durch die Gemeinderate hergestellt werden,<br />

die in allen den Fallen, in denen bisher der Gemeinderat zu beschliessen<br />

hatte, den Bürgermeister zu beraten haben. Die sachliche Zustandigkeit<br />

dieser neuen Gemeinderate ist also die gleiche wie diejenige des alten<br />

Gemeinderats, nur ihre funktionelle Zustandigkeit ist eine andere geworden:<br />

sie bilden kein beschliessendes Gremium mehr, sie sollen sich auch<br />

nicht mehr als Gegenspieler des Bürgermeisters fühlen und betatigen,<br />

sondern als seine Berater, die er sich infolgedessen auch selbst aussuchen<br />

darf, und die zugleich den Auftrag haben, innerhalb der Bürgerschaft<br />

Verstandnis für seine Massnahmen zu schaffen. Wir brauchen uns jedoch<br />

mit diesen neuen Gemeinderaten hier nicht weiter zu beschaftigen, da<br />

durch die Anordnung vom 14. August 1941 ihre Berufung mit Rücksicht<br />

auf die derzeitigen Verhaltnisse einstweilen zurückgestellt ist.<br />

Die Wethouder, die nach bisherigem Recht unter dem Vorsitz des<br />

Bürgermeisters das Kollegium des Bürgermeisters und der Wethouder<br />

bildeten, sind nicht verschwunden, jedoch sind sie etwas wesentlichandres<br />

geworden, so dass von den alten Wethoudern nicht viel mehr als der Name<br />

übrig geblieben ist. Wenn wir das Wort „Wethouder" ins Deutsche übersetzen<br />

wollten, so würden wir etwa „Gesetzeswahrer" sagen: sie sollten<br />

dem Bürgermeister und dem hauptamtlichen Personal der Gemeindeverwaltung<br />

auf die Finger gucken und dafür sorgen, dass die Beschlüsse, die<br />

der Gemeinderat gefasst hatte, von ihnen genau so und in dem Geist<br />

ausgeführt würden, in dem sie gefasst waren. Die Stellung der Wethouder<br />

wurzelte ja nicht etwa in der Person des Bürgemeisters, sondern lediglich<br />

in dem Gemeinderat, dessen Auserwahlte sie waren und dem sie auch<br />

weiterhin angehören mussten. Sie galten und fühlten sich als die berufenen<br />

Wahrer des parlamentarischen Systems in der Gemeindeverwaltung<br />

gegenüber dem von der Krone ernannten Bürgemeister, sie verfolgten die<br />

Klagen und Beschwerden, die aus der Mitte der Bevölkerung gegen die<br />

eigentliche Gemeindeverwaltung an sie herangetragen wurden, sie waren<br />

nicht etwa Beamte, und sie erinnerten in ihrer gesamten Stellung und<br />

Funktion an die Volkstribunen des alten Rom oder an die berüchtigte<br />

republikanische Beschwerdestelle der Systemzeit in Deutschland.<br />

Mit allem dem hat die Verordnung vom 11. August 1941 aufgeraumt.<br />

Die Wethouder bilden jetzt nicht mehr ein Kollegium, das Beschlüsse zu<br />

fassen hat, sondern sie sind die berufenen Vertreter des Bürgermeisters,<br />

nach dessen Weisungen sie bestimmte Gebiete der Gemeindeverwaltung<br />

in seiner Vertretung zu bearbeiten haben. Sie dürfen sich ebensowenig<br />

wie die neuen Gemeinderate als die Gegenspieler des Bürgermeisters<br />

fühlen, sondern sie sind seine nachsten Mitarbeiter geworden, die mit<br />

ihm unbedingt an einem Strang zu ziehen haben. Sie werden daher auch<br />

von ihm ausgesucht und von ihm selbst ernannt und entlassen, und hierbei<br />

A


ist er an keine Weisungen von dritter Seite gebunden. Das Vertrauensverhaltnis,<br />

das zwischen dem Bürgermeister und seinen nachsten Mitarbeitern<br />

bestehen soll, würde getrübt werden, wenn der Bürgermeister<br />

in dieser Beziehung nicht frei sein sollte.<br />

Die Ernennung erfolgt auf 6 Jahre und bedarf derGenehmigung durch<br />

die Aufsichtsbehörde. Gemeinderate können nicht zu Wethoudern berufen<br />

werden. Jeder Wethouder kann jederzeit ohne Angabe von Gründen von<br />

dem Bürgermeister mit Genehmigung der Aufsichtbehörde abberufen werden.<br />

Weiter bestimmt der Bürgermeister, in welcher Reihenfolge die<br />

Wethouder zu seiner allgemeinen Vertretung berufen sind. Samtliche<br />

Wethouder sind Gemeindebeamte im Sinne des Beamtengesetzes 1929,<br />

die besoldeten Wethouder üben ihr Amt im Hauptberuf aus und sind dem<br />

Pensionsfonds angeschlossen. Alle diese Bestimmungen sind darauf abgestellt,<br />

das Amt des Wethouders von den parlamentarischen Relikten zu<br />

befreien, die ihm anhafteten.<br />

Im Interesse der Kontinuitat der Verwaltung wurde in § 27 der Verordnung<br />

vom 11. August 1941 festgelegt, dass die bisherigen Wethouder<br />

die Tatigkeit der neuen Wethouder bis zu dem Zeitpunkt auszuüben<br />

haben, zu dem der Bürgermeister sie abberuft. Diese Bestimmung andert<br />

jedoch nichts an der Tatsache, dass seit dem Inkrafttreten der Verordnung,<br />

d.h. seit dem 1. September 1941 das Amt des Wethouders von Grund auf<br />

einen anderen Inhalt erhalten hat. Lediglich in einer Beziehung gilt für die<br />

aus der alten Zeit übernommenen Wethouder noch das alte Recht: es ist<br />

ihnen die „Besoldung" verblieben, die ihnen früher zugebilligt war, ferner<br />

erhalten sie nach Massgabe des bisherigen Rechts im Falie ihres Ausscheidens<br />

Wartegeld bzw. Ruhegehalt und Hinterbliebenenfürsorge. Nur<br />

derjenige Wethouder, der es ohne hinreichenden Grund ablehnt, unter der<br />

Herrschaft des neuen Rechts weiterzuarbeiten, verliert diese Ansprüche.<br />

Als hinreichender Grund ist nicht anzuerkennen, dass ihm das neue Recht<br />

nicht passt.<br />

Bis zum 1. September 1941 konnte ein Wethouder sein Amt durch<br />

einseitige Willenserklarung gegenüber der Gemeinde niederlegen, ohne<br />

dass es einer besonderen Entlassungsverfügung bedurfte. Nach diesem<br />

Termin ist dies nicht mehr möglich, vielmehr endet seitdem das Amt eines<br />

Wethouders durch die Entlassung, die der Bürgermeister mit Genehmigung<br />

der Aufsichtsbehörde ausspricht; der Wethouder hat auch keinen Anspruch<br />

darauf, dass seinem etwaigen Entlassungsantrage stattgegeben<br />

wird. Im übrigen hatte er in der Zeit vom 11. August bis zum 1. September<br />

1941 ausreichend Gelegenheit, sich die Sache zu überlegen.<br />

Darüber, in welchem Umfange die Auswechslung der Wethouder jetzt<br />

zugelassen werden soll, gibt die Anordnung des Generalsekretars im<br />

Ministerium des Innern vom 16. Dezember 1941 Auskunft: falls ein Wet-<br />

5


houder im Krankheitsfalle, wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen,<br />

hohen Alters oder aus anderen wichtigen Gründen ungeeignet ist, seine<br />

Tatigkeit weiter auszuüben, ist dies unter Angabe aller Einzelheiten dem<br />

Generalsekretar im Ministerium des Innern zu berichten. Dieser entscheidet<br />

in jedem Einzelfalle über die Zulassung der Entlassung; zuvor hat er<br />

für seine Entscheidung die Genehmigung des Generalkommissars für<br />

Verwaltung und Justiz einzuholen. Was ein „anderer wichtiger Grund" ist,<br />

ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Jedenfalls sind Sie durch diese Bestimmung<br />

in die Lage versetzt, die Abberufung von Wethoudern, die sich<br />

Ihnen absolut nicht unterordnen wollen, und die Ernennung neuer Wethouder<br />

in die Wege zu leiten.<br />

Eine besondere Stellung nimmt derjenige Wethouder ein, den Sie nach<br />

§ 5 Absatz 3 der Verordnung vom 11. August 1941 mit Ihrer allgemeinen<br />

Vertretung beauftragen. Für diesen Auftrag bedarf es keiner aufsichtsbehördlichen<br />

Genehmigung. Im Falie Ihrer Abwesenheit oder Behinderung<br />

übt dieser Wethouder in jeder Beziehung Ihre Funktionen aus. Er, und<br />

zwar er allein, ist dann befugt, diejenigen Beschlüsse zu fassen, die nach<br />

dem bisherigen Recht durch den Gemeinderat oder durch das Kollegium<br />

des Bürgermeisters und der Wethouder zu fassen waren. Solange die allgemeine<br />

Vertretung nicht langer als einen Monat dauert, erhalt der mit der<br />

allgemeinen Vertretung betraute Wethouder für diese Zeit keine Sonderentschadigung.<br />

Dauert die allgemeine Vertretung jedoch langer als einen<br />

Monat, so gilt § 85 des Gemeindegesetzes, wonach der Vertreter eine<br />

Entschadigung bis zur Höhe des halben des dem Bürgermeister zustehenden<br />

Gehalts beziehen kann. Dieser Satz ist durch eine Anordnung des<br />

Generalsekretars im Ministerium des Innern vom 19. Mai 1942 erhöht<br />

worden: danach kann der Generalsekretar nach Anhörung des Kommissars<br />

in der Provinz für diese Zeit eine Vergütung aus der Gemeindekasse festsetzen,<br />

die die Höhe des dem Bürgermeister zustehenden Gehalts erreichen<br />

darf. Das gilt jedoch nicht, wenn die Vertretung durch einen hauptamtlichen<br />

Wethouder ausgeübt wird.<br />

Unberührt bleibt die Vorschrift des § 84 Absatz 3 des Gemeindegesetzes,<br />

wonach der Kommissar befugt ist, die Vertretung eines abwesenden<br />

oder behinderten Bürgermeisters im Einzelfall abweichend von den Bestimmungen<br />

des Gemeindegesetzes zu regeln.<br />

Die Verordnung vom 11. August 1941 sieht besoldete und ehrenamtliche<br />

Wethouder vor. Dieser Unterschied war dem bisherigen Recht fremd;<br />

danach konnte den Wethoudern eine „Besoldung" zugebilligt werden, die<br />

zwischen 200,— Gulden und 6.000— Gulden jahrlich schwankte. Auch<br />

diejenigen Wethouder, die die zulassige Höchstbesoldung erhielten, waren<br />

deswegen nicht hauptamtlich tatig, sondern es stand ihnen frei, daneben<br />

auch noch einem anderen Beruf nachzugehen, und es blieb ihrem Ermessen<br />

6


überlassen, in welchem Umfange sie sich ihrer Tatigkeit als Wethouder<br />

widmen wollten. Auch hiermit hat die neue Regelung aufgeraumt: ein<br />

Wethouder ist entweder besoldet, dann hat er hauptamtlich tatig zu sein<br />

und ist allen den Bindungen und Verpflichtungen unterworfen, die einem<br />

Beamten nach dem Beamtengesetz auferlegt sind, oder er ist ehrenamtlich<br />

tatig und erhalt nur eine Aufwandsentschadigung, die nicht so bemessen<br />

werden darf, dass er davon etwa den ganzen Lebensunterhalt für sich und<br />

die Seinen bestreiten kann.<br />

Wieviele Wethouder in den einzelnen Gemeinden vorzusehen sind,<br />

wieviele derselben zu besolden sind, wie hoch diese Besoldung ist, und<br />

welche Aufwandsentschadigung den ehrenamtlichen Wethoudern zufliessen<br />

soll, darüber hat nach § 6 der Verordnung vom 11. August 1941 die<br />

Aufsichtsbehörde zu entscheiden. In Kürze wird darüber ein ausführlicher<br />

Erlass ergehen, der für samtliche Gemeinden die Regelung bringt. Dieser<br />

Erlass wird den Verschiedenheiten Rechnung tragen, die sich nicht nur<br />

aus den Einwohnerzahlen, sondern auch aus dem Umfange und der Art<br />

der von den einzelnen Gemeindeverwaltungen zu leistenden Arbeit ergeben.<br />

Ahnlich wie in Deutschland hat auch in den Niederlanden die eine<br />

Gemeinde eine starkere Initiative entfaltet als die andere: in der einen<br />

Gemeinde sind z.B. die Versorgungsbetriebe, die Verkehrseinrichtungen,<br />

die Schulen, die Krankenhauser, die Bibliotheken und die Museen von der<br />

Gemeinde selbst geschaffen und in ihrem Eigentum verblieben, wahrend<br />

die andere Gemeinde diese Dinge der provinziellen oder interkommunalen<br />

Regelung oder auch der privaten Initiative überlassen hat; es ist selbstverstandlich,<br />

dass die letztere weniger leitende Krafte benötigt als die<br />

erstere. Auch für die Frage, ob und wieviele hauptamtliche Wethouder in<br />

einer Gemeinde einzusetzen sind, sind diese Punkte von entscheidender<br />

Bedeutung. Die gesamte stadtische Verwaltung ist hiernach in Dezernate<br />

aufzuteilen, die der Bürgermeister unter sich und seinen Wethoudern aufzuteilen<br />

hat. Die Verteilung auf die Wethouder ist nach § 3 der 1. Durchführungsverordnung<br />

zu der Verordnung vom 11. August 1941 öffentlich<br />

bekannt zu machen, damit jeder Bürger weiss, an wen er sich zu wenden<br />

hat, wenn er in irgendeiner Angelegenheit bei seiner Gemeindeverwaltung<br />

vorstellig werden will.<br />

Die wichtigsten Dezernate, die der Bürgermeister hiernach zu bilden<br />

hat, sind die folgenden:<br />

An erster Stelle steht das Finanz-Dezernat, das, wenn irgend möglich,<br />

der Bürgermeister selbst verwalten soll. Mit diesem Finanz-Dezernat ist<br />

hier meist das Dezernat über die Versorgungsbetriebe verbunden. Diese<br />

Regelung ist in Deutschland durch die im Jahre 1937 ergangene Eigenbetriebsverordnung<br />

untersagt, weil die Interessen der gemeindlichen<br />

Finanzverwaltung und diejenigen der Versorgungsbetriebe einander<br />

7


gegenüber stehen: die erstere will aus den Versorgungsbetrieben möglichst<br />

hohe Uberschüsse für den Finanzbedarf der Gemeinde ziehen,<br />

wahrend der Leiter der Versorgungsbetriebe zwar auch Gewinne herauswirtschaften<br />

will, jedoch immer bestrebt ist und bestrebt sein muss, diese<br />

Gewinne zum Ausbau und zur Verbesserung der Werkseinrichtungen<br />

wieder in den Betrieb zu stecken. Um die Versorgungsbetriebe nicht blutleer<br />

zu machen, dürfen daher bei uns dem Finanz-Dezernenten, wenn er<br />

nicht zugleich der Bürgermeister ist, die Versorgungsbetriebe nicht mehr<br />

unterstellt werden. Auch hier in den Niederlanden wird man bei weiterer<br />

Versleifung des Finanzbedarfs an eine solche Regelung denken müssen,<br />

einstweilen ist hierfür jedoch der richtige Augenblick noch nicht da. Sie<br />

wissen, dass Ihre Versorgungsbetriebe jetzt auch der Körperschaftssteuer<br />

unterworfen sind, so dass ein erheblicher Teil des Reingewinns durch diese<br />

Steuer dem Staatshaushalt zugeführt wird. Der Finanz-Dezernent der Gemeinde<br />

hat daher zur Zeit ein besonderes Interesse an den Versorgungsbetrieben,<br />

das in diesem Falie mit demjenigen des Leiters der Betriebe ausnahmsweise<br />

konform geht; er wird darauf bedacht sein müssen, ahnlich<br />

wie dies vor einigen Jahren in Deutschland der Fall war, dafür zu sorgen,<br />

dass der Gemeinde vorab alle Aufwendungen erstattet werden, die sie<br />

ihrerseits für die Versorgungsbetriebe zu machen hat, damit der Staat von<br />

den Einnahmen dieser Betriebe durch die Körperschaftssteuer nicht mehr<br />

abschöpft, als der Gesetzgeber selber wollte. Solange diese überaus wichtige<br />

