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GE Biblioth. pub. et univ - Archive ouverte UNIGE

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443 EPISTOIiAE 4179—4179 bis 444<br />

Item jnn dem vffrur machttend die vffrurer<br />

ein grosses gschrey wider den Sindiquen vnd<br />

wachtherren, sy als Verräter verl<strong>et</strong>zende damitt sy<br />

den gmeynen man anreytztend, man söltte ouch<br />

jnn der Burgern vnd jnwonern husern vallen sy<br />

zeersuchen dann jn jren b<strong>et</strong>hern warend vyl harnisch<br />

vnd waaffen verborgen, wöllichs wol anzeyg<strong>et</strong><br />

das sy zeplundern mut hatten.<br />

Als dann jren einer vorlangist zu sinem brader<br />

gesagt hatt sy wurden alle in kurtzer zyt mitt disen<br />

Frömbdlingen rych gemacht werdenn.<br />

"Vnnd vber das diewyl wir jnn vnserm Bhat<br />

diser sach halb zeberatschlagenn versaml<strong>et</strong> warend,<br />

ward da yferlich vor vnnserm Rhathuss mit hoher<br />

Stym geschruwen mann müsste alle dise Frantzosen<br />

vnnd darzu alle jre gunner vnd liebhaber gan<br />

vmbbringen vnd henckhen.<br />

Es mag bieby gesehen werden wie schandtlioh<br />

dise vervrtheyltte hannd vor einer so Lobliehen<br />

Eherlichen versamlung g<strong>et</strong>örffen sagen das in eines<br />

vnnsers Mittrhats huss ein grosse zal bewapn<strong>et</strong>er<br />

Frantzosen was, so doch durch Gutten khundschafften<br />

das nitt ein einiger mentsch darin gesähen<br />

bewert ist. Daruff aber das sy sagend die khundtschäfften<br />

sygind durch' die Sindiquen jres eignen<br />

vermessens geuass<strong>et</strong>, Erschyndt durch vnnser Register<br />

vnnd darzu so ist es wolbekhandt das söllichs<br />

geschach vss eigentlicher Rhatsordnung, damitt<br />

alles den zweyhundert fürgebracht würde. B<strong>et</strong>räffend<br />

jr Sag das jre Partyen vnd vyend sind zu der<br />

khundtschafft angenommen worden, so sy die wachtherren<br />

die do angegryffen worden sind jre widerwertigen<br />

zesyn benampsen, wenn soll man drumb<br />

verhören, dan die so darby warend vnnd angryffen<br />

sind worden darzu so sindts dozmal gsyn als<br />

gmeyne Personen die vnser beuelch vssrichtt<strong>et</strong>end :<br />

so sy jre vyend alle die die wider sy der warheyt<br />

gezug<strong>et</strong> schätzen wollend, habenn wir doch souil<br />

vnns antrifft fromklich darin gehandl<strong>et</strong> vnnd der<br />

warheyt wol geuass<strong>et</strong> zewerden byss jnn die hundert<br />

Zügen verhört.<br />

Diss alles ist wol vnd gnugsamlioh bewert<br />

vnd durch die vbelthäter die wir rechtlich zum<br />

thod verdampt on widerred erhaltten. Sy hattend<br />

wol <strong>et</strong>tlioh ander stuck die sy l<strong>et</strong>stlich widerrufft<br />

verhiehen. Als die zwey Brüdern die vnnsere<br />

wechtter angryffend sagtend dasselbig z<strong>et</strong>hund wäre<br />

jnen eigentlich gebotten damitt sy die so vss jren<br />

husern gan wiirdind z<strong>et</strong>hod schlugind. Item das<br />

gemelte P<strong>et</strong>rin vnd Wandel sagtend Es wäre die<br />

Stund jrer räch wider jren vyenden vnder wöllichen<br />

sy ein theyl vnnser Sindiquen vnd Rhäten,<br />

Ouch vnnsern wolgeliepten Christi dienern Galuinum<br />

benamps<strong>et</strong>en, Hand darzu gnugsam bezug<strong>et</strong><br />

das sy nitt als Verräter sturbind noch vtzit wider<br />

die Statt furgnommen h<strong>et</strong>tind. Darzwüschen aber<br />

habend sy wie jnn jren obges<strong>et</strong>zten bekhandtnussen<br />

begryffen ist beharr<strong>et</strong>. Darnäbend so hatten<br />

sy vber ein monatt jnn dem das sy jnn jrem thod<br />

hand wollen widerruffen bestanden.<br />

Daruff aber vnsere verbunstigenn vnns an<br />

dem als h<strong>et</strong>ten wir die vbelthätern vbermossen geuolter<strong>et</strong><br />

