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volumnis xxxviii. pars prior. - Archive ouverte UNIGE

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LE 202—203 444<br />

443 EPISTOLi<br />

besonderen gleisnerei angenommen hat, vnd gewoellet<br />

ein newer Busprediger sein, in einem dorff<br />

heisset Monte '), trüge ein gantz Jang haar vnn<br />

hart, vnd ein rock der jm schier eine halbe ele<br />

nachgieng Wohnet in einer hûlen, wie ein keller,<br />

darüber doch ein klein hütlin war, name sich an<br />

er schlieffe vff blosser erden. In dem loch ist er<br />

aber etliche mal ergriffen worden in leichtsinnigen<br />

zechen mit seinen Bûszdoechteren. Man glaubts<br />

aber denen nit die jn ergriffen hetten, bis dz er zwo<br />

derselbigen Buszjüngerin, Penitentialium, so nennet<br />

er sie, schwengprte. Da das ausbrochen, hat der<br />

h. new Bûsprediger mit seinen Bûszdoechteren die<br />

flucht geben,, vnd ist komen, erstlich in Wallis, da<br />

er sein büberei auch angefangen, aber nit künden,<br />

wie in Soffoy, verschlagen, das er da dnnnen bald<br />

hat entweichen müssen. Demnach solle er sein<br />

abcntheur auch in Lotringen versuchet, aber in<br />

keinen glauben haben bringen moegen. Zu letst<br />

hat er sich in Burgundi gethon, da er sein betrug<br />

besser angericht, das er noch bei etlichen ein ansehen<br />

hat, nemlich bei den einfeltigen. Schreiet<br />

seer wieder die, so gern den waren glauben an<br />

Christum vffbrechten, Nimet vil gelt in dem schein<br />

als ob ers den armen geben, Aber man findt das<br />

er jm selb das mehrerteil behaltet. Nachdem er<br />

nun des orts ein gros geschrei vnd zûlauff erwecket,<br />

hat sich zu jm gethon Petrus Tusanus ein<br />

fromer gelerter vnd durch fil grosse creutz bewertcr<br />

prediger des Evangeli zû Moempelgart, seine predig<br />

gehoeret, die er in einer grossen todtonbegengnüs<br />

eins Edelsmans gethon, in deren er, weil er dis<br />

predigers innen was worden, seer hefftig aber on<br />

allen grund wider die reine 1ère des h. Evangeli<br />

geschreien hat. Als jn aber der prediger, nachdem<br />

er aus der kirchen gieng, des zû rede gestellet, hat<br />

er sich mit jm in rede nicht wollen einlassen, sagte,<br />

es gebüret jm nit vom glauben zû disputieren, on<br />

erlaubnus der oberen des lands Burgundi. Wie<br />

aber der prediger jm doch vorwisse, das er hette<br />

doerffen predigen, Christus hette für der alten, nit<br />

aber für vnsere sünde genüg gethon, sonder wir müsten<br />

dieselb abtragen mit eigner penitentz, vnd durch<br />

die Messen, verdienst der heiligen vnd dergleichen,<br />

Gabe er jm die antwort, wie Christus hetto seine<br />

sünd bezalen künden mit seinem tod, er were doch<br />

dazumal noch nit vff erden gewesen, vnd da der<br />

prediger schrifften dawider fürwarffe, sagte er sie<br />

stünden nit in der Bibel, vnd schalte den prediger<br />

hefftig. Des stimeten jm seine pfaffen zu vnd das<br />

bethoerto volk. Also mûste der gute prediger disen<br />

armen leutlin jren verfürer lassen. Der herre erbarme<br />

sich jren vnd aller deren denen das heilsame<br />

202. 1) Vielleicht Monnetier auf dem Mont Salève.<br />

Evangeli mit solchen tücken vnd gewalt abgewandt<br />

wurt. Vnd bedencko ein jeder fromer Christ, was<br />

das für ein erschröcklicho grausame plage Gottes<br />

seie, vnd verderbliche blindheit, das solchen groben<br />

lugen so fil statt solle gegeben worden, zu Paris in<br />

der so berhümbten hauptstat eins solchen herlichen,<br />

vnd wann der name gelten solle, des allerchristlichsten<br />

koenigreichs, da die allerhoehiste hohe<br />

schul, vnd die gelertisten Theologen sein sollen,<br />

Dan warlich die Weh, so sie wider vns anzogen,<br />

über sie gehn. Der Herre gebe es jnen zu erkennen,<br />

vnd helft'c jnen. Amen.<br />

203.<br />

Ioannes Calvinus.<br />

CALVINUS SYLVIO. ')<br />

Interpellât eum de modo quo pro condone de<br />

coena disseruerit ut auditores quidem carnalem corporis<br />

Christi praesentiam asserere eum völuisse putarent.<br />

Multis aliis argumentis et proposita Melanthonis<br />

autoritate eum ad meliorem frugem revocat et ut paci<br />

ante omnia studeat hortatur.<br />

(Ex autographe) Genev. Cod. 106, fol. 41 cuius apographs reperies<br />

ibid. Cod. 111, fol. 44 et in Arch. Bern. Epp. VI. p.<br />

53. Ruehat, V. 521.)<br />

Gratia tibi et pax a Deo pâtre nostro et Domino<br />

Iesu Christo.<br />

Significatum est mihi, primum rumore ipso,<br />

deinde quorundam literis, te istic nupor non parvae<br />

offensionis vel causam vel certe occasionem praebuisse,<br />

quum pro concione ita de coenae mysterio<br />

loquutus esses, ut carnalem sub pane inclusionem<br />

corporis te velle asserere omnes putarent. Hac de<br />

re a fratribus appellatum, ut rationem redderes, detrectasse<br />

ac causa adhuc intégra provocasse Bernam<br />

ad maiorem cognitionem, cui docti viri intéressent,<br />

qualis est Melanchthon et eius similes. Id quanquam<br />

mihi videbatur non modo ab ingenii tui mansuetudine<br />

alienum, sed per se quoque valde absur-<br />

203. 1) Duplex epistolae apposita est mscriptio, neutra Calvini<br />

manu, altera: O. Farello 1540 altera: Ad BicardumSylvium.<br />

Ad Farellum non pertinere vel cursim legenti patet.<br />

De anno certi nihil definiri potest, nisi quod ante Wbrmatiense<br />

colloquium scripta videtur, siquidem Calvinus ubi Melanchthonem<br />

autorem commendat, cuius sententiam coram loquentis<br />

excejierit, solum Francofordiensem conventum memorat.<br />

Cf. Buchat, V. 156. Hottinger, p. 744. Caeterum Rich.<br />

Du Bois V. D. M. Paterniaci (pays de Vaud) erat.

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