Frage noch in der Schwebe ist, wird es zweckmassig sein, das Dezernat<br />

über die Versorgungsbetriebe einstweilen bei dem Finanz-Dezernat zu<br />

belassen.<br />

An zweiter Stelle steht das sogenannte Sozial-Dezernat, das das Wohlfahrts-<br />

und Gesundheitsamt umfasst. Ob Sie dieses Dezernat einem Verwaltungsbeamten<br />

oder einem Arzt übertragen wollen, ist je nach Lage<br />

des Falies zu entscheiden, es ist eine Personenfrage, jedenfalls werden Sie<br />

auch hier in Zukunft unbedingt einen Fachmann auszusuchen haben. Das<br />

gleiche gilt für das Bau- und Wohnungs-Dezernat, für das sich bei uns in<br />

Deutschland seit langem die Bezeichnung „Stadtbauamt" eingebürgert<br />

hat, zu dem auch die Baupolizei gehort. Es war ein ungesunder Zustand,<br />

dass an der Spitze dieses technischen Dezernats vielfach ein Wethouder<br />

stand, der nicht Fachmann war, wahrend unter ihm oft erstklassige Fachleute<br />

in der zweiten Stellung eingesetzt waren. Es liegt durchaus in der<br />

Linie des neuen Rechts, die Direktoren der Bau- und Wohnungsamtei<br />

vorausgesetzt, dass sie in politischer Beziehung hinreichend zuverlassig<br />

sind, zu Wethoudern zu machen; damit entfallt die überflüssige Duplizitat<br />

zwischen Wethouder und Baudirektor. Das vierte Dezernat, das als besonders<br />

bedeutungsvoll bezeichnet werden muss, ist das Schul-Dezernat.<br />

Dieses erfordert zwar nicht in den Mittel- und Kleinstadten, wohl aber in<br />

8


den Grosstadten einen hauptaratlichen Wethouder. Weniger wichtig sind<br />

vor allem in den kleineren Stadten die Dezernate für die Krankenhauser,<br />

die Stadtgartenverwaltung, die Friedhofsverwaltung, das Museum, die<br />

Stadtbibliothek, für die Alters- und Pflegeheime und ahnliches.<br />

Unter'Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte werden voraussichtlich<br />

in den kleineren Gemeinden — etwa bis zu 20.000 Einwohnern — 2 ehrenamtliche<br />

Wethouder vorgesehen werden, in den Stadten von 20.000 bis<br />

100.000 Einwohnern 3 bis 5 Wethouder, die teils hauptamtlich, teils ehrenamtlich<br />

tatig sein sollen, und in den Stadten über 100.000 Einwohnern<br />

voraussichtlich nur hauptamtliche Wethouder; die genaue Festsetzung<br />

steht noch aus. Die vorgesehenen Zahlen sind als Höchstzahlen gedacht,<br />

die nicht in jedem Fall erreicht werden müssen, die aber auch nicht überschritten<br />

werden dürfen; wenn z.B. in einer Gemeinde 2 hauptamtliche<br />

und 2 ehrcnamtliche Wethouder vorgesehen werden, dürfen statt dessen<br />

nicht 3 hauptamtliche und 1 ehrenamtlicher Wethouder eingesetzt werden.<br />

Mit seiner allgemeinen Vertretung hat der Bürgermeister überall da.woein<br />

oder mehrere hauptamtliche Wethouder vorhanden sind, einen solchen zu<br />

beauftragen. Hauptamtliche Beamte oder Angestellte der Gemeinde können<br />

zu hauptamtlichen Wethoudern befördert werden, sie sollen aber<br />

grundsatzlich nicht zu ehrenamtlichen Wethoudern bestellt werden. Sie<br />

können aber nach § 3 Absatz 2 der Durchführungsverordnung vom 19.<br />

August 1941 in bestimmten Angelegenheiten mit der Vertretung des Bürgermeisters<br />

beauftragt werden. Dort ist auch der Eid normiert, den Sie<br />

einem Wethouder vor Antritt seines Amtes abzunehmen haben.<br />

Bei der Regelung der Besoldung der hauptamtlichen Wethouder ist<br />

davon auszugehen, dass sie über dem Gemeindesekretar rangieren. Innerhalb<br />

ihres Dezernats sind sie als die gesetzlichen Vertreter des Bürgermeisters<br />

dem Gemeindesekretar vorgesetzt; dieser ist nur für den inneren<br />

Verwaltungsbetrieb verantwortlich; nicht er, sondern die Wethouder vertreten<br />

den Bürgermeister, und diese klare Stellung muss auch in der Besoldung<br />

ihren Ausdruck finden. Es ist daher geplant, den hauptamtlichen<br />

Wethoudern eine Besoldung zuzubilligen, die prozentual höher liegt als<br />

diejenige des Gemeindesekretars; wenn mehrere hauptamtliche Wethouder<br />

vorhanden sind, so wird derjenige unter ihnen, der mit der allgemeinen<br />

Vertretung des Bürgermeisters betraut ist, auch gehaltlich etwas hervor<br />

gehoben werden. Was die Entschadigung für die ehrenamtlichen Wethouder<br />

betrifft, so wird diese deutlich von dem Gehalt zu unterscheiden sein,<br />

das die hauptamtlichen Wethouder erhalten. Entschadigungen an ehrenamtliche<br />

Wethouder, wie sie bisher üblich und zulassig waren, werden<br />

nicht mehr zugelassen werden. Auch hierüber wird der in Aussicht<br />

stehende Erlass Naheres bringen.<br />

Nach dem alten Recht gab es neben dem Gemeinderat und dem Kolle-<br />

9


gium des Bürgermeisters und der Wethouder noch eine dritte Gruppe von<br />

Gemeinde-Parlamenten, das waren die Kommissionen und Ausschüsse. In<br />

Deutschland sind auch diese kleinsten Parlamente des öffentlichen Lebens<br />

beseitigt worden und an ihre Stelle wurden die sogenannten Beirate<br />

gesetzt, die innerhalb ihres Arbeitsgebietes den Bürgermeister zu beraten<br />

haben; auch sie bilden ebensowenig wie die Gemeinderate kein beschlussfassendes<br />

Gremium mehr, sondern diese Beirate haben — jeder<br />

für sich — dem Bürgermeister verantwortlichen Rat zu erteilen. Auf die<br />

Einführung dieser Beirate wurde hier einstweilen verzichtet, und in § 1<br />

Absatz 3 der Verordnung vom 11. August 1941 wurde lediglich bestimmt,<br />

dass die Tatigkeit dieser Ausschüsse ruht, soweit der Bürgermeister es<br />

bestimmt. In § 27 der Ersten Durchführungsverordnung vom 19. August<br />

1941 wurde hierzu weiter bestimmt; der Bürgermeister ist verpflichtet, von<br />

dieser Befugnis hinsichtlich derjenigen Kommissionen Gebrauch zu<br />

machen, denen entweder eine entscheidende Aufgabe zugeteilt ist, oder<br />

die ausschliesslich aus Gemeinderaten bestehen. Mit anderen Worten, es<br />

dürfen nur diejenigen Ausschüsse und Kommissionen verbleiben, die<br />

keinen rein parlamentarischen Charakter haben, und die an sich von jeher<br />

auf eine beratende Tatigkeit beschrankt waren. Wiederholt haben sich<br />

Ansatze gezeigt, diese Kommissionen und Ausschüsse in grossem Umfange<br />

am Leben zu behalten, insbesondere versuchte man dies bei denjenigen<br />

Kommissionen und Ausschüssen, deren Existenz auf besonderen Spezialgesetzen<br />

beruhte. Dem gegenüber muss betont werden, dass sich § 1<br />

Absatz 3 unserer Verordnung auf alle gemeindlichen Kommissionen und<br />

Ausschüsse bezieht. Der Bürgermeister und seine Wethouder sollen nicht<br />

mehr genötigt sein, ihre Zeit und Kraft in unfruchtbaren Redeschlachten<br />

zu vergeuden.<br />

Noch ein kurzes Wort über das Amt des Bürgermeisters selbst: dieses<br />

Amt bedurfte keiner Umstellung, denn es bildete ja von jeher innerhalb<br />

des parlamentarischen Systems eine Inkongruenz; dieses Amt hat nur<br />

insofern eine Abwandlung erfahren, als seinem Trager durch die Zuweisung<br />

der Funktionen der zur Rune gekommenen Gemeinde-Parlamente<br />

erhöhte Bedeutung zugefallen ist; im übrigen hat sich aber nichts geandert.<br />

Die Bestimmungen des Gemeindegesetzes, die sich mit dem Amt<br />

des Bürgermeisters befassen, bleiben weiterhin in Kraft, so z.B. die Bestimmung<br />

des § 65, dass er immer nur auf 6 Jahre ernannt wird, oder des<br />

§ 66, dass er jederzeit ohne Angabe von Gründen entlassen werden kann.<br />

Auch an dem hauptamtlichen Charakter dieses Amtes bis hinunter zur<br />

kleinsten Gemeinde wurde nichts geandert. Der Bürgermeister ist der<br />

alleinige verantwortliche Leiter seiner Gemeinde geworden, und er hat<br />

sich mit niemandem in diese Aufgabe zu teilen, insbesondere auch nicht<br />

mit dem Gemeindesekretar. Es haben sich Bestrebungen bemerkbar ge-<br />

10


macht, in dem letzteren ein Relikt des alten parlamentarischen Systems zu<br />

suchen, dem es gelungen ist, aus der alten Zeit in die neue Ordnung hinüber<br />

zu schlüpfen, das ist aber grundfalsch. Der Bürgermeister ist dem<br />

Gemeindesekretar in allen seinen Arbeiten vorgesetzt, und dieser hat<br />

weder ihm noch dem Wethouder gegenüber irgendwelche Kontrollbefugnisse,<br />

er ist dem Bürgermeister lediglich verantwortlich für den reibungslosen<br />

Verlauf des inneren Verwaltungsbetriebes. Daran andert auch nichts<br />

die Bestimmung des § 4 der Durchführungsverordnung vom 19. August<br />

1941, wonach alle Schriftstücke, die von dem Bürgermeister in Ausübung<br />

der auf ihn übergegangenen Funktionen des Gemeinderats oder des Kollegiums<br />

des Bürgermeisters und der Wethouder herausgehen, durch den<br />

Gemeindesekretar oder, sofern der Bürgermeister auch mit dessen Aufgaben<br />

betraut ist, von einem der Wethouder mitzuzeichnen sind. Diese<br />

Mitzeichnung hat lediglich die Bedeutung einer Beglaubigung oder Beurkundung,<br />

und soll Beweis dafür sein, dass der Inhalt des Schriftstückes<br />

tatsachlich den von dem Bürgermeister gefassten Beschluss wiedergibt,<br />

aber sie bedeutet nicht etwa, dass der Gemeindesekretar an der materiellen<br />

Beschlussfassung des Bürgermeisters teilgenommen hat.<br />

Der Bürgermeister wurde nach § 65 des Gemeindegesetzes von der<br />

Krone ernannt und entlassen. Diese Funktion ist gemass § 1 der Verordnung<br />

Nr. 3/40 über die Ausübung der Regierungsbefugnisse in den Niederlanden<br />

auf den Reichskommissar übergegangen. Dieser hat seinerseits<br />

durch § 2 der Verordnung Nr. 108/40 die Ernennung und Entlassung der<br />

Bürgermeister in den Gemeinden unter 50.000 Einwohnern an den Generalsekretar<br />

im Ministerium des Innern delegiert. Gleichzeitig hat sich jedoch<br />

der Reichskommissar durch § 3 der gleichen Verordnung vorbehalten,<br />

jede Ernennung oder Entlassung eines öffentlichen Beamten oder einer der<br />

diesem gleichgestellten Personen an sich zu ziehen und selbst auszusprechen.<br />

Dëmgemass sind einige von Ihnen von dem Reichskommissar<br />

ernannt worden, andere wiederum von dem Generalsekretar im Ministerium<br />

des Innern. Ihre Rechtsstellung und der Pflichtenkreis, dem Sie unterworfen<br />

sind, ist jedoch immer der gleiche.<br />

Was die Ernennung und Entlassung der Beamten, Angestellten und<br />

Arbeiter des öffentlichen Dienstes im allgemeinen betrifft, so müssen im<br />

Verhaltnis zur Besatzungsmacht jetzt 3 Kategorien unterschieden werden:<br />

die Angehörigen der ersten Kategorie ernennt und entlasst der Reichskommissar<br />

in eigener Zustandigkeit, es sind dies vor allem die leitenden<br />

Beamten der wichtigsten Staatsbehörden und die Bürgermeister in den<br />

Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern. Zur zweiten Kategorie gehören<br />

alle diejenigen, die früher von der Krone ernannt worden sind, und die<br />

jetzt kraft Delegation durch den zustandigen Generalsekretar ernannt und<br />

entlassen werden, wobei sich die Besatzungsmacht mehr oder weniger<br />

11


einschaltet, und die dritte Kategorie umfasst alle diejenigen Personen, die<br />

von jeher durch die zustandige niederlandische Behörde originar ernannt<br />

und entlassen werden, jedoch gilt für alle die vorerwahnte Möglichkeit,<br />

dass der Reichskommissar eine solche Ernennung und Entlassung an sich<br />

ziehen und selber aussprechen kann, und so ist es auch bei den Wethoudern,<br />

den Gemeinderaten, den Mitgliedern der gemeindlichen Kommissionen<br />

und bei allen sonstigen Beamten, Angestellten und Arbeitern der<br />

Gemeinde. Schliesslich sind für einige Beamtenkategorien Sonderregelungen<br />

verfügt, insbesondere für die Lehrer in den Verordnungen Nr. 73/40,<br />

Nr. 3/42 und Nr. 5/42 und für die Hochschullehrer in der Verordnung<br />

Nr. 4/42,<br />

Die Pflichten, denen der Bürgermeister und das gesamte ihm unterstellte<br />

Personal unterworfen ist, ergeben sich am besten aus dem Wortlaut des<br />

Eides, den die Beamten bei Antritt ihres Amtes abzulegen haben und aus<br />

der Loyalitats-Erklarung, die sie bei dieser Gelegenheit zu unterschreiben<br />

haben. An den Texten der in den Niederlanden vorgeschriebenen Eidesformeln<br />

ist nichts geandert, nur da, wo ein Treuegelöbnis gegenüber der<br />

Krone, gegenüber der Verfassung oder gegenüber anderen niederlandischen<br />

Gesetzen vorgesehen ist, tritt nach der Anordnung vom 17. September<br />

1940 an deren Stelle folgende Formel:<br />

„Ich schwöre, dass ich das in den besetzten niederlandischen<br />

Gebieten geltende Recht getreulich anwenden und befolgen werde."<br />

Das Recht, das Sie hiernach zu befolgen haben, ist einmal das alte<br />

Gesetzesrecht, das nach der Verordnung über die Ausübung der Regierungsbefugnisse<br />

in den Niederlanden insoweit in Kraft geblieben ist, soweit<br />

es mit der Besetzung vereinbar ist, und sodann dasjenige Recht, das<br />

seit der Besetzung des Landes durch den Reichskommissar oder mit seiner<br />

Genehmigung durch die zustandigen niederlandischen Behörden neu geschaffen<br />

worden ist. Dieses Recht müssen Sie anwenden, Sie müssen es<br />

daher kennen und darüber Bescheid wissen. Soweit das bisherige Recht<br />

mit dem von dem Reichskommissar geschaffenen Recht im Widerspruch<br />

steht, geniesst das letztere den Vorrang. Dafür einige Beispiele: in § 120<br />

der niederlandischen Strafprozessordnung ist bestimmt, dass ein Fahndungsbeamter<br />

oder Gerichtsvollzieher eine Haussuchung nur vornehmen<br />

darf, sofern er von dem Amtsrichter oder von dem Polizeikommissar oder<br />

Bürgermeister begleitet wird, oder wenn er eine schriftliche Vollmacht des<br />

zustandigen Staatsanwalts bei sich hat. Diese Beschrankung ist noch in<br />

Kraft, soweit es sich um Organe der niederlandischen Polizei handelt,<br />

jedoch sind die deutschen Polizeibeamten ihr nicht unterworfen, denn sie<br />

handeln nicht auf Grund der niederlandischen Strafprozessordnung, sondern<br />

auf Grund des von der Besatzungsmacht geschaffenen Rechts,<br />

wonach die Einsetzung von deutschen Polizeibeamten in den Niederlanden<br />

12


vorgesehen ist. — Ein anderes Beispiel: Zahlreiche niederlandische<br />

Gesetze und Verwaltungsanordnungen sehen die Anhörung von Kommissionen<br />

und Ausschüssen vor dem Erlass neuer Gesetze oder Verordnungen<br />

oder bei der Durchführung von Disziplinarmassnahmen gegen<br />

Beamte vor, ferner ist die Einsetzung von Beamtenschiedsgerichten<br />

vielfach ortsstatutarisch vorgeschrieben. Soweit der Reichskommissar<br />

oder die ihm nachgeordneten deutschen Behörden im Rahmen ihrer Zustandigkeit<br />

handeln, oder wenn eine niederlandische Behörde auf Grund<br />

einer Weisung, die ihr der Reichskommissar erteilt hat, handelt, ist<br />

für die Tatigkeit dieser Kommissionen, Ausschüsse, Beamtengerichte<br />

oder Schiedsgerichte kein Raum mehr, denn der Reichskommisscir hat<br />

sich bei der übernahme der Regierungsgewalt keine Einschrankung<br />

dieser Art auferlegt. Anders liegen jedoch die Dinge, wenn eine niederlandische<br />