zeuerl<strong>et</strong>zen vnnderstond, mögen wir Jr. g.<br />

wol sprechen das aller deren die wir mitt dem<br />

thod Richtten lassenn Eben zwey vnnd doch nitt<br />

strenglioh (vff die sag der zugen) geuolter<strong>et</strong> worden<br />

synd, die zwey andren der gychttung allein<br />

angebunden wordenn, dermossen dass jnn söllichen<br />

vffrurischen abtrünnigen lästern zimlioher vnd<br />

duldtmutiger zehandlen vnmöglich was. Ynnd wiewol<br />

vyl daran schuldig haben wir doch vier allein<br />

zum thod geschickt , also das ouch die die do geschruwen<br />

hatten man soltte vnser Rhathuss anfallen<br />

vnd angryffen, so gutlich das sy nitt allein<br />

mitt rutenn geschlagen ghalten worden sind.<br />

Was aber die so sich vss vnser Statt fluchttig<br />

gemacht antrifft, haben wir gegen jnen rechtliche<br />

handlung gehaltten, sy als dann vnserer Statt alter<br />

Bruch ist mitt der Pusaunen gerafft, vnnd geburliohe<br />

zyl vnd Dagen anges<strong>et</strong>zt mitt gnugsamen<br />

Ladungen, vor vnns zeerschynen, da verhört vnnd<br />

sich der vffgeclagten lästern zeuersprechen, vnd<br />

mitt dem rechtten zereynigen, Do aber an Statt<br />

der Erschynung, jre Schuld zemeeren sy nuwe<br />

stuck begiengend, Byss dahar das sy vnnser Statt<br />

Ringmuren ein nechstkhunfftige Zerstörung dermossen<br />

khein Stein vff den andern plyben wurde<br />

g<strong>et</strong>ruwtend, haben wir sy jren myssthaten nach<br />

<strong>et</strong>tliche zum thod, die andere vss Statt vnd Pi<strong>et</strong><br />

ewigklich, anndere by anges<strong>et</strong>zter zyt verdampt,<br />

jnmossen sy vns nüt anders dann das sy durch<br />

jre vyeDd verdampt worden verwyssen khönnen,<br />

wiewol wir jnen nie khein vnreoht g<strong>et</strong>hon, sonnders<br />

sch<strong>et</strong>zend vns als widerwertigen darumb das<br />

wir jre lästern nitt hand mögen vngestrafft lassenn.<br />

Do sy aber sagend das sy nitt hand mögen<br />

jm rechten verhört werden, vermögen wir syn nüt,<br />

dann gar spötlich wäre gsyn wider sy zehandlen<br />

vnnd das demnach sy mitt jrem sichern gleyt (als<br />

sy dasselbig begert) h<strong>et</strong>tind mögen der straff entwyohen,<br />

vnd dem rechtten nitt Stat gäben, wöllichs<br />

ouch nye gesähen worden das ein Oberkheyt vnd<br />

Regiment jren vnderthanen, so <strong>et</strong>twas lästern angeclagt<br />

vnnd fluchttig synd, solliohe Fryheyt gäbe.<br />

Es soll ouch nitt seltzam gefunden werden, so wir<br />

solliche Begär Einer Löblichen Statt Bern Ersamen<br />

Standtpotten nitt hand mögen bewilligen dann es<br />

zu Nachtey* vnd abbrach vnserer grechttigkheyt,<br />

altter vnnbedencklicher gwonheyt vnnd brach vnn-<br />

' serer Statt h<strong>et</strong>te gelang<strong>et</strong>t, das die so bezig<strong>et</strong> wärend<br />

nitt mochttend gestrafft werden.<br />

Sy nemmend ouch ein falschen schyn spre-

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