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Trendguide Niederrhein Vol. 13

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Manhattan: Ein

Manhattan: Ein legendärer Kauf und die Gründung von Neu-Amsterdam Schon bald nach ihrer Ankunft begannen die Leute Minuits mit dem Bau einer Festung, die durch Bastionen und Gräben geschützt wurde. Dann kam der Tag, an dem Minuit mit den Indianern verhandelte, so jedenfalls überliefern es die Geschichtsbücher. Sicher scheint zu sein, dass die Manhattan-Halbinsel „für einen Wert von 60 Gulden“ aus dem Besitz der Indianer, in den der holländischen Kolonisten überging, wie der Bericht des Amsterdamer Stadtschreibers im November 1626 festhielt. Peter Minuit gründete die Stadt Neu-Amsterdam und letztlich damit auch New York. Wahrscheinlich ist, dass unter Peter Minuit, den die Amsterdamer Direktoren noch im Herbst 1626 zum Gouverneur von Neu- Niederland ernannten, für die Kolonie eine positive Entwicklung einsetzte. Der Handel mit den Ureinwohnern erlebte damals einen Aufschwung. Das Schiff, mit dem Peter Minuit im November 1626 für kurze Zeit nach Amsterdam zurückkehrte, hatte 7246 Biberfelle, 675 Otterfelle, Mink- und Katzenfelle und vieles mehr an Bord. In der Siedlung auf dem Südzipfel Manhattans stieg die Zahl der Kolonisten unter dem Regiment Minuits, so dass 1628 bereits 270 Personen dort lebten. Die Pelzausfuhr verfünffachte sich während seiner Statthalterschaft. Vom Gouverneur zur umstrittenen Figur in Neu-Niederland Fort und Siedlung auf der Halbinsel taufte er nun nach dem Willen der „Westindischen-Kompanie“ ‚Neu Amsterdam‘. Aber Minuits Glück als Gouverneur der Kolonie währte nicht lange. Als das Land am Hudson-River an niederländische Patronatsherren vergeben wurde, sicherten sich die Direktoren der Handelsgesellschaft rasch die wertvollsten Landstriche. Neid, Eifersucht und Streitereien waren die Folge. Die Anklagen gegen den Gouverneur Minuit häuften sich. Beschuldigungen und Intrigen führten schließlich zu seinem Sturz. 1631, nur fünf Jahre nach dem legendären Kauf, musste er seinen Posten auf Manhattan-Island verlassen und wurde nach Amsterdam zurückbeordert. Im Jahr darauf enthob ihn die „Westindische Kompanie“ nach mehrmonatigen Untersuchungen seines Amtes. Die wahren Gründe für Minuits Bruch mit der Handelsgesellschaft sind bisher nicht geklärt. Eine Vermutung geht davon aus, dass der Gouverneur unberechtigterweise auf Kosten der „Westindischen Kompanie“ Privilegien an die Patronatsherren vergeben hatte. Rückkehr an den Niederrhein und neues Kapitel in Amerika: Dienste für Schweden Peter Minuit kehrte an den Niederrhein zurück, wohnte kurze Zeit in Emmerich, und 1633 wieder bei seiner Ehefrau in Kleve, wo er zwei Jahre später das Bürgerrecht erwarb. Bald fasste er neuen Mut und bot seine Dienste dem schwedischen Kanzler Oxenstierna an. Und so verließ Peter Minuit am 31. Dezember 1637 mit dem Dreimaster „Calmar- Nyckel“ und dem Begleitschiff „Fogel Grip“ wiederum den Hafen von Texel in Richtung Amerika. Im März 1638 erreichten die Schiffe „Caput May“ an der amerikanischen Ostküste. Bald darauf nahm die kleine Besatzung das Land am Delaware-Fluss für Schweden in Besitz. Wieder handelte Peter Minuit nach dem bewährten Prinzip und kaufte Land, um seine Besitznahme abzusichern. Er erwarb von „Häuptling Matrahorn“ den Flecken „Hopokahacking“, „das Land innerhalb der sechs Bäume“. Man mag an den Namen zweifeln, aber als historisch wahr kann gelten, dass Peter Minuit als erster Gouverneur der Kolonie „Neu Schweden“ Land von den Lenape-Indianern kaufte. Aus dem von ihm gegründeten Fort Christina an der Delaware-Flussmün- 76 Sport | Freizeit | Niederrhein

dung entstand später die Stadt Wilmington. Schon bald nach Minuits Ankunft jedoch erhoben auch die Holländer und die im nahen Virginien siedelnden Engländer Ansprüche auf das Land. Tragisches Ende in der Karibik: Der Sturm, der Peter Minuit das Leben kostete Und wieder nahm das Schicksal für Peter Minuit eine unerwartete Wendung. Im Juni 1641 war er zur Karibik-Insel St. Christopher gesegelt, um dort mir einem befreundeten Rotterdamer Kaufmann seine Fracht gegen Tabak zu tauschen. Als Minuit das Schiff des Niederländers betreten hatte, fegte plötzlich ein gewaltiger Orkan über die Küste, riss das Schiff aufs Meer hinaus und begrub es in den Fluten. Niemand überlebte. Die Kolonie „Neu Schweden“, die Minuit zuvor gegründet hatte, sollte schon vierzehn Jahre nach seinem tragischen Tod für ihre Gründer verloren gehen. Von Neu Amsterdam zu New York: Stuyvesants Zeit und die englische Eroberung 1664 Gouverneur der Siedlung am Delaware wurde nun der energische Niederländer Peter Stuyvesant. Im August 1655 brachte er mit 900 Mann und 60 Kanonen die Kolonie der Schweden in seinen Besitz. Und auch auf der Manhattan-Halbinsel, zweihundert Kilometer nordöstlich von „Christina" (Wilmington), lenkte Stuyvesant bereits seit 1647 die Geschicke der Siedlung als Gouverneur. 1658 verlieh er der holländischen Kolonisten-Stadt ‚Neu Amsterdam‘ die Stadtrechte. Auch seine Zeit auf der begehrten Insel sollte nicht allzu lange dauern. Im August 1664 eröffneten englische Kriegsschiffe ihr Kanonenfeuer auf die Befestigungsanlagen Neu Amsterdams. Nach elf Tagen musste Stuyvesant kapitulieren, und die Engländer nannten die Stadt auf der Manhattan-Insel zu Ehren des Herzogs von York: NEW YORK. 77

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