Behörde im Rahmen ihrer Zustandigkeit auf Grund des alten<br />

Rechtes handelt; sie ist nach wie vor diesen Einschrankungen unterworfen.<br />

Es ist daher dringend geboten, dass Sie sich in jedem Falie genau<br />

überlegen, ob eine Disziplinarmassnahme, insbesondere eine Entlassung,<br />

die Sie aussprechen wollen, nach dem geitenden Recht begründet ist, und<br />

Sie müssen die darüber bestehenden Verfahrensvorschriften einhalten,<br />

andernfalls müssen Sie damit rechnen, dass der Betroffene das zustandige<br />

Beamtengericht oder Beamtenschiedsgericht anruft, mit dem Ergebnis,<br />

dass es Ihre Entscheidung wieder aufhebt. Sie können auch nicht damit<br />

rechnen, dass in solchen Fallen die Besatzungsmacht eingreift und die<br />

Entscheidung des Beamtengerichts oder des Beamtenschiedsgerichts von<br />

sich aus andert, der Reichskommissar hat in § 6 der Verordnung über die<br />

Ausübung der Regierungsbefugnisse die Unabhangigkeit der Rechtsprechung<br />

garantiert. Ganz anders ist der Fall zu beurteilen, wenn ein<br />

Beamter nicht nur das bisherige Recht verletzt, sondern wenn er sich auch<br />

gegenüber der Besatzungsmacht und gegenüber den Pflichten, die er<br />

dieser gegenüber zu erfüllen hat, vergangen hat. In diesen Fallen sind<br />

Sie zwar auch und zunachst zustandig, aber erganzend kann und wird in<br />

solchen Fallen der Reichskommissar auf Grund des vorerwahnten § 3<br />

der Verordnung Nr. 108/40 die Sache an sich ziehen und seinerseits die<br />

erforderlichen Massnahmen verfügen, insbesondere auch eine Entlassung<br />

aussprechen, sodass dann eine Mitwirkung der Schiedsgerichte oder<br />

Beamtengerichte entfallt. Nach einer Anordnung vom 11. Juni 1942 dürfen<br />

Beamte, Angestellte und Arbeiter, die durch den Reichskommissar oder<br />

auf seine Anordnung entlassen worden sind, nur mit seiner vorherigen<br />

Genehmigung im öffentlichen Dienst wieder verwendet werden. Als<br />

öffentlicher Dienst im Sinne dieser Anordnung gilt jede Beschaftigung im<br />

Dienste des Staates, einer Provinz, einer Gemeinde, einer sonstigen öffentlich-rechtlichen<br />

Körperschaft oder einer solchen Körperschaft des Privat-<br />

13


echts, an der der Staat, eine Provinz, eine Gemeinde oder eine sonstige<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts beteiligt ist, ferner auch jede Beschaftigung<br />

an einer öffentlichen oder privaten Schule, aber nicht die<br />

Ausübung eines freien Berufs.<br />

Durch die Loyalitatserklarung, die gleichzeitig mit der Eidesleistung zu<br />

unterzeichnen ist, gelobt der Beamte, Angestellte oder Lehrer, der sie<br />

unterzeichnet, die Verordnungen und sonstigen Anordnungen des Reichskommissars<br />

sowie der ihm nachgeordneten deutschen Dienststellen gewissenhaft<br />

zu befolgen und sich jeder gegen das Deutsche Reich oder die<br />

Deutsche Wehrmacht gerichteten Handlung zu enthalten. Beides — der<br />

Eid und die Loyalitatserklarung — wird einstweilen nicht von den bereits<br />

im Amte befindlichen Personen gefordert, sondern nur von denen, die ihr<br />

Amt oder ihren Dienst neu antreten. Der Stichtag hierfür ist der 17. September<br />

1940, an dem der Reichskommissar die Anordnung erliess. Soweit<br />

der Reichskommissar die Ernennung ausspricht, ist der Eid und die Loyalitatserklarung<br />

ihm gegenüber abzugeben, im übrigen vor derjenigen<br />

niederlandischen Behörde, die die Ernennung ausspricht. Sie haben<br />

darüber zu wachen, dass alle diejenigen, die bei Ihrer Gemeinde seit dem<br />

17. September 1940 angestellt sind, den Eid und die Erklarung abgeben<br />

soweit nach bisheriger übung in diesen Fallen ein Eid zu leisten war.<br />

Dabei muss darauf geachtet werden, dass keinerlei Zusatze gemacht werden,<br />

z.B. dürfen die Erklarungen nicht, wie das wiederholt versucht worden<br />

ist, zeitlich beschrankt werden, etwa „für die Dauer der Besetzung<br />

des Landes". Wer dies tut, darf nicht ernannt werden: wer es getan hat,<br />

muss entlassen werden.<br />

Die Eidesleistung und die Loyalitatserklarung sind auch im Falie der<br />

Wieuerernennung zu fordern, vorausgesetzt, dass der Wiederernannte<br />

nicht bereits früher den Eid und die Loyalitatserklarung abgegeben hat.<br />

Lehrpersonen an Gemeindeschulen brauchen die Erklarungen nicht zu<br />

wiederholen, wenn sie lediglich innerhalb derselben Gemeinde die Schule<br />

wechseln, wohl aber, wenn sie in einer anderen Gemeinde neu angestellt<br />

werden.<br />

Andere Erklarungen als die Eidesleistung oder die Loyalitatserklarung<br />

werden von den Beamten und den ihnen gleichgestellten Personen nicht<br />

gefordert. Insbesondere werden keine Erklarungen über die innere Einstellung<br />

eines Beamten oder Beamtenanwarters zu irgendwelchen politischen<br />

Fragen, insbesondere über seine Stellung zur NSB, verlangt. In<br />

wiederholten Erlassen ist es ausdrücklich als unzulassig bezeichnet worden,<br />

derartige Fragen nach der Gesinnung zu stellen. Es kann zwar einem<br />

Behördenchef, also auch keinem Bürgermeister, nicht versagt werden, in<br />

Verbindung mit sonstigen Fragen etwa über den Familienstand, die<br />

Herkunft, das Alter, die Religion usw. sich auch darüber Klarheit zu<br />

14


verschaffen, ob und welchen politischen Parteien ein Beamter oder Beamtenanwarter<br />

angehört oder angehört hat, darüber hinaus sollen jedoch<br />

Fragen, die auf die Prüfung der Gesinnung abzielen, nicht erfolgen.<br />

Zu den Vorschriften, auf deren Befolgung besonderer Wert zu legen ist,<br />

gehören u.a. die Anordnungen über die Behandlung der Juden im öffentlichen<br />

Dienst. Diese Anordnungen sind vom Generalkommissar für<br />

Verwaltung und Justiz erlassen und beziehen sich einmal auf das Verbot<br />

der Ernennung und Beförderung von Personen jüdischen Blutes im<br />

öffentlichen Dienst und sodann auf die Ausscheidung der Juden aus dem<br />

öffentlichen Dienst. Beide Anordnungen unterscheiden sich grundsatzlich<br />

durch folgendes: das Verbot der Ernennung und BeförderungvonPersonen<br />

jüdischen Blutes erfasst alle diejenigen, die auch nur einen Grosselternteil<br />

jüdischen Blutes haben, und alle diejenigen Nichtjuden, die mit einer<br />

Person verheiratet sind, die auch nur einen Grosselternteil jüdischen<br />

Blutes hat. Die diesbezüglichen Anordnungen datieren vom 28. August<br />

und vom 14. September 1940. Die Ausscheidung der Juden aus dem<br />

öffentlichen Dienst erfasst dagegen nur die Volljuden, die Dreivierteljuden<br />

und die qualifizierten Halbjuden; unter den letzteren versteht man<br />

diejenigen Personen, die nur 2 Grosselternteile jüdischen Blutes haben<br />

und die entweder selbst am 9. Mai 1940 der jüdischen Reiigionsgemeinschaft<br />

angehört haben oder danach in sie aufgenommen wurden, oder die<br />

an diesem Tage mit einem Juden verheiratet waren oder sich danach mit<br />

einem Juden verheirateten. Die nicht qualifizierten Halbjuden und die<br />

Vierteljuden sowie die jüdisch versippten Personen sind einstweilen aus<br />

dem öffentlichen Dienst nicht ausgeschieden, sondern fallen lediglich<br />

unter das Verbot der Ernennung und Beförderung. Durch die Anordnung<br />

vom 21. Februar 1941 wurde den ausgeschiedenen Juden, soweit sie mit<br />

Aussicht auf Ruhegehalt angestellt waren, Ruhegehalt und Hinterbliebenenfürsorge<br />

zugesprochen, und zwar in Anlehnung an die Grundsatze des<br />

Wartegeldbeschlusses. Die von dieser Anordnung betroffenen Personen<br />

müssen nicht erst durch eine besondere Verfügung entlassen werden, die<br />

ihnen zuzustellen ware, sondern sie gelten mit Wirkung vom 1. Marz<br />

1941 ab als ausgeschieden. Die Anordnung über die Ausscheidung der<br />

Juden aus dem öffentlichen Dienst ist gestützt auf die Verordnung<br />

über die Regelung der rechtlichen und finanziellen Verhaltnisse der<br />

Beamten, Angestellten und Arbeiter sowie gewisser beeideter Personen<br />

und trifft daher nicht bloss die eigentlichen Beamten, sondern alle übrigen<br />

Berufsgruppen, die durch diese Verordnung miterfasst wurden.<br />

Zwecks Feststellung, ob eine Person jüdischen Blutes ist, ist im einzelnen<br />

zu prüfen, ob und wieviele volljüdische Grosselternteile vorhanden<br />

sind. Als volljüdisch gilt ein Grosselternteil immer dann, wenn er einer<br />

jüdischen Religionsgemeinschaft angehört oder angehört hat. Bestreitet<br />

15


der Enkel, dass ein Grosselternteil gleichwohl nicht jüdischen Blutes<br />

gewesen sei, so ist er dafür beweispflichtig. Im übrigen gilt hier folgendes:<br />

die Beweispflicht für die Reinheit seines Blutes trifft immer den Beamten<br />

und den ihm Gleichgestellten, und zwar bis zu seinen Grosseltern einschliesslich.<br />

Darüber hinaus, also für seine weiteren Vorfahren, kehrt<br />

sich die Beweislast um und liegt der Behörde ob, die ihn aus diesem<br />

Grunde nicht anstellen, nicht befördern oder entlassen will. Die Zugehörigkeit<br />

zur jüdischen Religionsgemeinschaft interessiert bei der Entscheidung<br />

dieser Fragen nie um ihrer selbst willen, sondern immer nur als<br />

Beweismittel für die Rassezugehörigkeit.<br />

Von jedem Beamten, insbesondere von einem Bürgermeister muss<br />

absolute Klarheit in Bezug auf die Judenfrage verlangt werden. Das<br />

gleiche gilt für die andern Aufgaben, die sich aus den Notwendigkeiten<br />

des gegenwartigen Krieges ergeben. Das sind vor allem Luftschutz und<br />

Feuerwehr, für die nicht gespart werden darf, und um deren Einzelheiten<br />

sich jetzt jeder Bürgermeister selber bekümmern muss, ferner alle Anordnungen,<br />

die sich auf die Erfassung und Verteilung der Lebensmittel und<br />

aller sonstigen der öffentlichen Bewirtschaftung unterworfenen Verbrauchsgegenstande<br />

beziehen, die Durchführung von Evakuierungen und<br />

nicht zuletzt der Arbeitseinsatz ins Reich; nach der Verordnung Nr. 42/41<br />

in Verbindung mit Nr. 26/42 und Nr. 48/42 kann jeder Bewohner der<br />

besetzten niederlandischen Gebiete zum Arbeitseinsatz in Anspruch<br />

genommen werden, und dies gilt auch für die Beamten und alle sonstigen<br />

Personen des öffentlichen Dienstes. Die Bezirksarbeitsamter sind von<br />

allen Behörden bei der Ermittlung des überzahligen Personals, soweit sie<br />

es für den Arbeitseinsatz ins Reich benötigen, zu unterstützen. Allen<br />

Personen, die auf diese Weise zum Arbeitseinsatz kommen, ist die Rückkehr<br />

in ihr altes Arbeitsverhaltnis offen zu halten, weiter bleiben ihnen<br />

ihre Ansprüche materielier Art erhalten.<br />

Mancher von Ihnen hat sich bei der übernahme seines Amtes vielleicht<br />

nicht hinreichend vergegenwartigt, wie stark er bei jeder seiner<br />

Amtshandlungen an das geltende Recht gebunden ist. Aber an der Gesetzmassigkeit<br />

der gemeindlichen Verwaltung ist durch die Verordnung vom<br />

1 Ï.August 1941 nicht das Mindeste geandert worden.Der Reichskommissar<br />

hat zwar durch die Verordnung Nr. 137/40 über die Regelung der rechtlichen<br />

und finanziellen Verhaltnisse von Beamten, Angestellten und Arbeitern<br />

sowie gewisser beeideter Personen vom 13. September 1940 die<br />

Möglichkeit geschaffen, diese Verhaltnisse nötigenfalls auch unter Abanderung<br />

von dem bisherigen Recht neu zu regeln, und diese Möglichkeit<br />

ist ausgedehnt worden auf das Personal der Provinzen, der Gemeinden,<br />

der sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften und derjenigen Körperschaften<br />

des Privatrechts, an denen der Staat, eine Provinz, eine<br />

16


Gemeinde oder eine andere Körperschaft des öffentlichen F. echts beteiligt<br />

ist, weiter auch auf jede ehrenamtliche Tatigkeit sowie auf die Beschaftigung<br />

an den privaten Schulen, und endlich erfasst sie auch die Betatigung<br />

aller derjenigen Personen, von denen vor Antritt ihrer Tatigeit die Ablegung<br />

eines Eides verlangt wird, also die Rechtsanwalte, Notare, Arzte,<br />

Tierarzte, Zahnarzte, Apotheker, Hebammen, Makier und Auktionare, und<br />

mit Hilfe dieser Verordnung konnten weite Gebiete des öffentlichen<br />

Lebens, soweit erforderlich, neu gestaltet werden. Aber ich bitte dabei<br />

eins zu beachten: diese Verordnung ist immer nur ein Instrument in der<br />

Hand des Reichskommissars, der sie entweder selbst anwendet oder ihre<br />

Anwendung anordnet, sie ist aber nicht bestimmt zur selbstandigen Anwendung<br />

durch die niederlandischen Behörden. Wiederholt haben sich<br />

Ansatze gezeigt, dass auch diese, insbesondere die Bürgermeister versuchten,<br />

mittels dieser Verordnung neues Recht zu setzen. Das ist nicht<br />

möglich. Das gleiche gilt für die Anordnung Nr. 124/41 über die Versorgung<br />

entlassener Beamter; diese Anordnung tragt der Tatsache Rechnung,<br />

dass nach niederlandischem Recht ein entlassener Beamter nur dannRuhegehalt<br />

