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Stavros Balaouras, Die Tragödie von Kalavryta [PDF]

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nanzamtes gezwungen, die Tresore zuöffnen, woraufhin die Deutschen allesplünderten.Kurz nach 12 Uhr wird eine grüneLeuchtkugel abgeschossen. K. D. gehteinige Meter zurück. Nach einigen Minutenfolgt eine rote Leuchtkugel derBahn der ersten. Damit wird das Signalzum Massaker gegeben. Von die semMoment an spielen sich die schrecklichstenSzenen ab. Doch nicht genugdamit. <strong>Die</strong> Wehrmachtsoldaten, bewaffnetmit Äxten, Pistolen, verabreichtenjedem <strong>Kalavryta</strong>ner, der eineRegung zeigte, einen „gnadenschuss”.Nach dem „Abschlußbericht derKampfgruppe Edersberger" wurden am13. Dezember 1943 511 Griechen in<strong>Kalavryta</strong> erschossen. Nach grie chischenAngaben sollen über 1.300 Personenallein in <strong>Kalavryta</strong> den Tod erlittenhaben. Das Feld <strong>von</strong> Kapi wurde vomBlut der gesamten männlichen Bevölkerung<strong>von</strong> <strong>Kalavryta</strong> getränkt. Es überlebten13 Zeugen, im griechischen„Martyres", 13 wirkliche Märtyrer.<strong>Die</strong> Frauen und die Kinder, die in derDorfschule eingesperrt waren, verbrachtendort qualvolle Stunden. Nachdemalle Häuser der Stadt in Flam menstanden, wurde auch die Dorfschulevom Feuer erfasst. <strong>Die</strong> in Panik geratenenFrauen zerschlugen die Fenster,sprangen ins Freie. Andere Frauen wiederumwarfen ihre Kleinkinder hinaus.Schließlich gelang es ihnen die Tür zuzertrümmern. Nun konnten alle befreitwerden. Laufend verlassen sie die Stadtund erreichen die Felder und Weinberge.Von den Männern gibt es keineSpur.Ma rago Ferfeli begegnet als ersteden Frauen und sagte völlig gebrochen:„Was tut ihr da! Sie haben unsere Män-ner umgebracht". Am Tatort lagen alleMänner tot, kaum <strong>von</strong>einander zu unterscheiden.Viele Frauen konnten ihreAngehörigen nicht finden, denn sie warenbuchstäblich zerstückelt. <strong>Die</strong> Frauen,vereint in ihrem gemeinsamenSchicksal, begannen ihre Männer undKinder zu begraben. <strong>Die</strong> meisten Totenwurden in Decken eingeschlagen undzum Friedhof gebracht, der sich ca. 700m vom Ort des Massakers entfernt befand.In der eisigen Dezember-Erdegruben die Frauen mit den Händen dieGräber aus, denn die Suche nach Werkzeugenwäre in den niedergebranntenHäusern erfolglos geblieben. Es dauertemehrere Tage, bis alle Männer begrabenwaren.Das Drama war grenzenlos. <strong>Die</strong> eigentlichenHelden <strong>von</strong> <strong>Kalavryta</strong>, derStadt der Witwen, sind die Frauen.Trotz aller Entbehrungen haben sie ihreKinder aufgezogen und die Stadt ohnejegliche Unterstützung vom griechischenStaat, <strong>von</strong> Deutschland oder <strong>von</strong>Österreich wiederaufgebaut.Verantwortlich für das Blutbad in<strong>Kalavryta</strong> war die 117. Jägerdivision.Der Anteil der Soldaten und Offiziereösterreichischer Abstammung bei der117. Jägerdivision war beträchtlich (ca.60 %). Beim „Unternehmen <strong>Kalavryta</strong>"nahm auch der Wehrkreis, XVII,EII/482, bestehend aus Soldaten <strong>von</strong>Braunau, teil. Quelle: „Antifa-Info“ Herbst 1994,In Erinnerung an Peter Kammerstätter10.12.1911-3.10.1993Gedenkstätte für die Opfer des Nazi-Massakers in <strong>Kalavryta</strong>

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