Ausgabe 1/2006 - merenpoortclub

(siehe Bild). Damit wird die prozentuale Dehnung eines Drahtes auf einem Teilstück
von 2 Metern ermittelt. Am besten, man vergißt das Ganze gleich wieder, denn die
Methode funktioniert nur bei relativ neuen Wanten. Der Wantendraht reckt sich mit der
Zeit und verliert auch die Dehnungsfähigkeit, sich bei Entlastung wieder auf die
ursprüngliche Länge zurückzuziehen. Wollten wir jedes Jahr so verfahren, dann
würden unseren armen Wanten im Verlauf von 15 Jahren (= die durchschnittliche
Lebensdauer von stehendem Gut) die Ohren ordentlich lang gezogen.
In der Merenpraet Ausgabe 03/1978 berichtet P. van Berg, man solle auch mit dem
Steifdurchsetzen der Stagen vorsichtig sein. Er hat sich so einmal eine größere Beule in
das Dach seiner Merenpoort gedrückt.
Nachtrimm unter Segeln
Für den Segeltrimm einer Merenpoort ist ein Artikel des Merenpoort-Trimmexperten
MB angekündigt. Hier nur noch soviel: Sollte sich der Mast beim Segeln nach Luv
oder Lee biegen, wird dies grundsätzlich mit den vorderen Unterwanten korrigiert
(Biegung nach StB mit BB-Unterwant). Verstellt man die Oberwanten, kann man mit
dem Riggtrimm von vorne beginnen.
Der tendenziellen Luvgierigkeit einer Merenpoort ist kaum durch Akrobatik am Rigg
beizukommen. Scheut man konstruktive Veränderungen am Unterwasserschiff
(“racekiel“) oder das Nachrüsten eines Klüverbaums, dürfte ein Besuch beim
Segelmacher De Vries in Lemmer lohnen. Weniger Bauch in den Segeln, bedeutet
weniger Schräglage und geringere Luvgierigkeit. Eine große Genua erzeugt nicht
zwangsläufig ein Drehmoment nach Lee, weil auch hier der Winddruck auf das
Achterliek achterlich vom Drehpunkt des Bootes wirkt.
Für Mast- und Schotbruch übernimmt der Autor dieses Artikels keine Verantwortung
(ht)
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