bekommt, wenn er entweder die Altersgrenze erreicht hat oder<br />

dauernd arbeitsunfahig geworden ist. Wenn der Reichskommissar eine<br />

Entlassung ausspricht, so will er den Betroffenen gleichwohl, wenn es die<br />

Umstande des Falies zulassen, eine Art Gnadenpension zukommen lassen,<br />

die je nach den Gründen, die zu der Entlassung geführt haben, gestaffelt<br />

ist. Wenn dagegen eine niederlandische Behörde eine Entlassung für<br />

notwendig halt, so kann sie dem Betroffenen ihrerseits keine Versorgung<br />

auf Grund der Anordnung Nr. 124/41 zubilligen, denn ihr steht die Anwendung<br />

dieser Bestimmung nicht offen. Beschlüsse, durch die gleichwohl auf<br />

Grund der Anordnung Nr. 124/41 der Bürgermeister einem von ihm<br />

entlassenen Beamten ohne Genehmigung des Reichskommissars Ruhegehalt<br />

bewilligt hat, sind rechtsungültig.<br />

Zu den Vorschriflen, die der Bürgermeister unbedingt einzuhalten hat,<br />

gehören ferner die haushaltsrechtlichen Bestimmungen des Gemeindegesetzes<br />

und die darüber ergangenen Ausführungsvorschriften. Je schwieriger<br />

die finanziellen Verhaltnisse der Gemeinden werden, die in den<br />

Niederlanden übrigens schon vor dem jetzigen Kriege viel höher verschuldet<br />

waren, als dies etwa in Deuischland der Fall war, umso mehr gewinnen<br />

diese haushaltsrechtlichen Vorschriften für Ihre tagliche Arbeit an<br />

Bedeutung. Viele der hiesigen Gemeinden gehören bereits zu den sogenannten<br />

notleidenden Gemeinden, die ihren Zahlungsverpflichtungen nur<br />

mit Hilfe von besonderen Zuschüssen nachkommen können, die innen<br />

der Staat gewahrt. Es liegt auf der Hand, dass diese notleidenden Gemeinden<br />

für die taglichen Ausgaben besonderen einengenden Vorschriften<br />

unterworfen sein müssen. Dazu gehort vor allem das Verbot, selbst in<br />

17


dringenden Fallen ohne vorherige aufsichtsbehördliche Genehmigung<br />

eine ausserplanmassige oder überplanmassige Ausgabe zu leisten. Für<br />

jede Zahlung, die unzulassigerweise von der Gemeinde geleistet wird,<br />

haften Sie persönlich, und ich bitte Sie, diese Möglichkeit nicht gering<br />

einzuschatzen. Die Rechnungslegung und die Prüfung der Jahresrechnungen<br />

erfolgt immer erst einige Jahre spater, nachdem die Ausgaben langst<br />

geleistet und vergessen sind, und Sie können nie wissen, was Ihnen in<br />

dieser Beziehung noch bevorsteht. Peinlichste Einhaltung der haushaltsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt daher in Ihrem eigensten Interesse, ausserdem<br />

empfehle ich Ihnen, wie das in Deutschland allgemein üblich ist,<br />

eine Haftpflichtversicherung abzuschliessen, die Sie gegen etwaige<br />

Regressansprüche schadlos halt. Die Versicherungspramien dürfen nicht<br />

auf die Gemeindekasse übernommen werden, sondern müssen von Ihnen<br />

persönlich bezahlt werden.<br />

In dicsem Zusammenhange sei noch die Kommunal-Aufsicht erörtert,<br />

die in der Verordnung vom 11. August 1941 neu gefasst worden ist. Nach<br />

§ 14 dieser Verordnung hat die Aufsichtsbehörde darüber zu wachen,<br />

dass die Verwaltungsführung des Bürgermeisters sich innerhalb der geitenden<br />

Rechtsvorschriften vollzieht und das gemeine Beste des Landes<br />

fördert. Soweit hiernach die Aufsichtsbehörde über der Gesetzmassigkeit<br />

der Verwaltung zu wachen hat, handelt es sich um eine Selbstverstandlichkeit;<br />

darüber hinaus greift sie jedoch auch in die Sphare des gemeindlichen<br />

Ermessens hinein, das nicht auf der Ebene der Gesetzesanwendung<br />

liegt, denn die Aufsichtsbehörde soll ja auch dafür sorgen, dass „das gemeine<br />

Beste des Landes" gefordert wird. Die Frage liegt nahe: wo bleibt<br />

da die Selbstverwaltung? Ich bitte Sie jedoch, auf die beiden Worte „des<br />

Landes" zu achten; durch diese wird das Ermessen der Aufsichtsbehörde<br />

überall da ausgeschaltet, wo es sich um rein örtliche Interessen handelt,<br />

und es wird nur da zugelassen, wo das Interesse des ganzen Landes aut<br />

dem Spiele steht. Auch wenn nur provinzielle Interessen zur Erörterung<br />

stehen, darf sich die Aufsichtsbehörde nicht einschalten. Sie sehen also:<br />

durch die neue Formulierung der Befugnisse der Aufsichtsbehörde wird<br />

die Selbstverwaltung nicht berührt.<br />

Ob aber die Voraussetzungen vorliegen, unter denen die Aufsichtsbehörde<br />

zu einem Eingreifen befugt ist, entscheidet die Aufsichtsbehörde<br />

allein. Die Bürgermeister sind nicht befugt, einer aufsichtsbehördlichen<br />

Massnahme den Gehorsam etwa mit der Begründung zu verweigern, dass<br />

nicht „das gemeine Beste des Landes" auf dem Spiele steht. Weiter ist<br />

§ 185 des Gemeindegesetzes in Kraft geblieben. Danach können Gemeindebeschlüsse,<br />

die mit einem Gesetz oder mit dem allgemeinen Interesse<br />

in Widerspruch stehen, zeitweilig oder endgültig aufgehoben werden;<br />

hierbei handelte es sich um ein Sonderrecht der früheren Krone ausser-<br />

18


halb der eigentlichen Kommunalaufsicht. Diese Befugnis ist durch § 1<br />

der Verordnung Nr. 3/40 über die Ausübung der Regierungsbefugnisse in<br />

den Niederlanden auf den Reichskommissar übergegangen und von diesem<br />

durch die Verordnung Nr. 193/40 auf den Generalsekretar im Ministerium<br />

des Innern delegiert. Nur diesem steht die Ausübung dieser Befugnis<br />

jetzt zu, aber etwa auch den Kommissaren in den Provinzen.<br />

Es entspricht den Bedürfnissen der autoritaren Staatsführung, dass die<br />

.Aufsichtsbehörde nicht wie früher darauf beschrankt ist, sich mit Anregungen<br />

an den Bürgermeister zu wenden und ihn zu bitten, dies oder jenes<br />

zu tun oder zu unterlassen, sondern sie hat das Recht, ihm Weisungen zu<br />

erteilen, also mit einem Gebot oder Verbot an ihn heranzutreten. Aber<br />

selbstverstandlich ist auch die Aufsichtsbehörde dabei an das geltende<br />

Recht gebunden, sie darf also ihr Weisungsrecht nicht dazu benutzen, um<br />

auf diese Weise geltendes Recht abzuandern oder gar aufzuheben. Zu<br />

dem geitenden Recht in diesem Sinne gehort auch das von der Gemeinde<br />

geschaffene Ortsrecht, das die Aufsichtsbehörde zu respektieren hat. Das<br />

Weisungsrecht ist ein Ausfluss des Aufsichtsrechts und kann daher immer<br />

nur in dem Rahmen ausgeübt werden, der durch die der Aufsichtsbehörde<br />

gesteckten Ziele gegeben ist.<br />

Aufsichtsbehörde erster Instanz ist der Kommissar in der Provinz; in<br />

den 3 grossen Stadten Amsterdam, Rotterdam und Den Haag, die zu<br />

bedeutend sind, als dass sie der durch das Weisungsrecht verstarkten<br />

Aufsicht eines Provinzkommissars unterstellt werden könnten, ist Aufsichtsbehörde<br />

der Generalsekretar im Ministerium des Innern. Dieser ist<br />

für alle übrigen Gemeinden Aufsichtsbehörde zweiter Instanz, für Waterstaatsachen<br />

der Generalsekretar im Ministerium für Waterstaat. Die Aufsichtsbehörden<br />

können vor allem über alle gemeindlichen Angelegenheiten<br />

von Ihnen jederzeit Auskunft einfordern, und Sie sind verpflichtet,<br />

diese Auskunft zu erteilen. Es entspricht den praktischen Bedürfnissen der<br />

Verwaltung, dass in besonders eiligen und wichtigen Fallen sich die<br />

Aufsichtsbehörde zweiter Instanz unmittelbar an den Bürgermeister wenden<br />

kann, selbstverstandlich unter Benachrichtigung der Aufsichtsbehörde<br />

erster Instanz. Ob jedoch im Einzelfalle diese Voraussetzungen<br />

vorliegen, ist keine Frage, die Sie berührt, und über die Sie nicht zu<br />

urteilen haben, die vielmehr die Aufsichtsbehörden untereinander auszumachen<br />

haben. Wenn Sie mit einer Entscheidung der Aufsichtsbehörde<br />

erster Instanz nicht einverstanden sind, können Sie die Aufsichtsbehörde<br />

zweiter Instanz anrufen. Ob und inwieweit diese jedoch einer solchen<br />

Anrufung Folge leisten will, ist ihrem Ermessen überlassen, mit anderen<br />

Worten: Sie haben kein formelles Beschwerderecht gegenüber dem Kommissar,<br />

sondern nur die formlose Aufsichtsbeschwerde, die naturgemass<br />

in jedem Staatswesen so lange gegeben ist, als noch nicht die oberste<br />

19


Stelle im Staat sich geaussert hat. Auch diese formlose Beschwerde ist<br />

bei dem Provinzkommissar, über den Sie sich beschweren wollen, anzubringen.<br />

Ubrigens findet zwischen den deutschen Dienststellen in Den<br />

Haag und den Bürgermeistern auch kein unmittelbarer Geschaftsverkehr<br />

statt. Sie müssen sich vielmehr in allen Angelegenheiten Ihres Amtes<br />

immer zunachst an den zustandigen Beauftragten, den der Reichskommissar<br />

für Ihre Provinz eingesetzt hat, wenden.<br />

Die meisten von Ihnen haben erst in allerjüngster Zeit ihr Amt angetreten.<br />

Bei einigen von Ihnen konnte man das Bestreben beobachten, sich<br />

mit allen Einwohnern Ihrer Gemeinde möglichst gut zu stellen und<br />

den Gegnern zu zeigen, dass so ein Nationalsozialist auch ein recht friedfertiger<br />

Mann sein kann, mit dem sich gut leben lasst. Dieser Auffassung<br />

gegenüber möchte ich auf ein Wort Bismarcks in seinen „Gedanken und<br />

Erinnerungen" verweisen; er sagt dort, dass es grundverkehrt sei, den<br />

Versuch zu machen, seine Gegner durch Nachgiebigkeit versöhnen zu<br />

wollen. Andere von Ihnen sind in das entgegengesetzte Extrem verfallen<br />

und haben nach Ihrem Amtsantritt unnötig viele Scherben gemacht. Beide<br />

Auffassungen sind falsch. Sie werden Ihre Gegner nur dadurch überwinden<br />

können, dass Sie sie von Ihren Leistungen und von Ihrem Können<br />

überzeugen. Und noch einen anderen Gedanken darf ich Ihnen mit auf<br />

den Weg geben: Die Gemeindeverwaltung ist und muss immer bleiben<br />

die volksnachste Verwaltung, vor allen anderen Verwaltungen steht sie<br />

an der Front des öffentlichen Lebens, und niemand ist so wie der Bürgermeister<br />

der allgemeinen Beobachtung und Kritik ausgesetzt. Er steht<br />

immer am Anfang und nie am Ende seiner Arbeit, und was von einer<br />

Gemeindeverwaltung in der Vergangenheit geleistet ist, wird schnell<br />

vergessen und erscheint nur zu bald selbstverstandlich; wenn man überhaupt<br />

noch davon spricht, so geschieht es, um an irgendwelchen<br />

Umstanden vielfach an Belanglosigkeiten — Kritik zu üben. Dem<br />

verantwortlichen Leiter der Gemeinde ist es daher nur ganz selten vergönnt,<br />

einmal für einen kurzen Augenblick zurückzublicken und sich<br />

dessen zu freuen, was er in der Vergangenheit geschaffen hat. Ich möchte<br />

Ihnen allen wünschen, dass Sie im Laufe einer langen Amtsführung doch<br />

hin und wieder solche Gelegenheit finden mögen, auf irgend ein schönes<br />

Werk, das Sie im Geiste nationalsozialistischer Zielsetzung vollenden<br />

durften, Rückschau zu halten und sich dann sagen zu können, dass Ihre<br />

Arbeit zwar mühselig und sorgenvoll, aber doch nicht vergeblich gewesen<br />

ist.<br />

20


Practische vragen betreffende het bestuur der Gemeente<br />

VOORDRACHT VAN OBERBÜRGERMEISTER ALTHAUS<br />

in de bijeenkomst van nationaal-socialistische burgemeesters in Nederland,<br />

gehouden te Maastricht op 24 September 1942.<br />

Het gemeentelijke leven in Nederland wordt van oudsher, evenals dat<br />

in Duitschland, beheerscht door het grondbeginsel van de onbeperktheid<br />

der taak van de gemeenten, d.w.z. aan de gemeenten zijn niet bepaalde<br />

opgaven ter uitvoering toegewezen, maar ze zijn competent voor alle_<br />

openbare aangelegenheden, voorzoover deze niet uitdrukkelijk aan den<br />

"StaaTIJTan'een andere hoogere gemeenschap als uitsluitend arbeidsgebied<br />

zijn toegewezen. Ons komt dit grondbeginsel als vanzelfsprekend<br />

voor; toch is het den niet-Germaanschen Volkeren vreemd, in het<br />

bijzonder derhalve Frankrijk, Spanje en de Slavische landen. Een ander<br />

grondbeginsel, waarvan het gemeentelijke leven der Germaansche volkeren<br />

doortrokken is, is dat der autonomie. Wat hieronder tenslotte te<br />

verstaan is, is steeds een strijdpunt"gebleven: de een zag hierin een<br />

juridisch begrip, volgens hetwelk de gemeenschappen, aan welke autonomie<br />

toegekend is, hun aangelegenheden door eigen organen en eigen<br />

wilsvorming zelf te regelen hebben, de ander ziet van een juridischen<br />

uitleg van dit begrip af en ziet daarin slechts een politiek beginsel, volgens<br />

hetwelk deze bestuurstaak met medewerking van onbezoldigde<br />

krachten uit de bevolking tot stand gebracht moet worden.<br />

De wetten, waarin op basis van deze grondbeginselen de organisatie<br />

der gemeenten meer bijzonderlijk vastgelegd was, waren in Duitschland<br />

de Pruisische Stadteordnung, die Freiherr von Stein in het jaar 1808<br />

ontworpen had en die met haar essentieelen inhoud in de wetgeving van<br />

alle andere Duitsche landen ingang vond en sindsdien tot haar afschaffing<br />

slechts onbelangrijke veranderingen ondergaan heeft, en in de<br />

Nederlanden was het de Gemeentewet, die haar laatste formuleering in<br />

het jaar 1851 gevonden TrëêfT~Dëzê' wetten mogen ten tijde van haar<br />

ontstaan IraaTrechtvaardiging gehad hebben, zij beantwoorden echter<br />

niet meer aan de geheel gewijzigde behoeften van den tegenwoordigen<br />

tijd. Uiterlijk constateeren wij deze verandering reeds door het volgende:<br />

21


in Pruisen woonde in het jaar 1808 2 / 3<br />

der bevolking op het platteland en<br />

slechts V3 in de steden; onder de laatsten bevonden zich slechts 6 groote<br />

steden en deze begonnen reeds bij 5000 inwoners. Na den eersten wereldoorlog<br />

