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Opmerking - Pragma ADE

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27 dies statistisch bedeutungslos. Viel spricht dafür, daß Menschen mit Beschwerden, die früher klag-<br />

28 los hingenommen wurden, heute den Arzt aufsuchen. Die Frage, ob eine Krankheit im Zu- oder<br />

29 Abnehmen begriffen ist, läßt sich nur mit großangelegten Langzeitstudien beantworten. Grund-<br />

30 voraussetzung dafür ist eine zuverlässige Datenbasis, und die wäre nur herzustellen, wenn alle<br />

31 relevanten Krankheitsfälle zentral erfaßt würden. Wie problematisch so etwas ist, hat der Streit<br />

32 um die Aids--Meldepflicht und die Krebsregister gezeigt.<br />

33 ≫Immer häufiger schließen sich junge Menschen fragwürdigen Sekten an.≪ — ≫Immer mehr junge<br />

34 Mädchen trauen sich nachts nicht mehr auf die Straße.≪ — ≫Immer mehr Schüler begehen wegen<br />

35 schlechter Zensuren Selbstmord.≪ — ≫Immer häufiger greifen Frauen zur Schmerztablette.≪ ...<br />

36 Niemand weiß, ob das stimmt. Nichts davon ist glaubhaft belegt, weil gar nicht belegbar. Die<br />

37 Verfasser solcher kühnen Behauptungen transportieren damit lediglich ihre eigenen Vorurteile, oft<br />

38 wohl nur aus Gedankenlosigkeit. Andere schreiben es ab und verbreiten diese Enten weiter.<br />

6 39 Nicht nur wir Journalisten stopfen allerlei Fragwürdiges in die Gehirne der Mitmenschen. Auch<br />

40 unsere Gewährsleute, die Wissenschaftler, lassen es allzuoft an der Sorgfaltspflicht fehlen. Eine Stu-<br />

41 diengruppe des amerikanischen Bundesamtes für Gesundheitsstatistik hat nach dem Zufallsprinzip<br />

42 fünfzig in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichte Arbeiten über gesundheitsgefährdende<br />

43 Umweltfaktoren ausgewählt und nachrecherchiert. Dabei ergab sich, daß in nur vier von den fünfzig<br />

44 Forschungsberichten ein direkter Zusammenhang zwischen den Umweltfaktoren und möglichen<br />

45 Krankheitsfolgen erkennbar war. Selbst in diesen vier Fällen kam die Untersuchungskommission<br />

46 zu dem Schluß: ≫Die geführten Nachweise sind allesamt unzureichend.≪<br />

7 47 Leben ist ein gefährliches Spiel. Wir sollten seine Risiken kennenlernen und uns immer wieder ins<br />

48 Gedächtnis rufen, um sie minimieren zu können. Doch die allenthalben betriebene Hirnverschmut-<br />

49 zung ist dabei wenig hilfreich.<br />

examen<br />

toelichting<br />

vragen<br />

antwoorden<br />

Duits 1995–1 VWO ◭ ◭ ◮ ◮

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