woonde in hetzelfde gebied nog slechts Vs der bevolking op het<br />

platteland en 2 / 3<br />

in de steden, en hiervan woonde weer de helft, derhalve<br />

een derde der geheele bevolking, in de groote steden, en die begonnen<br />

eerst bij 100.000 inwoners. In de Nederlanden was deze ontwikkeling<br />

overeenkomstig, zij het ook niet zóó sprekend. Niettemin woont ook<br />

thans reeds meer dan de helft der Nederlandsche bevolking in de steden<br />

met meer dan 20.000 inwoners. Dit beeld wordt volledig, wanneer men<br />

de vrijheid van vestiging der bevolking daarbij in aanmerking neemt:<br />

bij de hokvaste, aan de plaats gebonden bevolking, die zich met haar<br />

gemeente in wel en wee verbonden voelt, was een reusachtige wisselende<br />

menschenstroom gekomen, die onverschillig stond tegenover de<br />

gebeurtenissen, die in hun tijdelijke woonplaats voorvielen. De opgaven,<br />

die zich voor het gemeentebestuur vroeger en nu voordeden, moesten<br />

reeds hierom geheel verschillend zijn. Daar komt bij, dat de gedachte der<br />

autonomie, die uit vroegere eeuwen overgenomen is, in deze beide<br />

organieke wetten — de Pruisische Stadteordnung en de Nederlandsche<br />

Gemeentewet — door de invoering van het parlementaire stelsel een<br />

ontaarding ondergaan heeft, die het gemeentelijke leven niet ten zegen<br />

strekken zou. Het parlementaire stelsel heeft zich in zijn practische toepassing<br />

veeleer als een dwaalleer doen kennen: de wilsvorming naar<br />

parlementair beginsel bracht geenszins de werkelijke wil der gemeenschap<br />

tot uitdrukking, die het parlement voorgaf te vertegenwoordigen,<br />

maar zij was het resultaat van een toevallige constellatie. De ontwikkeling<br />

der gemeenten kwam daardoor dikwijls in verkeerde banen en het<br />

algemeen belang werd daardoor niet bevorderd.<br />

In het nationaal-socialistische Duitschland ontstond daardoor op<br />

30 Januari 1935 de meuwe Duitsche gemeentewet, die met behoud der<br />

oude grondbeginselen der onbeperktheid van de gemeentelijke taak en<br />

van de autonomie ons gemeentelijke leven bevrijdde van de gebreken en<br />

fouten, waaraan het tot dien geleden had, en in de Nederlanden heeft<br />

de Bezettende Macht in het vorige jaar dezelfde verandering aangebracht<br />

en wel door de Verordening nr. 152,41 van 11 Augustus 1941, de achtste<br />

Verordening betreffende bijzondere maatregelen op administratiefrechtelijk<br />

gebied. In groote trekken zij hierover het volgende opgemerkt:<br />

Het vroegere recht in Nederland en in Duitschland verschilde in de<br />

eerste plaats hierin, dat wij een tweekamer-stelsel hadden en gij een<br />

eenkamer-stelsel. Bij ons kwam de gemeentelijke wilsvorming tot stand<br />

door een gemeentebesluit, dat gemaakt moest worden door de beide<br />

gemeenteparlementen, de „Stadtverordnetenversammlung" en de „Magi-<br />

22


strat", ieder op zichzelf. Deze waren naast elkander gesteld. In de Nederlanden<br />

was alleen de Gemeenteraad de drager van de gemeentelijke<br />

wilsvorming; het andere lichaam, het College van Burgemeester en<br />

Wethouders was onder den Gemeenteraad gesteld, zijn leden werden uit<br />

den Gemeenteraad gekozen, het was slechts het uitvoerende orgaan van<br />

dezen laatste. Het parlementaire beginsel was hier derhalve op de spits<br />

gedreven, het ondervond echter een niet onbelangrijk correctief door de<br />

positie van den burgemeester, welke in dit stelsel eigenlijk niet goed<br />

paste. Terwijl nl. in Duitschland de burgemeester door de „Stadtverordnetenversammlung"<br />

gekozen werd en slechts de goedkeuring van den<br />

Staat noodig had — de Staat kon die goedkeuring weigeren, maar kon<br />

zijnerzijds geen burgemeester benoemen — werd in Nederland de burgemeester<br />

van oudsher zonder inschakeling van welke plaatselijke instantie<br />

ook alleen door de Kroon benoemd en ontslagen. Of en in hoeverre bij<br />

benoemingen van Nederlandsche burgemeesters plaatselijke invloeden,<br />

in het bijzonder die van parlementairen oorsprong, niet-officieel een rol<br />

gespeeld hebben, weet gij zelf het beste en de praktijk vulde vaak deze<br />

als leemte in het stelsel ondervonden toestand weder aan.<br />

De aanleiding voor de nieuwe regeling, die het vorige jaar gebracht<br />

heeft, was het feit, dat de parlementaire partijen ontbonden waren. De<br />

practische consequentie van deze noodzakelijk geworden maatregel<br />

bracht mede, dat nu ook de vertegenwoordigende lichamen, die uit deze<br />

partijen voortgekomen waren, hun werkzaamheid moesten beëindigen.<br />

Voorloopig werden deze vertegenwoordigende lichamen nog niet voorgoed<br />

ontbonden, maar hun werkzaamheid moest slechts blijven rusten.<br />

Hun functies werden aan den burgemeester overgedragen, die derhalve<br />

in hun plaats kwam.<br />

Deze regeling sluit zich in haar formuleering en terminologie bij de<br />

Duitsche Gemeentewet van 30 Januari 1935 aan, maar wijkt er in verschillende<br />

onderdeelen van af.<br />

De leden van den Gemeenteraad zijn van hun plichten ontheven en<br />

hebben daarom ook geen aanspraak meer op eenigerlei materieele rechten<br />

of bevoegdheden, die uit hun lidmaatschap voortsproten. Anderzijds<br />

geldt nog steeds art. 4 der Verordening nr. 20/40, volgens hetwelk hunmandaten<br />

voorloopig als verlengd beschouwd worden, ook wanneer de<br />

tijd, waarvoor zij gekozen waren, afgeloopen zou zijn; derhalve zijn<br />

eventueele aanspraken op pensioen voor hen nog niet ontstaan. Reeds<br />

ontstane aanspraken op pensioen blijven onaangetast.<br />

De noodzakelijke band met de bevolking, waarin de gedachte der<br />

autonomie in de politieke beteekenis van het woord tot uitdrukking<br />

komt, zal in de toekomst door de raadslieden der gemeente tot stand<br />

gebracht worden, die in al die gevallen, waarin tot nu toe de Gemeente-<br />

23


aad te beslissen had, den burgemeester van raad dienen. De feitelijke<br />

competentie van deze nieuwe raadslieden der gemeente is derhalve<br />

dezelfde als die van den vroegeren Gemeenteraad, maar hun competentie<br />

qua functie is een andere geworden: zij zijn geen besluiten nemend<br />

lichaam meer, zij moeten zich ook niet meer als tegenspelers van den<br />

burgemeester voelen en gedragen, maar als zijn raadgevers, die hij derhalve<br />

ook zelf mag uitzoeken en die tegelijkertijd de opdracht hebben de<br />

inwoners begrip bij te brengen omtrent zijn maatregelen. Wij behoeven<br />

ons echter met deze nieuwe raadslieden der gemeente hier niet verder<br />

bezig te houden, aangezien door de beschikking van 14 Augustus 1941<br />

hun benoeming met het oog op de tegenwoordige omstandigheden voorloopig<br />

uitgesteld is.<br />

De wethouders, die volgens het vroegere recht onder voorzitterschap<br />

van den burgemeester het College van Burgemeester en Wethouders<br />

vormden, zijn niet verdwenen, maar zij zijn iets geheel anders geworden,<br />

zoodat van de oude wethouders niet veel meer dan de naam overgebleven<br />

is. Als wij het woord „wethouder" in het Duitsch wilden vertalen,<br />

zouden wij zooiets zeggen als „Gesetzeswahrer": zij moesten den burgemeester<br />

en de hoofdambtenaren van het gemeentelijk apparaat op de<br />

vingers kijken en ervoor zorgen, dat de besluiten, die de gemeenteraad<br />

gé&fëafö had, door deze personen precies zoo en in dién geest uitgevoerd<br />

werden, als zij gemaakt waren^'tie' v pósitie van de wethouders wortelde<br />

niet in de persoon van den burgemeester, maar slechts in den Gemeenteraad,<br />

waaruit zij gekozen waren en waartoe zij ook verder bleven behooren.<br />

Zij golden en voelden zich als de aangestelde beschermers van het<br />

parlementaire stelsel in het gemeentebeheer tegenover den door de<br />

Kroon benoemden burgemeester. Zij onderzochten de klachten en bezwaren,<br />

die uit de bevolking tegen het eigenlijke gemeentebeheer bij hen<br />

aangebracht werden, zij waren geen ambtenaren en zij herinnerden in<br />

hun geheele positie en functie aan de volkstribunen van het oude Rome<br />

of aan de beruchte republikeinsche „Beschwerdestelle" uit de „Systemzeit"<br />

in Duitschland.<br />

Met dit alles heeft de Verordening vanJJ Augustus 1941 afgedaan.<br />

De wethouders vormen thans niet meer een college, dat besluiten heeft<br />

te nemen, maar zij zijn de aangestelde vertegenwoordigers van den<br />

burgemeester, naar wiens aanwijzingen zij bepaalde gebieden van het<br />

gemeentebeheer als zijn vertegenwoordigers te bewerken hebben. Zij<br />

mogen zich evenmin als de nieuwe raadsleden der gemeente als de tegenspelers<br />

van den burgemeester voelen, maar zij zijn zijn naaste medewerkers<br />

geworden, die met hem onvoorwaardelijk één lijn te trekken<br />

hebben. Zij worden daarom ook door hem uitgezocht en door hem zelf<br />

benoemd en ontslagen, en daarbij is hij aan geen aanwijzingen van der-<br />

24


den gebonden De vertrouwelijke verhouding, die tusschen den burgemeester<br />

en zijn naaste medewerkers bestaan moet, zou geschaad worden<br />

als de burgemeester in dit opzicht niet vrij zou zijn.<br />

De benoeming heeft plaats voor zes jaar en heeft de toestemming<br />

noodig van het toezichthoudend orgaan. Raadslieden der gemeente kunnen<br />

niet tot wethouder benoemd worden. Iedere wethouder kan terstond<br />

zonder opgaaf van redenen door den burgemeester ontslagen worden met<br />

toestemming van het toezichthoudend orgaan. Verder bepaalt de burgemeester<br />

de volgorde, waarin de wethouders geroepen worden om als zijn<br />

algemeenen vertegenwoordiger op te treden. Alle wethouders zijn<br />

gemeente-ambtenaren in den zin van de Ambtenarenwet 1929, de bezoldigde<br />

wethouders vervullen hun ambt als hoofdberoep en zijn bij het<br />

pensioenfonds aangesloten. Al deze voorschriften hebben ten doel het<br />

ambt van wethouder van de parlementaire overblijfselen, die het aankleefden,<br />

te bevrijden.<br />

In het belang van de continuïteit van het gemeentebeheer werd in<br />

art. 27 van de Verordening van 11 Augustus 1941 bepaald, dat de vroegere<br />

wethouders de werkzaamheden der nieuwe wethouders zouden<br />

verrichten tot op het tijdstip, dat de burgemeester hen ontslaat. Deze<br />

bepaling verandert echter niets aan het feit, dat sinds het in werking<br />

treden der Verordening, d.i. sinds 1 September 1941, het ambt van wethouder<br />

fundamenteel een anderen inhoud gekregen heeft. In één opzicht<br />

geldt nog slechts voor de uit de vorige periode overgenomen wethouders<br />

het oude recht: zij hebben de bezoldiging behouden, die hun vroeger<br />

toegekend was, verder behouden ze naar de maatstaf van het vroegere<br />

recht in geval van aftreden wachtgeld, resp. pensioen en weduwen- of<br />

weezenpensioen. Slechts die wethouder, die zonder afdoende reden weigert<br />

onder het nieuwe recht verder te werken, verliest deze aanspraken.<br />

Als genoegzame reden wordt niet aangemerkt, dat hij zich met het nieuwe<br />

recht niet vereenigen kan.<br />

Tot 1 September 1941 kon een wethouder zijn ambt door eenzijdige<br />

wilsverklaring tegenover de gemeente neerleggen, zonder dat een bijzonder<br />

ontslagbesluit noodig was. Na dezen termijn is dat niet meer mogelijk,<br />

veeleer eindigt sindsdien het ambt van wethouder door het ontslag,<br />

dat' de burgemeester met toestemming van het toezichthoudend orgaan<br />

uitspreekt; de wethouder heeft er ook geen aanspraak op, dat zijn eventueel<br />

verzoek om ontslag ingewilligd wordt. Overigens had hij in den<br />

tijd van 11 Augustus tot 1 September 1941 genoeg gelegenheid om over<br />

de zaak na te denken.<br />

In welken omvang de verwisseling van wethouders thans toegelaten<br />

zal worden, geeft de beschikking van den Secretaris-Generaal van het<br />

Departement van Binnenlandsche Zaken d.d. 16 December 1941 aan: in-<br />

25


dien een wethouder door ziekte, wegens lichamelijke of geestelijke<br />

gebreken, hoogen ouderdom of om andere gewichtige redenen niet<br />

geschikt meer is om zijn werkzaamheid verder uit te oefenen, moet dit<br />

onder opgaaf van alle bijzonderheden aan den Secretaris-Generaal van<br />

het Departement van Binnenlandsche Zaken bericht worden. Deze beslist<br />

in ieder op zichzelf staand geval over het toelaatbare van het ontslag;<br />

tevoren moet hij voor zijn beslissing de toestemming van den Generalkommissar<br />

für Verwaltung und Justiz aanvragen. Wat een „andere<br />

gewichtige reden" is, wordt van geval tot geval beslist. In ieder geval<br />

zijt gij door deze regeling in de gelegenheid gekomen het ontslaan van<br />

wethouders, die zich absoluut niet aan U onderwerpen willen en de<br />

benoeming van nieuwe wethouders ter hand te nemen.<br />

Een bijzondere positie neemt dié wethouder in, dien gij volgens art. 5<br />

alinea 3 van de Verordening van 11 Augustus 1941 met Uw algemeene<br />

vertegenwoordiging belast. Voor deze opdracht is géén toestemming van<br />

eenig toezichthoudend orgaan noodig. In geval van Uw afwezigheid of<br />

verhindering oefent deze wethouder in ieder opzicht Uwe functies uit.<br />

Hij, en wel hij alleen, is dan bevoegd die besluiten te nemen, die volgens<br />

het vroegere recht door den Gemeenteraad of door het College van Burgemeester<br />

en Wethouders genomen moesten worden. Zoolang de algemeene<br />

vertegenwoordiging niet langer dan een maand duurt, krijgt de<br />

met de algemeene vertegenwoordiging belaste wethouder voor dezen tijd<br />

geen bijzondere tegemoetkoming. Duurt de algemeene vertegenwoordiging<br />

echter langer dan een maand, dan geldt art. 85 van de gemeentewet,<br />

volgens hetwelk de plaatsvervanger een tegemoetkoming krijgt ter<br />

grootte van het halve salaris, dat de burgemeester geniet. Deze norm is<br />

door een beschikking van den Secretaris-Generaal van het Departement<br />

van Binnenlandsche Zaken d.d. 19 Mei 1942 verhoogd geworden: dientengevolge<br />

kan de Secretaris-Generaal, na den Commissaris der Provincie<br />

gehoord te hebben, voor dezen tijd een vergoeding uit de gemeentekas<br />

vaststellen, welke de hoogte van het den burgemeester toekomende salaris<br />

bereiken mag. Dit geldt echter niet, als de vertegenwoordiging door<br />

een volambtelijken wethouder uitgeoefend wordt.<br />

Onveranderd blijft het voorschrift van art. 84 alinea 3 der Gemeentewet,<br />

volgens hetwelk de Commissaris bevoegd is de vervanging van een<br />

afwezigen of verhinderden burgemeester in ieder bijzonder geval in<br />

afwijking van de bepalingen van de Gemeentewet te regelen.<br />

De Verordening van 11 Augustus 1941 kent bezoldigde en onbezoldigde<br />

wethouders. Dit onderscheid bestond niet in het vroegere recht.<br />

Toen kon aan de wethouders een bezoldiging toegekend worden, die<br />

tusschen ƒ 200.— en ƒ 6000.— per jaar schommelde. Ook die wethouders,<br />

die de hoogst toegelaten bezoldiging kregen, waren toch nog niet vol-<br />

2 b


ambtelijk werkzaam, maar het stond hun vrij daarnaast ook nog een<br />

ander beroep uit te oefenen en het bleef aan hun goeddunken overgelaten,<br />

in welken omvang zij zich aan hun werkzaamheid als wethouder<br />

wijden wilden. Ook hiermede heeft de nieuwe regeling afgedaan: een<br />

wethouder is óf bezoldigd en dan moet hij volambtelijk werkzaam zijn<br />

en is hij aan alle voorwaarden en verplichtingen onderworpen, die een<br />

ambtenaar volgens de ambtenarenwet opgelegd zijn, öf hij is onbezoldigd<br />

werkzaam en ontvangt slechts een onkosten-vergoeding, die niet zoo<br />

berekend mag worden, dat hij daarvan zoowat het geheele levensonderhoud<br />

voor zich en zijn gezin bestrijden kan.<br />

Hoeveel wethouders in iedere gemeente aan te stellen zijn, hoeveel<br />

van deze bezoldigd moeten worden, hoe hoog die bezoldiging is en welke<br />

onkostenvergoeding de onbezoldigde wethouders krijgen zullen, daarover<br />

heeft volgens art. 6 van de Verordening van 11 Augustus 1941 het<br />

toezichthoudend orgaan te beslissen. Binnenkort zal daarover een uitvoerige<br />

beschikking afkomen, die een regeling voor alle gemeenten<br />

brengt. Deze beschikking zal met de verschillende omstandigheden rekening<br />

houden, welke voortvloeien niet alleen uit het aantal inwoners,<br />

maar ook uit den omvang en den aard van de door de afzonderlijke<br />

gemeentebesturen te verrichten arbeid. Evenals in Duitschland heeft ook<br />

in de Nederlanden de eene gemeente een grooter initiatief ontvouwd dan<br />

de andere: in de eene gemeente zijn b.v. de nutsbedrijven, de openbare<br />

vervoermiddelen, de scholen, de ziekenhuizen, de bibliotheken en de<br />

musea door de gemeente zelf tot stand gebracht en in haar eigen bezit<br />

gebleven, terwijl een andere gemeente deze dingen aan de regeling dooi<br />

de provincie of door meerdere gemeenten tezamen of ook aan het particulier<br />

initiatief overgelaten heeft; het spreekt vanzelf, dat die laatste<br />

gemeente minder leidende krachten noodig heeft dan de eerste. Ook voor<br />

de vraag, of en hoeveel bezoldigde wethouders in een gemeente benoemd<br />

moeten worden, zijn deze punten van beslissende beteekenis. Het geheele<br />

gemeentelijke beheer is daarvoor in arbeidsgebieden in te deelen, welke<br />

de burgemeester tusschen zichzelf en zijn wethouders te verdeelen heeft.<br />

De verdeeling over de wethouders moet volgens art. 3 van de eerste<br />

Durchführungsverordnung op de Verordening van 11 Augustus 1941<br />

openbaar bekend gemaakt worden, opdat ieder burger wete, tot wien<br />

hij zich te wenden heeft, wanneer hij zich in een of andere aangelegenheid<br />

met een verzoekschrift tot zijn gemeentebestuur wil wenden.<br />

De belangrijkste arbeidsgebieden, die de burgemeester in overeenstemming<br />

hiermede te vormen heeft, zijn de volgende:<br />

Op de eerste plaats staat het financieele arbeidsgebied, dat, zoo<br />

eenigszins mogelijk, door den burgemeester zelf vervuld moet worden.<br />

Met dit financieele arbeidsgebied is hier te lande meestal het arbeids-<br />

27


gebied betreffende de nutsbedrijven verbonden. Deze regeling is in<br />

Duitschland door de in het jaar 1937 uitgekomen Eigenbetriebsverordnung<br />

verboden, aangezien de belangen van het gemeentelijke financieele<br />

beheer en die van de nutsbedrijven tegenover elkaar staan: het eerste<br />

wil uit de nutsbedrijven zoo hoog mogelijke overschotten voor de financieele<br />

behoeften der gemeente trekken, terwijl de leider der nutsbedrijven<br />

weliswaar ook winst maken wil, maar toch er steeds op uit is en er ook<br />

op uit zijn moet om deze winst weer in het bedrijf te steken voor de uitbreiding<br />

en verbetering van de installaties. Om de nutsbedrijven niet<br />

bloedarm te maken, mogen bij ons de nutsbedrijven niet onder den wethouder<br />

van financiën gesteld worden, wanneer deze niet tegelijkertijd de<br />

burgemeester is. Ook hier in de Nederlanden zal men bij verdere stijging<br />

van den geldnood aan een dergelijke regeling moeten denken, voorloopig<br />

is hiervoor het juiste oogenblik nog niet aangebroken. Gij weet, dat Uw<br />

nutsbedrijven thans ook aan de vennootschapsbelasting onderworpen<br />

zijn, zoodat een belangrijk deel van de netto-winst door deze belasting<br />

aan de staatshuishouding toevloeit. De wethouder van financiën heeft<br />

derhalve op het oogenblik een bijzonder belang bij de nutsbedrijven,<br />

welk belang in dit geval met dat van den leider dezer bedrijven bij wijze<br />

van uitzondering overeenkomt; hij zal erop bedacht moeten zijn, evenals<br />

dit voor eenige jaren in Duitschland het geval was, ervoor te zorgen,<br />

dat aan de gemeente vooraf alle uitgaven toegestaan worden, die zij<br />

harerzijds voor de nutsbedrijven te maken heeft, opdat de Staat van de<br />

inkomsten dezer bedrijven door de vennootschapsbelasting niet meer<br />

afschept dan de wetgever zelf wilde. Zoolang deze buitengewoon gewichtige<br />

vraag nog zwevende is, zal het doelmatig zijn het arbeidsgebied van<br />

de nutsbedrijven voorloopig bij den wethouder van financiën te laten.<br />

Op de tweede plaats staat het z.g. sociale arbeidsgebied, dat de volkszorg<br />

en gezondheidsdienst omvat. Of gij dit arbeidsgebied aan een<br />

bestuursambtenaar of aan een medicus overlaten wilt, moet naar den<br />

stand van zaken beslist worden, dit hangt van de persoon af; in ieder<br />

geval zult gij ook hier in de toekomst beslist een vakman moeten uitzoeken.<br />

Hetzelfde geldt voor het bouw- en woningwezen, waarvoor bij ons<br />

in Duitschland reeds lang de benaming „Stadtbauamt" ingeburgerd is, tot<br />

hetwelk ook de bouwpolitie behoort. Het was een ongezonde toestand,<br />

dat aan het hoofd van dit technische arbeidsgebied vaak een wethouder<br />

stond, die geen vakman was, terwijl onder hem vaak eerste klas vak-<br />

, menschen op de tweede plaats ingezet waren. Het ligt zeer zeker in de<br />

lijn van het nieuwe recht de directeuren der bouw- en woningdiensten<br />

tot wethouders te maken, vooropgesteld, dat zij in politiek opzicht volj<br />

doende betrouwbaar zijn; daardoor valt de overbodige doublure van wetl<br />

houder en directeur van bouw- en woningdienst weg. Het vierde arbeids-<br />

28


gebied, dat als bijzonder belangrijk aangeduid moet worden, is het onderwijswezen.<br />

Dit vereischt, weliswaar niet in de middelgroote en kleine<br />

gemeenten, maar wel in de groote steden, een volambtelijk wethouder.<br />

Minder gewichtig zijn vooral in de kleinere gemeenten de arbeidsgebieden<br />

voor de ziekenhuizen, plantsoenendienst, kerkhoven, museum, de<br />

stadsbibliotheek, de tehuizen voor ouden van dagen en dergelijke.<br />

Met inachtneming van deze gezichtspunten zullen vermoedelijk in de<br />

kleinere gemeenten — ongeveer tot 20.000 inwoners — twee onbezoldigde<br />

wethouders aangesteld worden, in de gemeenten van 20.000 tot<br />

100.000 inwoners 3 tot 5 wethouders, die deels volambtelijk, deels onbezoldigd<br />

werkzaam zullen zijn, en in de steden boven 100.000 inwoners<br />

vermoedelijk slechts volambtelijke wethouders. De juiste regeling staat<br />

nog niet vast. De bedoelde getallen zijn als maxima gedacht, die niet in<br />

ieder geval bereikt behoeven te worden, maar die ook niet overschreden<br />

mogen worden; wanneer b.v. in een gemeente twee volambtelijke en<br />

twee onbezoldigde wethouders aangesteld zullen worden, mogen niet,<br />

in plaats van deze, drie volambtelijke en één onbezoldigde benoemd<br />

worden. Met zijn algemeene vertegenwoordiging moet de burgemeester<br />

overal waar één of meer volambtelijke wethouders aanwezig zijn één<br />

van dezen daarmede belasten. Volambtelijke ambtenaren der gemeente<br />

kunnen tot volambtelijk wethouder bevorderd worden, zij moeten echter<br />

principieel niet tot onbezoldigd wethouder benoemd worden. Zij kunnen<br />

echter volgens art. 3 alinea 2 van de Durchführungsverordnung van 19<br />

Augustus 1941 in bepaalde aangelegenheden met de vertegenwoordiging<br />

van den burgemeester belast worden. Daarin is ook de formule voor den<br />

eed aangegeven, dien gij een wethouder voor de aanvaarding van zijn<br />

ambt moet afnemen.<br />

Bij de regeling van de bezoldiging van de volambtelijke wethouders<br />

is ervan uitgegaan, dat zij in rang boven den gemeentesecretaris staan.<br />

Binnen hun arbeidsgebied zijn zij als de wettelijke vertegenwoordigers<br />

van den burgemeester boven den gemeentesecretaris geplaatst; deze is<br />

slechts voor de interne administratie verantwoordelijk; niet hij, maar de<br />

wethouders vertegenwoordigen den burgemeester en deze duidelijke<br />

plaatsing moet ook in de bezoldiging tot uitdrukking komen. Men is derhalve<br />

van plan de volambtelijke wethouders een bezoldiging toe te kennen,<br />

die percentsgewijze hooger is dan die van den gemeentesecretaris;<br />

wanneer er meerdere volambtelijke wethouders zijn, wordt diegene onder<br />

hen, die met de algemeene vertegenwoordiging van den burgemeester<br />

belast is, ook wat zijn salaris betreft eenigszins op den voorgrond<br />

geplaatst. Wat de vergoeding voor de onbezoldigde wethouders betreft,<br />

deze zal duidelijk verschillen van het salaris, dat de volambtelijke wethouders<br />

krijgen. Vergoedingen aan onbezoldigde wethouders, zooals die<br />

29


tot nu toe gebruikelijk en geoorloofd waren, zullen niet meer toegelaten<br />

worden. Ook hierover zal de in uitzicht zijnde beschikking nader<br />

inlichten.<br />

Naar het oude recht was er naast den Gemeenteraad en het College<br />

van Burgemeester en Wethouders nog een derde groep van gemeentelijke<br />

parlementen, nl. de gemeentelijke commissies. In Duitschland zijn<br />

ook deze kleinste parlementen van het openbare leven afgeschaft en in<br />

hun plaats werden de z.g. „Beirate" gesteld, die binnen den kring van<br />

hun arbeidsgebied den burgemeester moeten adviseeren; ook zij vormen<br />

evenmin als de gemeenteraden een besluiten nemend lichaam meer, maar<br />

deze „Beirate" hebben, ieder voor zijn eigen verantwoording, den burgemeester<br />

van advies te dienen. Van de invoering van deze „Beirate" is<br />

hier voorloopig afgezien en in art. 1 alinea 3 van de Verordening van<br />

11 Augustus 1941 is slechts bepaald, dat de werkzaamheden dezer<br />

gemeentelijke commissies blijven rusten, voorzoover de burgemeester<br />

zulks bepaalt. In art. 27 van de eerste Durchführungsverordnung van<br />

19 Augustus 1941 werd met betrekking hiertoe verder bepaald: de burgemeester<br />

is verplicht van deze bevoegdheid gebruik te maken met betrekking<br />

tot die commissies, die over geschillen te oordeelen hebben of die<br />

uitsluitend uit gemeenteraadsleden bestaan. M.a.w., er mogen slechts<br />

zoodanige commissies blijven bestaan, die geen zuiver parlementair<br />

karakter hebben en die op zichzelf van oudsher tot een adviseerende<br />

werkzaamheid beperkt waren. Herhaaldelijk zijn pogingen gedaan om<br />

deze commissies in grooten omvang in het leven te houden, in het bijzonder<br />

probeerde men dit bij die commissies, wier bestaan op speciale wetten<br />

berustte. Daartegenover moet erop gewezen worden, dat art. 1 alinea<br />

3 van onze Verordening op alle gemeentelijke commissies betrekking<br />

heeft. De burgemeester en zijn wethouders moeten niet meer genoodzaakt<br />

zijn hun tijd en energie in onvruchtbare redetwisten te verspillen.<br />

Nog een kort woord over het ambt van den burgemeester zelf: dit<br />

ambt had geen verandering noodig, want het was van oudsher met het<br />

parlementaire systeem in tegenspraak; dit ambt heeft slechts in zooverre<br />

een wijziging ondervonden als zijn dragers door de toewijzing der functies<br />

van de tot non-activiteit gekomen gemeente-parlementen grootere<br />

beteekenis gekregen hebben; maar overigens heeft zich niets gewijzigd.<br />

De bepalingen van de gemeentewet, die zich met het ambt van den burgemeester<br />

bezig houden, blijven ook verder van kracht, zoo b.v. de<br />

bepaling van art. 65, dat hij steeds slechts voor 6 jaren benoemd wordt<br />

of van art. 66, dat hij ten allen tijde zonder opgaaf van redenen ontslagen<br />

kan worden. Ook aan het volambtelijk karakter van dit ambt, tot in de<br />

kleinste gemeente toe, werd niets veranderd. De burgemeester is de<br />

eenige verantwoordelijke leider van zijn gemeente geworden, en hij<br />

3 0


heeft deze taak met niemand te deelen, in het bijzonder ook niet met<br />

den gemeentesecretaris. Er zijn pogingen aan het licht gekomen, om in<br />

dezen laatste een overblijfsel van het oude parlementaire systeem te<br />

zoeken, aan wien het gelukt is uit den ouden tijd in de nieuwe ordening<br />

over te glippen. Dat is echter ten eenen male onjuist. De burgemeester<br />

staat in alle werkzaamheden boven den gemeentesecretaris en deze heeft<br />

nóch tegenover hem nóch tegenover den wethouder ook maar eenige<br />

controlebevoegdheid, hij is slechts tegenover den burgemeester verantwoordelijk<br />

voor het vlotte verloop van de interne administratie. Daaraan<br />

wordt ook niets veranderd door de bepaling van art. 4 van de Durchführungsverordnung<br />

van 19 Augustus 1941, volgens welke alle stukken,<br />

die van den burgemeester uitgaan bij de uitoefening van de op hem overgegane<br />

functies van den Gemeenteraad of van het College van Burgemeester<br />

en Wethouders, door den gemeentesecretaris of, voorzoover de<br />

burgemeester ook met diens taak belast is, door één der wethouders<br />

mede-onderteekend moeten worden. Deze mede-onderteekening heeft<br />

slechts de beteekenis van een bekrachtiging of documenteering en moet<br />

het bewijs ervoor zijn, dat de inhoud van het stuk werkelijk het door den<br />

burgemeester genomen besluit weergeeft, maar zij beteekent niet, dat de<br />

gemeentesecretaris aan het daadwerkelijk nemen van het besluit van den<br />

burgemeester deelgenomen heeft.<br />

De burgemeester werd volgens art. 65 van de Gemeentewet door de<br />

Kroon benoemd en ontslagen. Deze functie is volgens art. 1 van de Verordening<br />

nr. 3/40 betreffende de uitoefening van de regeeringsbevoegdheden<br />

in de Nederlanden op den Rijkscommissaris overgegaan. Deze<br />

heeft van zijn kant door art. 2 van de Verordening nr. 108/40 de benoeming<br />

en het ontslag van burgemeesters in gemeenten onder de 50.000<br />

inwoners aan den Secretaris-Generaal van het Departement van Binnenlandsche<br />

Zaken gedelegeerd. Tegelijkertijd heeft echter de Rijkscommissaris<br />

door art. 3 van dezelfde Verordening zich voorbehouden iedere<br />

benoeming of ontslag van een openbaar ambtenaar of van een der aan<br />

dezen gelijkgestelde personen aan zich te trekken en zelf uit te spreken.<br />

In overeenstemming daarmee zijn eenigen van U door den Rijkscommissaris<br />

benoemd geworden, anderen weer door den Secretaris-Generaal<br />

van het Departement van Binnenlandsche Zaken. Uw rechtspositie en de<br />

plichten, waaraan gij onderworpen zijt, zijn echter steeds dezelfde.<br />

Wat de benoeming en het ontslag van ambtenaren, employé's en<br />

arbeiders van den openbaren dienst in het algemeen betreft, moeten ten<br />

opzichte van de bezettende macht thans drie groepen onderscheiden<br />

worden: de tot de eerste groep behoorenden benoemt en ontslaat de<br />

Rijkscommissaris uit eigen bevoegdheid, dit zijn in de eerste plaats de<br />

leidende ambtenaren der belangrijkste staatsorganen en de burgemees-<br />

31


ters in de gemeenten met meer dan 50.000 inwoners. Tot de tweede groep<br />

behooren al diegenen, die vroeger door de Kroon benoemd werden en die<br />

thans, krachtens delegatie, door den bevoegden Secretaris-Generaal<br />

benoemd en ontslagen worden, waarbij de bezettende macht meer of minder<br />

ingeschakeld wordt en de derde groep omvat al die personen, die van<br />

oudsher door de bevoegde Nederlandsche organen zelf benoemd en ontslagen<br />

werden, maar voor allen geldt de hiervoorgenoemde mogelijkheid,<br />

dat de Rijkscommissaris zulk een benoeming of ontslag aan zich<br />

kan trekken en zelf uitspreken, en zoo is het ook met de wethouders, de<br />

raadslieden, de leden der gemeentelijke commissies en met alle verdere<br />

ambtenaren, employé's en arbeiders der gemeente. Tenslotte zijn voor<br />

eenige categorieën van ambtenaren bijzondere regelingen getroffen, in<br />

het bijzonder voor het onderwijzend personeel in de Verordeningen nr.<br />

73/40, nr. 3/42 en nr. 5/42 en voor de hoogleeraren in de Verordening<br />

nr. 4/42.<br />

De plichten, waaraan de burgemeester en het geheele aan hem ondergeschikte<br />

personeel onderworpen zijn, blijken het best uit de tekst van<br />

den eed, die de ambtenaren bij aanvaarding van hun ambt moeten afleggen<br />

en uit de loyaliteitsverklaring, die zij bij die gelegenheid moeten<br />

onderteekenen. Aan de teksten van de in de Nederlanden voorgeschreven<br />

eedformules is niets veranderd, slechts daar, waar een eed van trouw<br />

tegenover de Kroon, tegenover de Grondwet of tegenover andere Nederlandsche<br />

wetten voorgeschreven is, treedt volgens de beschikking van<br />

17 September 1940 de volgende formule daarvoor in de plaats:<br />

„Ik zweer, dat ik het in de bezette Nederlandsche gebieden geldende<br />

recht getrouwelijk zal toepassen en naleven."<br />

Het recht, dat gij volgens dezen eed na te leven hebt, is allereerst<br />

het oude recht, dat volgens de Verordening betreffende de uitoefening<br />

der regeeringsbevoegdheden in de Nederlanden in zooverre van kracht<br />

gebleven is, als het met de bezetting vereenigbaar is en vervolgens het<br />

recht, dat sinds de bezetting van het land door den Rijkscommissaris of,<br />

met zijn toestemming, door de bevoegde Nederlandsche organen nieuw<br />

gemaakt is. Dit recht moet gij toepassen, gij moet het derhalve kennen<br />

en ermede vertrouwd zijn. In zooverre het vroegere recht met het door<br />

den Rijkscommissaris geschapen recht in tegenspraak is, geniet het laatste<br />

den voorrang. Daarvan eenige voorbeelden: in art. 120 van het Nederlandsche<br />

Wetboek van Strafvordering is bepaald, dat een opsporingsambtenaar<br />

of deurwaarder slechts dan huiszoeking mag doen, indien hij<br />

door den kantonrechter of den commissaris van politie of den burgemeester<br />

begeleid wordt, of wanneer hij een schriftelijke volmacht van den<br />

bevoegden officier van justitie bij zich heeft. Deze beperking is nog van<br />

kracht, voorzoover het gaat om organen van de Nederlandsche politie,<br />

32


maar de Duitsche politiebeambten zijn daaraan niet onderworpen, want<br />

deze handelen niet op grond van het Nederlandsche strafprocesrecht, maar<br />

op grond van het door de bezettende macht geschapen recht, op grond<br />

waarvan het inzetten van Duitsche politiebeambten in de Nederlanden<br />

bepaald is.<br />

Een ander voorbeeld: talrijke Nederlandsche wetten en algemeene<br />

maatregelen van bestuur schrijven het hooren van commissies en colleges<br />

voor alvorens nieuwe wetten of verordeningen uit te vaardigen of<br />

bij het ten uitvoer leggen van disciplinaire maatregelen tegen ambtenaren,<br />

terwijl voorts het instellen van ambtenarengerechten vaak bij plaatselijk<br />

reglement voorgeschreven is. Voorzoover de Rijkscommissaris of<br />

de onder hem staande Duitsche organen in de uitoefening van hun bevoegdheid<br />

handelen, of wanneer een Nederlandsch orgaan op grond van<br />

een aanwijzing, die de Rijkscommissaris hem gegeven heeft, maatregelen<br />

neemt, is voor de werkzaamheid van deze commissies, colleges, ambtenarengerechten<br />

of scheidsgerechten geen plaats meer, want de Rijkscommissaris<br />

heeft zich bij de overname der regeeringsmacht geen beperking<br />

van deze soort opgelegd. Anders liggen echter de zaken, wanneer<br />

een Nederlandsch orgaan in de uitoefening van zijn bevoegdheid op<br />

grond van het oude recht handelt; het is dan nog steeds aan deze beperkingen<br />

onderworpen. Het is daarom dringend geboden, dat gij in ieder<br />

geval goed overweegt, of een disciplinaire maatregel, in het bijzonder<br />

een ontslag, dat gij wilt uitspreken, zijn grond vindt in het oude recht<br />

en ge moet de daarvoor bestaande procesvoorschriften in acht nemen,<br />

daar gij er anders mee moet rekenen, dat de betrokkene zich tot het<br />

bevoegde ambtenarengerecht of ambtenarenscheidsgerecht wendt met<br />

het gevolg, dat dit Uw beslissing weer opheft. Gij kunt er ook niet mee<br />

rekenen, dat in zulke gevallen de bezettende macht ingrijpt en de beslissing<br />

van het ambtenarengerecht of van het ambtenarenscheidsgerecht<br />

zelf verandert; de Rijkscommissaris heeft in art. 6 van de Verordening<br />

betreffende de uitoefening der regeeringsbevoegdheden de onafhankelijkheid<br />

van de rechtsprekende macht gegarandeerd. Geheel anders is<br />

het geval te beoordeelen, wanneer een ambtenaar niet slechts het vroegere<br />

recht schendt, maar wanneer hij zich ook tegenover de bezettende<br />

macht en tegenover de plichten, die hij tegenover deze te vervullen<br />

heeft, vergrepen heeft. In deze gevallen zijt gij ook en wel in de eerste<br />

plaats bevoegd, maar aanvullend kan en zal de Rijkscommissaris in zulke<br />

gevallen op grond van het vroeger genoemde art. 3 van de Verordening<br />

nr. 108/40 de zaak aan zich trekken en zijnerzijds de noodige maatregelen<br />

nemen, in het bijzonder ook een ontslag uitspreken, zoodat dan een<br />

medewerking van scheidsgerechten of ambtenarengerechten komt te vervallen.<br />

Naar een beschikking van 11 Juni 1942 mogen ambtenaren,<br />

33


employé's en arbeiders, die door den Rijkscommissaris of op zijn aanwijzing<br />

ontslagen zijn, slechts met zijn voorafgaande toestemming weer in<br />

openbaren dienst aangesteld worden. Als openbare dienst in den zin van<br />

deze beschikking geldt iedere werkzaamheid in dienst van den Staat, van<br />

een provincie, van een gemeente, van een ander publiekrechtelijk lichaam<br />

of van zulk een privaatrechtelijk lichaam, waaraan door den Staat, een<br />

provincie, een gemeente of een ander publiekrechtelijk lichaam deelgenomen<br />

wordt, verder ook iedere werkzaamheid aan een openbare of particuliere<br />

school, maar niet de uitoefening van een vrij beroep.<br />

Door de loyaliteitsverklaring, die tegelijk met de eedsaflegging onderteekend<br />

moet worden, belooft de ambtenaar, employé of leeraar, die ze<br />

onderleekent, de verordeningen en verdere beschikkingen van den Rijkscommissaris<br />

evenals van de aan hem ondergeschikte Duitsche bureaux<br />

nauwgezet na te leven en zich te onthouden van iedere tegen het Duitsche<br />

Rijk of de Duitsche Weermacht gerichte handeling. Beiden — de<br />

eed en de loyaliteitsverklaring — worden voorloopig niet van de zich<br />

reeds in een ambt bevindende personen gevorderd, maar slechts van hen,<br />

die hun ambt of dienst nieuw aanvaarden. De beslissende datum hiervoor<br />

is 17 September 1940, toen de Rijkscommissaris deze beschikking nam.<br />

Voorzoover de Rijkscommissaris de benoeming doet, moeten de eed en<br />

de loyaliteitsverklaring tegenover hem afgelegd worden, voor het overige<br />

tegenover die Nederlandsche autoriteiten, die de benoeming gedaan<br />

hebben. Gij hebt er voor te waken, dat al degenen, die bij Uw gemeente<br />

sinds 17 September 1940 zijn aangesteld, den eed en de verklaring afleggen,<br />

voorzoover volgens het vroegere gebruik in deze gevallen een eed<br />

afgelegd moest worden. Daarbij moet erop toegezien worden, dat geenerlei<br />

toevoegingen gemaakt worden, b.v. mogen die verklaringen niet, zooals<br />

dat herhaaldelijk geprobeerd is, wat den tijdsduur betreft beperkt<br />

worden, zooals „voor den duur van de bezetting van het land". Wie dat<br />

doet, mag niet benoemd worden: wie het gedaan heeft, moet ontslagen<br />

worden.<br />

De eedsaflegging en de loyaliteitsverklaring moeten ook in geval van<br />

een her-benoeming gevraagd worden, aangenomen, dat de her-benoemde<br />

niet reeds vroeger den eed en de loyaliteitsverklaring afgelegd heeft.<br />

Onderwijskrachten aan gemeentescholen behoeven de verklaringen niet<br />

te herhalen, wanneer zij slechts binnen dezelfde gemeente van school<br />

verwisselen, wél echter, wanneer zij in een andere gemeente nieuw aangesteld<br />

worden.<br />

Andere verklaringen dan de eedsaflegging of de loyaliteitsverklaring<br />

worden van ambtenaren en de met hen gelijk gestelde personen niet<br />

gevraagd. In het bijzonder worden geen verklaringen gevraagd over de<br />

innerlijke gezindheid van een ambtenaar of aspirant-ambtenaar met<br />

34


etrekking tot eenigerlei politiek vraagstuk, in het bijzonder over zijn<br />

houding tot de N.S.B. Bij herhaalde beschikkingen is uitdrukkelijk als<br />

ontoelaatbaar aangemerkt dergelijke vragen naar de gezindheid te stellen.<br />

Wel kan niet ontzegd worden aan een bestuurshoofd, derhalve ook<br />

niet aan den burgemeester, in verband met andere vragen zooals over het<br />

gezin, de afstamming, den leeftijd, den godsdienst enz. zich ook daarover<br />

klaarheid te verschaffen, öf en tot welke politieke partij een ambtenaar<br />

of aspirant-ambtenaar behoort of behoord heeft, verdere vragen, die een<br />

onderzoek naar de gezindheid ten doel hebben, moeten niet gesteld<br />

worden.<br />

Tot de voorschriften, op wier naleving bijzonder gelet moet worden,<br />

behooren o.a. de beschikkingen over de behandeling van joden in openbaren<br />

dienst. Deze beschikkingen zijn door den Generalkommissar für<br />

Verwaltung und Justiz genomen en hebben ten eerste betrekking op het<br />

verbod van benoeming en bevordering van personen van joodschen<br />

bloede in openbaren dienst en vervolgens op de verwijdering van de<br />

joden uit den openbaren dienst. Beide beschikkingen verschillen principieel<br />

in het volgende: het verbod van benoeming en bevordering van<br />

personen van joodschen bloede omvat al diegenen, die ook maar één<br />

grootouder van joodschen bloede hebben en al de niet-joden, die met<br />

een persoon gehuwd zijn, die ook slechts één grootouder van joodschen<br />

bloede heeft. De desbetreffende beschikkingen dateeren van 28 Augustus<br />

en van 14 September 1940. De verwijdering van joden uit den openbaren<br />

dienst omvat daarentegen slechts de vol-joden, de driekwart-joden en de<br />

gekwalificeerde halfjoden; onder de laatsten verstaat men dié personen,<br />

die slechts twee grootouders van joodschen bloede hebben en die óf zelf<br />

op 9 Mei 1940 tot een joodsch kerkgenootschap behoord hebben of daarna<br />

erin opgenomen zijn.öf die op dien datum met een jood getrouwd waren<br />

of daarna met een jood getrouwd zijn. De niet-gekwalificeerde halfjoden<br />

en de kwart-joden, evenals de personen, die met joden getrouwd zijn,<br />

moeten voorloopig nog niet uit den openbaren dienst verwijderd worden,<br />

maar vallen slechts onder het verbod van benoeming en bevordering.<br />

Door de beschikking van 21 Februari 1941 werd aan de ontslagen joden,<br />

voorzoover zij met uitzicht op pensioen aangesteld waren, pensioen en<br />

weduwen- en weezenpensioen toegezegd, en wel in aansluiting aan de<br />

grondbeginselen van het Wachtgeldbesluit. De door deze beschikking<br />

getroffen personen moeten niet eerst door een bijzonder besluit ontslagen<br />

worden, dat hun ter hand gesteld zou moeten worden, maar zij gelden<br />

van 1 Maart 1941 af als ontslagen. De beschikking over de verwijdering<br />

van joden uit den openbaren dienst steunt op de Verordening betreffende<br />

de regeling van de rechts- en financieele positie der ambtenaren,<br />

employés en arbeiders, evenals van bepaalde beëedigde personen en treft<br />

35


derhalve niet slechts de eigenlijke ambtenaren, maar ook alle overige<br />

beroepsgroepen, die door deze verordening mede omvat worden.<br />

Om vast te stellen, of een persoon van joodschen bloede is, moet in<br />

ieder geval afzonderlijk onderzocht worden, of en hoeveel voljoodsche<br />

grootouders aanwezig zijn. Als voljoodsch geldt een grootouder steeds<br />

dan, wanneer hij of zij tot een joodsch kerkgenootschap behoort of behoord<br />

heeft. Beweert de kleinzoon, dat een grootouder nochthans niet<br />

van joodschen bloede geweest is, dan moet hij daarvoor het bewijs leveren.<br />

Overigens geldt hier het volgende: de bewijslast voor de zuiverheid<br />

van zijn bloed treft steeds den ambtenaar en den met hem gelijk gestelde,<br />

en wel tot en met zijn grootouders. Verder, derhalve voor zijn verdere<br />

voorouders, wordt de bewijslast omgekeerd en rust op de autoriteit, die<br />

hem om deze reden niet aanstellen, niet bevorderen of ontslaan wil. Het<br />

lidmaatschap van een joodsch kerkgenootschap is bij de beslissing van<br />

deze vragen nooit van belang voor wat betreft dit lidmaatschap, maar<br />

steeds slechts als bewijsmiddel voor het ras.<br />

Van iederen ambtenaar, in het bijzonder van een burgemeester, moet<br />

volstrekte zekerheid met betrekking tot het jodenvraagstuk verlangd<br />

worden. Hetzelfde geldt voor de andere opgaven, die noodzakelijkerwijs<br />

uit den tegenwoordigen oorlog voortvloeien. Dat zijn allereerst de Luchtbescherming<br />

en de Brandweer, waarop niet bezuinigd mag worden en<br />

met welker bijzonderheden iedere burgemeester zich thans zelf te bemoeien<br />

heeft, verder alle beschikkingen, die betrekking hebben op het<br />

verkrijgen en distribueeren der levensmiddelen en van alle andere<br />

verbruiksartikelen, die onder de openbare zorg vallen, de uitwerking<br />

van evacuaties en niet het minst de uitzending van werkkrachten naar<br />

Duitschland; volgens de Verordening nr. 42/41, in verband met de Verordeningen<br />

nr. 26/42 en 48,42 kan iedere inwoner van het bezette Nederlandsche<br />

gebied voor uitzending naar Duitschland in aanmerking komen,<br />

en dit geldt ook voor de ambtenaren en alle andere personen in openbaren<br />

dienst. De gewestelijke arbeidsbureaux moeten bij de arbeidsbemiddeling<br />

voor het overtollige personeel, voor zoover zij dit voor<br />

uitzending naar Duitschland noodig hebben, door alle autoriteiten<br />

gesteund worden. Voor allen, die op deze wijze uitgezonden worden, moet<br />

de terugkeer in hun ouden werkkring verzekerd blijven, terwijl zij voorts<br />

al hun materieele aanspraken behouden.<br />

Verschillenden Uwer zullen zich bij de overname van hun ambt misschien<br />

niet voldoende gerealiseerd hebben, hoezeer zij bij ieder hunner<br />

ambtshandelingen aan het vroegere recht gebonden zijn. Maar aan de<br />

wettigheid van het gemeentelijke bestuur is door de Verordening van<br />

11 Augustus 1941 niet het minste veranderd. De Rijkscommissaris heeft<br />

weliswaar door de Verordening nr. 137/40 betreffende de regeling der<br />

u


echts- en financieele positie van ambtenaren, employé's en arbeiders<br />

evenals van bepaalde beëedigde personen (van 13 September 1940) de<br />

mogelijkheid geopend, deze positie zoo noodig ook met verandering van<br />

het vroegere recht nieuw te regelen, en deze mogelijkheid is uitgebreid<br />

tot het personeel der provincies, der gemeenten, der overige publiekrechtelijke<br />

lichamen en van die privaatrechtelijke lichamen, waarin de<br />

Staat, een provincie, een gemeente of een ander publiekrechtelijk lichaam<br />

deelneemt, verder ook tot iedere onbezoldigde werkzaamheid evenals<br />

ook tot de werkzaamheid aan de particuliere scholen, en tenslotte omvat<br />

zij ook de werkzaamheid van al die personen, van wie voor het aanvaarden<br />

van hun werkkring het afleggen van een eed verlangd wordt, derhalve<br />

de advocaten, notarissen, artsen, dierenartsen, tandartsen, apothekers,<br />

vroedvrouwen, makelaars, en vendumeesters, en met behulp van<br />

deze Verordening konden groote gebieden van het openbare leven voorzoover<br />

noodig, nieuw gevormd worden. Ik verzoek U echter daarbij één<br />

ding goed in het oog te houden: deze Verordening is steeds slechts een<br />

instrument in de hand van den Rijkscommissaris, die haar óf zelf toepast<br />

óf haar toepassing beveelt, zij is echter niet bedoeld voor de zelfstandige<br />

toepassing door de Nederlandsche organen. Herhaaldelijk zijn pogingen<br />

gebleken, dat ook deze, in het bijzonder de burgemeesters, probeerden<br />

door middel van deze Verordening nieuw recht te scheppen. Dit is niet<br />

mogelijk. Hetzelfde geldt voor de beschikking nr. 124/41 over de verzorging<br />

van ontslagen ambtenaren; deze beschikking houdt rekening met<br />

het feit, dat volgens Nederlandsch recht een ontslagen ambtenaar slechts<br />

dan pensioen krijgt, wanneer hij óf de ouderdomsgrens bereikt heeft óf<br />

blijvend invalide geworden is. Wanneer de Rijkscommissaris een ontslag<br />

uitspreekt, wil hij den betrokkene evenwel, wanneer de omstandigheden<br />

van het geval het toelaten een soort gunstpensioen laten toekomen, dat<br />

al naar gelang de redenen, die tot het ontslag gevoerd hebben, verschillend<br />

is. Wanneer daarentegen een Nederlandsche autoriteit een ontslag<br />

voor noodzakelijk houdt, dan kan hij den betrokkene zijnerzijds geen<br />

verzorging op grond van de beschikking nr. 124/41 toekennen, want aan<br />

hem komt de toepassing van dit voorschrift niet toe. Besluiten, volgens<br />

welke de burgemeester niettemin op grond van de beschikking nr. 124/41<br />

een door hem ontslagen ambtenaar zonder toestemming van den Rijkscommissaris<br />

pensioen toegekend heeft, zijn onrechtmatig.<br />

Tot de voorschriften, waaraan de burgemeester zich beslist te houden<br />

heeft, behooren verder de bepalingen van de Gemeentewet betreffende<br />

de gemeentehuishouding en de met betrekking daartoe verschenen uitvoeringsvoorschriften.<br />

Hoe moeilijker de financieele positie der gemeenten<br />

wordt, die in de Nederlanden overigens reeds vóór den tegenwoordigen<br />

oorlog met veel hoogere schulden belast waren dan dit in Duitsch-<br />

7,7


land het geval was, destemeer winnen de voorschriften over de gemeentehuishouding<br />

aan beteekenis voor Uw dagelijkschen arbeid. Vele van<br />

de gemeenten hier te lande behooren reeds tot de z.g. noodlijdende<br />

gemeenten, die haar betalingsverplichtingen slechts met behulp van<br />

bijzondere bijdragen, die de Staat haar verschaft, nakomen kunnen. Het<br />

ligt voor de hand, dat deze noodlijdende gemeenten voor de dagelijksche<br />

uitgaven aan bijzondere beperkende voorschriften onderworpen moeten<br />

zijn. Daartoe behoort in de eerste plaats het verbod, om zelfs in dringende<br />

gevallen zonder voorafgaande toestemming van het toezichthoudend<br />

orgaan uitgaven te doen, die buiten of boven de begrooting vallen. Voor<br />

iedere betaling, die zonder toegelaten te zijn, door de gemeente gedaan<br />

wordt, zijt gij persoonlijk aansprakelijk en ik verzoek U deze mogelijkheid<br />

niet gering te schatten. Het afleggen van de rekening en het onderzoek<br />

van de jaarrekeningen volgt steeds eerst eenige jaren later, nadat<br />

de uitgaven reeds lang gedaan en vergeten zijn, en ge kunt nooit weten,<br />

wat U in dit opzicht nog te wachten staat. Nauwgezet vasthouden aan de<br />

voorschriften betreffende de gemeentelijke huishouding, is dan ook in<br />

Uw eigen belang, bovendien raad ik U aan, zooals dat in Duitschland<br />

algemeen gebruikelijk is, een aansprakelijkheidsverzekering af te sluiten,<br />

die U schadeloos stelt voor eventueele aanspraken. De verzekeringspremies<br />

mogen niet op de gemeentekas overgedragen worden, maar moeten<br />

door U persoonlijk .betaald worden.<br />

I n<br />

^<br />

n<br />

samenhang zij nog het toezicht op de gemeente uiteenaezet,<br />

dat in de Verordening van 11 Augustus 1941 nieuw geregeld<br />

is. Volgens art. 14 van deze Verordening heeft het toezichthoudend<br />

orgaan erover te waken, dat het bestuursbeleid van den burgemeester<br />

zich binnen de geldende rechtsvoorschriften voltrekt en het algemeen<br />

belang van het Rijk bevordert. Voorzoover het toezichthoudend orgaan<br />

dientengevolge over de rechtmatigheid van het bestuur te waken heeft,<br />

hebben "wij met iets vanzelfsprekends te doen; daarenboven grijpt het<br />

echter ook in in die sfeer van gemeentelijke maatregelen, die niet op het<br />

gebied der wetstoepassing ligt, immers het toezichthoudend orgaan moet<br />

er ook voor zorgen, dat het algemeen belang van het Rijk bevorderd<br />

wordt. De vraag ligt voor de hand: waar blijft dan de autonomie? Ik verzoek<br />

U echter goed te letten op de woorden „van het Rijk"; hierdoor<br />

wordt de bevoegdheid van het toezichthoudend orgaan overal uitgeschakeld,<br />

waar het gaat om zuiver plaatselijke belangen en het wordt slechts<br />

daar' toegelaten, waar het belang van het geheele Rijk op het spel staat.<br />

Ook wanneer het slechts om provinciale belangen gaat, mag het toezichthoudend<br />

orgaan zich niet inmengen. Gij ziet derhalve: door de nieuwe<br />

formuleering van de bevoegdheden van het toezichthoudend orgaan<br />

wordt de autonomie niet aangetast.<br />

Of echter de voorwaarden aanwezig zijn, waaronder het toezichthoudend<br />

orgaan tot ingrijpen bevoegd is, beslist het toezichthoudend orgaan<br />

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zelf. De burgemeesters zijn niet bevoegd het opvolgen te weigeren van<br />

een maatregel van het toezichthoudend orgaan onder aanvoering, dat niet<br />

het algemeen belang van het Rijk op het spel staat. Verder is art. 185 der<br />

Gemeentewet van kracht gebleven. Volgens dit artikel kunnen gemeentebesluiten,<br />

die met de wet of het algemeen belang in strijd zijn, geschorst<br />

of vernietigd worden; hierbij ging het om een speciaal recht van de Kroon,<br />

buiten het eigenlijke toezicht van de gemeenten. Deze bevoegdheid is<br />

door art. 1 van de verordening nr. 3/40 betreffende de uitoefening van de<br />

regeeringsbevoegdheid in de Nederlanden overgegaan op den Rijkscommissaris<br />

en door dezen in de verordening nr. 193/40 aan den Secretaris-<br />

Generaal van het Departement van Binnenlandsche Zaken gedelegeerd.<br />

Het beantwoordt aan de behoeften van het autoritaire staatsbeleid,<br />

dat het toezichthoudend orgaan, niet zooals vroeger ertoe beperkt is zich<br />

met verzoeken tot den burgemeester te wenden en hem te vragen om dit<br />

of dat te doen of na te laten, maar het heeft het recht hem aanwijzingen<br />

te geven, derhalve met een bevel of verbod tot hem te komen. Maar vanzelfsprekend<br />

is ook het toezichthoudend orgaan daarbij aan het geldende<br />

recht gebonden, het mag derhalve zijn recht om aanwijzingen te geven<br />

niet gebruiken om op deze manier geldend recht te veranderen of zelfs op<br />

te heffen. Tot het geldend recht in dezen zin behoort ook het door de<br />

gemeente geschapen plaatselijk recht, dat het toezichthoudend orgaan te<br />

respecteeren heeft. Het recht om aanwijzingen te geven is een uitvloeisel<br />

van het recht van toezicht en kan derhalve slechts uitgeoefend worden in<br />

het bestek, dat bepaald is door de grenzen, die aan het toezichthoudend<br />

orgaan gesteld zijn.<br />

Toezichthoudend orgaan in eerste instantie is de Commissaris der Provincie;<br />

in de drie groote steden Amsterdam, Rotterdam en den Haag, die<br />

te belangrijk zijn dan dat zij ondergeschikt zouden kunnen worden gemaakt<br />

aan het door het recht om aanwijzingen te geven verstrekte<br />

toezicht van een Commissaris der Provincie, is de Secretaris-Generaal<br />

van het Departement van Binnenlandsche Zaken toezichthoudend orgaan.<br />

Deze is voor alle overige gemeenten toezichthoudend orgaan in tweede<br />

instantie, voor waterstaatsaangelegenheden is dit de Secretaris-Generaal<br />

van het Departement van Waterstaat. De toezichthoudende organen kunnen<br />

allereerst over alle gemeentelijke aangelegenheden te allen tijde<br />

van U inlichtingen verlangen en gij zijt verplicht deze inlichtingen te<br />

verstrekken. Het beantwoordt aan de practische behoeften van het<br />

bestuur, dat in bijzonder dringende en gewichtige gevallen het toezichthoudend<br />

orgaan van de tweede instantie zich direct tot den burgemeester<br />

kan wenden, natuurlijk onder kennisgeving aan het toezichthoudend<br />

orgaan van de eerste instantie. Of echter in ieder afzonderlijk geval<br />

sprake is van deze omstandigheden, is geen vraag, die U aangaat en<br />

waarover gij niet te oordeelen hebt, maar die de toezichthoudende organen<br />

onder elkander uit te maken hebben. Wanneer gij met een beslissing<br />

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van het toezichthoudend orgaan in eerste instantie het niet eens zijt, kunt<br />

gij U wenden tot het toezichthoudend orgaan in tweede instantie. Of en<br />

in hoeverre dit echter aan zulk een beroep gevolg wil geven, is aan zijn<br />

goeddunken overgelaten, m.a.w.: gij hebt geen formeel klaagrecht tegenover<br />

den Commissaris, maar slechts informeele bezwaren betreffende het<br />

toezicht, die in ieder staatsbestel vanzelf zoo lang voorhanden zijn, als<br />

de hoogste autoriteit in den Staat zich nog niet geuit heeft. Ook dit informeele<br />

bezwaar moet bij den Commissaris der Provincie, over wien gij U<br />

wilt beklagen, ingediend worden. Overigens vindt tusschen de Duitsche<br />

bureaux in den Haag en de burgemeesters ook geen rechtstreeksch zakelijk<br />

verkeer plaats; gij moet U veeleer in alle aangelegenheden van Uw<br />

ambt steeds eerst tot den bevoegden Beauftragten, dien de Rijkscommissaris<br />

voor Uw provincie aangesteld heeft, wenden.<br />

De meesten van U hebben eerst in den laatsten tijd hun ambt aanvaard.<br />

Bij eenigen van U kon men een streven bemerken, zich met<br />

de inwoners Uwer gemeente zoo goed mogelijk te verstaan en den<br />

tegenstanders te toonen, dat zoo'n nationaal-socialist ook een zeer vredelievend<br />

man zijn,kan, met wien men goed kan omgaan. Tegenover deze<br />

opvatting zou ik naar een woord van Bismarck in zijn „Gedanken und<br />

Erinnerungen" willen verwijzen; hij zegt daar, dat het geheel verkeerd<br />

is, te probeeren zijn tegenstanders door toegevendheid te willen verzoenen.<br />

Anderen van U zijn in het tegenovergestelde uiterste vervallen en<br />

hebben na hun ambtsaanvaarding onnoodig veel scherven gemaakt. Beide<br />

opvattingen zijn verkeerd. Gij zult Uw tegenstanders slechts daardoor<br />

kunnen overwinnen, dat gij hen van Uw prestaties en Uw kunnen overtuigt.<br />

En nog een andere gedachte moge ik U op Uw weg medegeven: het<br />

gemeentebeheer is en moet steeds blijven het bestuur, dat het volk het<br />

naast staat, vóór alle andere besturen staat het vooraan in het openbare<br />

leven, en niemand is zoo als de burgemeester blootgesteld aan de algemeene<br />

aandacht en kritiek. Hij staat steeds aan het begin en nooit aan<br />

het einde van zijn arbeid, en wat door een gemeentebestuur in het verleden<br />

gepresteerd is, wordt spoedig vergeten en schijnt slechts al te spoedig<br />

vanzelfsprekend; wanneer men er nog van spreekt, dan is dit om<br />

over een of andere omstandigheid — meestal iets zonder belang — kritiek<br />

uit te oefenen. Den verantwoordelijken leider eener gemeente is het<br />

daardoor slechts zelden vergund, eens voor een kort oogenblik terug te<br />

blikken en zich te verheugen over datgene, wat hij in het verleden geschapen<br />

heeft. Ik zou U allen willen toewenschen, dat gij in den loop van<br />

een lange ambtsperiode toch af en toe zulk een gelegenheid moogt vinden<br />

om op een of ander goed werk, dat gij in den geest van de nationaalsocialistische<br />

doelstelling hebt mogen volbrengen, een terugblik te werpen<br />

en dan tot Uzelf te kunnen zeggen, dat Uw arbeid, hoewel moeizaam<br />

en zorgvol, toch niet vergeefsch is geweest.<br />

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